"Sex"-"Probleme" im digitalen Zeitalter: (Netz)Pornos und (digitale)Spielzeuge, Beispiele

Diese Form Kategorie/Genre von Artikel könnte durchaus mehr als nur einen Artikel in Zukunft ausmachen.

Und auch wenn einige "oberaffentittengeil" auf explizite Details sind, bleibe ich hier "trocken" beim politischen Aspekt und den Problemen die einhergehen.

Man darf nicht außer acht lassen, dass es nicht bloß der eigene Staat ist der immer wieder sogar ins Intimleben seiner Bürger penetrieren und rumschnüffeln könnte.

Auch fremde Nachrichten und Geheimdienste dürften "scharf" auf die Daten der Bürger in observierten Staaten sein.

Warum auch dann nicht im Intimleben anderer rumschnüffeln?

Das Problem ist heutzutage weniger "bloß", dass Pornografie-Interessen aufgezeichnet werden könnten auf gehackten Rechnern Smartphoens, oder die Menge des Gleitgels via Sextoys erkennbar wäre, oder der Zeitpunkt des Höhepunktes...

es sind einerseits ganz alte Motive

("guter Geschmack","Erpressbarkeit", "Dirty Campaigning", "Rufschädigung";) aber auch die mögliche Strafrechtliche Verfolgung in der Konsequenz, Observierung nach Geheiminformationen, Observierung im Zusammenhang möglicher (indirekter) Straftraten etc.).

Langfassung:

Ein, zwei gute Beispiele werden hier nun angeführt um zu verstehen warum, dass so ist.

Beispiel 1:

Sex-Spielzeug

Die Kanadierin Sarah Jamie Lewis ist Anonymitäts- und Datenschutzforscherin, und auch eine der EntwicklerInnen (keine Übertreibung das gendern hier) einer App namens "Cwtch"(sprich: Kitsch) welche dezentralisiert ist und in der Theorie

(100% Garantie gibt es nie) die Privatssphäre wahren soll.

Was sie aber noch so gemacht hat bringt uns zum Thema:

So soll sie laut Wikipedia (Deepl/teilweise von mir übersetzt):

"Sarah Jamie Lewis ist Anonymitäts- und Datenschutzforscherin und hat in den Bereichen Deanonymisierung und E-Voting geforscht.

Ihr besonderes Interesse gilt auch Datenschutzprotokollen (oder deren Fehlen) von Sexspielzeugen."

"Sie wurde in akademischen Forschung im Zusammenhang mit"(meine Worte) den Bedenken/sich auftuenden neuen Fragen um die Sicherheits- und Ethik -Standards, welche vernetzte Sexspielzeuge mit sich bringen zitiert.

-Zitat: Wikipedia, S.J. Lewis (kursiver Text)

Zwei zur Dame bzw. ihre Thematiken bezugnehmende Texte erschienen z.b. "boingboing"(laut Selbst-Beschreibung ein preisgekrönter Blog) und "Wired" machen es durchaus deutlich, dass im digitalen Zeitalter durchaus auch so "Spielzeuge" eine Schwachstelle sein können die sich für Spionagezwecke(vorallem in Zweisamkeit) ausnutzen lässt:

"The rush to put networked sensors and controllers into sex toys is grounded in foolish, convenient untruths, like the idea that the incredibly sensitive data generated by these systems can be anonymized and then analyzed for insights without exposing users to risk."

Autom. übersetzt mit Google Translate:

"„Der Ansturm, vernetzte Sensoren und Steuerungen in Sexspielzeuge einzubauen, basiert auf dummen, bequemen Unwahrheiten, wie der Idee, dass die unglaublich sensiblen Daten, die von diesen Systemen generiert werden, anonymisiert und dann auf Erkenntnisse analysiert werden können, ohne die Benutzer einem Risiko auszusetzen.“"

-Zitat: boingboing.net

"The sex tech industry has been a top-to-bottom series of farces and catastrophes. Who can forget the connected sex-toy that allowed for code-injection attacks on a robot you wrap around your genitals; the sex toy that secretly recorded and leaked audio of you having sex; the butt plugs that advertised their existence to passers-by within 30 meters of your home, the sex toy manufacturer that blew off security researcher warnings about its camera-equipped dildos' foundational insecurity?"

