Kurz eine Corona-Weltwirtschaftskrise vorzuwerfen, ist Unsinn

In Österreich wird es heuer corona-bedingt WIE IN FAST ALLEN STAATEN DER WELT zu einem Rückgang im Bruttonationalprodukt (BNP) kommen.

Aber dem österreichischen Bundeskanzler Kurz vorzuwerfen, er sei alleine für Corona und die wirtschaftlichen Corona-Schäden und den BNP-Rückgang verantwortlich, die es fast überall sonst auf der Welt genauso gibt, ist, eben weil es das überall sonst auf der Welt auch gibt, einfach purer Wahlkampfunsinn.

Wie sagte schon Michael Häupl, der frühere Wiener Bürgermeister (SPÖ): "Wahlkampf ist die Zeit der fokussierten Unintelligenz". Und es ist ja gerade Wienwahlkampf.

Und in diesem Fall kommt die völlig übertriebene Parteipropaganda von einzelnen außerparlamentarischen Parteien, und zwar in einer Dummheit und Unverhältnismäßigkeit, wie sie glücklicherweise von den parlamentarischen Oppositionsparteien nicht kommt.

Man sollte sich doch an den Fakten und an der Wahrheit orientieren, und nicht daran, ob man durch Falschdarstellungen ein Alleinstellungsmerkmal, eine unique-selling-proposition erreichen kann, die zwar einmalig sensationell klingt, aber auch einmalig falsch ist. So falsch, dass sich die Frage stellt, ob sie Kurz nicht mehr nutzt als schadet.

Und diese sensationalistische Falschkritik verdrängt die richtige Kritik, beispielsweise, dass Kurz in seiner "Optimismus"-Rede die Gefahr eines sich anbahnenden griechisch-türkischen Krieges unerwähnt lässt, bzw. vertuscht (der auch die Frage über eine österreichische militärische EU-Beistandspflicht für Griechenland aufwerfen würde).

Weniger optimistisch als Kurz war zum Beispiel die abgehende deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren zeitgleiche Aussagen wie "Man kann daran zweifeln, ob es besser wird" zwar kryptisch waren, die man aber auch auf die Gefahr eines griechisch-türkischen Krieges beziehen konnte.

Allerdings ist Merkel eine abgehende Kanzlerin, die sich nicht zur Wiederwahl stellt und die daher die Wahrheit sagen kann, und auf den allseits populistisch erwünschten Optimismus verzichten kann.

CC / Raymond Spekking https://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Merkel#/media/Datei:Besuch_Bundeskanzlerin_Angela_Merkel_im_Rathaus_K%C3%B6ln-09916_(cropped).jpg

Abgehende Kanzlerin Angela Merkel: kann sie vielleicht nur deswegen auf den allseits ersehnten und von Medien fast erzwungenen Optimismus verzichten und realistisch bleiben, weil sie nicht wiedergewählt werden kann ?

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Noch keine Kommentare

Mehr von Dieter Knoflach