Ich habe vor rund einem Jahr erstmals den aufkommenden Müllvermeiden-Boom in Deutschland mitbekommen. Konkret war’s ein Artikel über die Berliner Gruppe Original Unverpackt. Seitdem lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los: ist es möglich, dies auch in Salzburg umzusetzen? Also habe ich mich mal ans Brainstormen gemacht, und die wesentlichen Punkte in diesem Beitrag zusammengefasst.

Das Wichtigste wäre mir für den Anfang, die Resonanz einzufangen und interessierte Unterstützer anzusprechen, die sich aktiv in die Umsetzung miteinbringen möchten. Vorweg: ich habe mein Recht&Wirtschaft-Studium in Salzburg fast abgeschlossen, komme aber ursprünglich aus dem Gastronomie-Bereich (und hätte diesbezüglich auch eine Gewerbeberechtigung).

Zur Idee: Es soll ein Shopkonzept geschaffen werden, mit dem regionale (und biologisch anbauende / fair handelnde) Produzenten unterstützt und gleichzeitig die Verpackungsmüll-Berge reduziert werden können. Da alle Nahrungsmittel zum Selbstentnehmen angeboten werden (Getreide, Reis, Nudeln, Milch & Käse, Obst & Gemüse, Gebäck usw.) entfällt auch die Frage nach der idealen Packungsgröße. Damit kann man Single-Haushalte als wichtige Zielgruppe gewinnen, dort verderben oftmals Lebensmittel, da die großen Portionen nicht rechtzeitig verbraucht werden können (ein Liter Milch, ein Kilo Zwiebeln) oder man nicht Lust hat, alles zu verarbeiten. Idealerweise nimmt man selbst Mehrweggebinde mit ins Geschäft und befüllt diese dort – für Spontane/Neugierige sind auch Baumwollbeutel, Glasflaschen und Vorratsdosen erhältlich.

Die Finanzierung sollte wie bei den Geschäften in Wien (http://www.mass-greisslerei.at/) und Linz (http://www.holis-market.at/) über Crowdfunding möglich sein, als Zielwert würde ich zwischen 100.000 und 200.000 Euro veranschlagen, um die Geschäftsausstattung und die Erstausstattung an Lebensmitteln sowie entsprechende Marketing-Materialien (Flyer, Homepage, Fahrtkosten zu persönlichen Gesprächen mit den Produzenten) vorfinanzieren zu können. Mit den rechtlichen Spezialfragen (Hygiene, Preisauszeichnung, Haltbarkeitsdatum) würde ich mich selbst befassen bzw. entsprechenden juristischen Beistand hinzuziehen.

Offene Positionen: Um so ein Shopkonzept für Salzburg entwerfen und erfolgreich umsetzen zu können, braucht es zunächst eine zentrale Ansprechperson, die vor Ort für alle Eventualitäten gerüstet ist (Geschäftsführer). Daneben suche ich einen Social-Media-Experten/Grafiker (Öffentlichkeitsarbeit) sowie einen Einkäufer/Einschlichter/Qualitätskontrolleur (Einkauf). Wenn jemand daran Interesse hat, mir bei der Verwirklichung tatkräftig zur Seite zu stehen, so freue ich mich auf deine Nachricht!

Neben dem Einkaufs-Teil habe ich mir auch weitere Ideen überlegt, wie man so ein Angebot einzigartig/unverwechselbar machen könnte: Die Wiener kochabo-Crew bietet täglich wechselnde Rezepte zum Selberkochen an, wir könnten sowohl kreative Rezepte (vegetarisch, vegan, Allergene berücksichtigend) als auch die vorportionierten Lebensmittel dazu offerieren. Dies sieht dann in der Praxis so aus: Online-Vorauswahl eines bestimmten Rezepts, wir stellen dann im Laden die benötigten Zutaten bereit, diese können abgeholt oder innerhalb kürzester Zeit auch zugestellt werden (zB. mit velofax oder mit eigenen Ausfahrern bei entsprechendem Andrang). Wir könnten warme Küche mit wechselndem Mittagsspecial anbieten, abends ist diese Küche für Kochkurse/Veranstaltungen buchbar.  Individuelle Ernährungsberatung/Diätexpertise.

Infos zu plastikfreiem/verpackungsmüllärmeren Leben sowie zur lästigen geplanten Obsoleszenz (https://www.fischundfleisch.at/wirtschaft-jetzt-ich/kauf-ned-raunz-wie-die-geplante-obsoleszenz-unseren-alltag-beeinflusst.html) generell.

Ich freue mich auf eure Inputs/Erfahrungen, bei entsprechendem Interesse kann ich gerne eine Diskussionsrunde im Stadtgebiet Salzburg (ÖH-frei:raum, Kaigasse 17) organisieren, wo wir das Konzept einer breiteren Masse vorstellen und gemeinsam die Details erarbeiten.

...

Weitere Quellen: zwei Online-Artikel (http://www.salzburg.com/nachrichten/wissen/sn/artikel/mit-loser-ware-gegen-den-verpackungswahn-106319/ und http://www.meinbezirk.at/linz/chronik/leuchtturmprojekt-fuer-den-lebensmitteleinzelhandel-d1091822.html)

(Foto: Jendrik Schröder/original unverpackt)

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