Autom. übersetzt mit Yandex Translate:

"Die Sex-Tech-Industrie war eine Reihe von Farcen und Katastrophen von oben nach unten. Wer kann das vernetzte Sexspielzeug vergessen, das Code-Injection-Angriffe auf einen Roboter ermöglichte, den Sie um Ihre Genitalien wickeln; das Sexspielzeug, das heimlich Tonaufnahmen von Ihnen beim Sex aufzeichnete und durchsickerte; die Analplugs, die Passanten im Umkreis von 30 Metern um Ihr Zuhause für ihre Existenz warben, der Sexspielzeughersteller, der Warnungen von Sicherheitsforschern über die grundlegende Unsicherheit seiner mit Kameras ausgestatteten Dildos zurückwies?""

-Zitat: boingboing.net

Nun nicht jeder von uns wird diese Erfahrungen gemacht haben.

Und um die "Nerdsprache" zu übersetzen: Code-Injection-Angriffe bedeutet(in diesem Speziellen Kontext) eine Schwachstelle im Programmier-Code eines System welche der über Ausführung gewisser Code-Zeilen in der Regel den klassischen "Hack" durch unbefugte ermöglich, oder dass dieser an Informationen kommt die eigentlich höchstens für den Hersteller oder Käufer vorgesehen waren.

Wobei für die meisten von uns sicher schon die Information, dass mit dem zitieren Spielzeug Tonaufahmen beim Sex damit aufgezeichnet werden könnten bereits Sorge genug sein wird.

Übrigens auch die heimische "Presse" hat über diese Thematik einmal sogar berichtet

"Weil ein Vibrator-Hersteller über die App seines Sexspielzeugs zu viele private Daten sammeln soll, verklagt eine US-Bürgerin das kanadische Unternehmen. Die Software des U-förmigen "We-Vibe"-Toys übertrage heimlich hochsensible Daten, heißt es in der Sammelklage der Frau, die aus Privatsphäre-Gründen nur ihre Initialen angibt."

-Zitat: Diepresse

Wobei im zitierten Text der "Presse" von 2017 mehr die Thematik der Natur des Datenschutzes (ähnlich DSGVO) an sich beleuchtet wurde, nämlich dass die (hochsensiblen) gesammtelten Daten zurück an den Firmenserver gehen würden.

Übrigens mit dem CCPA hat seit 2020 auch der Staat Kalifornien eine Art analoge Regelung zur DSGVO.

Darum noch schnell ein richtiges zweites Beispiel von mir:

Beispiel 2: Pornographie

So aktuell und sonderlich neu ist es gar nicht, denn was mit Sextapes und Erpressungen im Zuge des Beischlafes in der reelen Welt bereits alles kursierte, gibt es auch beim Thema Pornographie im Internet längst.

https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/erpresser-filmen-pornoseiten-besucher-112133703.html

"Spot on News" schrieb beispielsweise 2019

"Erpresser filmen Pornoseiten-Besucher"

Oder 2022 der deutsche "Focus"

"Porno-Eklat! Regierungsmitglied soll Sex-Film im britischen Parlament geguckt haben".

Die wirkliche Problematik ergibt sich, wenn die Inhalte wie in den beiden zitierten Fällen für Erpressung, Eklate oder Rufschädigung nutzbar sind.

Und um es klar zu machen: Ich rede hier dezidiert von der legalen Pornographie, nicht der illegalen.

Es braucht nämlich gar nicht mal, dass ein Politiker im Parlament ertappt wird beim Porno anschauen.

Das geht bekanntlich auch schon mit weniger.

Und abhängig davon wie die Person politisch tickt oder welche Führungsrolle in einem Unternehmen jene Person hat, ist der Schaden durchaus beträchtlich:

"Ein Vorstoss sozialkonservativer Republikaner zum Kampf gegen Pornografie könnte in den Präsidentschaftswahlen den Ausschlag zugunsten Donald Trumps geben. Aber nicht alle Konservativen wünschen sich eine Politik mit religiös-moralischer Schlagseite."

-Zitat:nzz.ch

Donald Trump wird nicht von mir zitiert weil er ein Aushängeschild für diese Thematik sei, auch nicht weil ich die NZZ so toll finde, sondern weil es eine der ersten Suchergebnisse war, die ich fand.

Und denke ich im worst-case sehr gut zeigt wie sich Informationen über Pornographie-Konsumenten theoretisch im Zuge von dirty-campaigning nutzen lässt.

Man stelle sich folgendes vor: Donald Trump wäre wegen was ganz anderem politisch eine "Hexenjagd" gemacht worden, weil ganz einfach diese Stormy Daniels Sache in einer Parallelwelt nie gewesen ist.

Gut: Aber würde irgendwer Beweise haben, dass Donald Trump einen Porno konsumiert hat, und dann vielleich auch noch einen mit homosexuellen Mexikanern, dann wäre das für sein Image und seine Partei ebenso ein Dämpfer.

Denn einerseits das Versprechen Kampf gegen Pornographie wäre nicht mehr glaubwürdig.

Anderseits die "konservativen Werte" der Republikaner stark in Frage gestellt.

Und ja, dass war das zweite Beispiel und ich habe gerade jenes mit Trump gewählt, weil es normalerweise weit schwieriger wäre

da muss es z.b. sein, dass man einen Senator erwischt wie eine Kategorie von Pornographie konsumiert, welche die eigene Wählerschaft abstoßend empfindet oder zumindest punkto guten Geschmack auf Ablehnung stößt.

Aber in aller Regel werden Erpresser wie wir sie im Artikel mehrfach lesen konnten, nicht mal so weit gehen müssen die gesammelten Daten über einen Politiker/Unternehmer etc. an die Medien zu spielen....

Es reicht bereits dem Betroffenen mit "kompromittierenden Aufnahmen/Mitschnitten" zu drohen und am Rande des Graubereichs diesen zu einem Rücktritt/Austritt, Begünstigung oder Umdenken (je nach Ziel der Erpresser) zu erwirken.

Kurzfassung/Fazit: Spielt ruhig weiter mit eurem Sex-Spielzeug, guckt weiter Pornos im Netz, habt weiter Freude beim Sex, solange diese Dinge alle gesetzlich legal und einvernehmlich ablaufen.

Aber wisset um die Risiken,Tücken im Zusammmenhang der neuen Medien.

Und wenn es nur die "Alexa" ist, die beim Stöhnen mithört...

Nachtrag: Im Zuge meiner Recherche bin ich auf diesen interessanten deutschsprachigen Artikel gestoßen, denn ich nicht vorenthalten möchte:

https://www.welivesecurity.com/deutsch/2021/03/12/sex-im-digitalen-zeitalter-wie-sicher-sind-smarte-sextoys/

Quellen:

Alle Zitate von boingboing. net: ,02.02.2018

The Internet of Connected Sex Toys is every bit as horrifyingly insecure and poorly thought out as you imagine,CORY DOCTOROW, 9:28 AM FRI FEB 2, 2018

Sarah Jamie Lewis, englischsprachige Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Sarah_Jamie_Lewis

13.03.2017, diepresse.com,

Frau fordert mehr Datenschutz von Vibrator-Hersteller

14.09.2019,"Erpresser filmen Pornoseiten-Besucher",elm/spot, via yahoo.com

https://de.nachrichten.yahoo.com/erpresser-filmen-pornoseiten-besucher-112133703.html

27.04.2022, focus .de

Ihm droht der Rauswurf Porno-Eklat! Regierungsmitglied soll Sex-Film im britischen Parlament geguckt haben

24.12.2023,"US-Abgeordnete werden angeblich mit Sextapes erpresst",blick .ch

https://www.blick.ch/ausland/als-naechstes-bist-du-mit-ihnen-nackt-im-motelzimmer-us-abgeordnete-werden-angeblich-mit-sextapes-erpresst-id19273204.html

14.02.2020,Marc Neumann,nzz .ch:

In Amerika droht ein neuer «War on Porn». Er könnte zuallererst die Konservativen spalten

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