Macron und Trump uneinig über die neue Weltordnung

Für die Strategen im Pentagon sind die größten Bedrohungen ihres Machteinflusses die möglichen internationalen (Wirtschafts-)Allianzen zwischen Absatzmärkten und Energielieferanten. Die sunnitischen Partner des Westens (Saudia Arabien, VAE, Katar, Kuwait) hätten enorme Umsatzeinbusen wenn schiitische, iranische Pipelines entweder Europa oder China erreichen könnten.

Dies würde nicht nur den Ölpreis massiv senken, was der US-Wirtschaft alleine schon massiv schaden würde, es würde auch ein weiterer wesentlicher Schritt sein den Dollar als einzige Welthandelswährung abzulösen bzw schrittweise zu ersetzen. Dürfte der Iran wieder am Welthandel teilnehmen, so würde der USA mittelfristig der Bankrott drohen.

Da in Syrien am Boden der Krieg defakto entschieden und für die Nato verlohren ist, so wechseln die Warhawks in Washington ihre Strategie und fokussieren auf den Iran direkt, wohl mit einer ähnlichen Strategie wie in Nordkorea, durch Sanktionen und Aushungern einen inneren Aufstand und Regimewechsel zu erzwingen. Trump´s Ziel ist es nicht mehr den "sunnitischen Korridor" von Iran bis zum Mittelmehr zu verhindern, sondern Afghanistan wieder unter Kontrolle zu bringen um die Pipeline nach China zu verhindern.

Ein Ausstieg aus dem Iran Deal käme aus Sicht des Landes einer Kriegserklärung gleich, und die Drohnung neuer Sanktionen, während bestehende eigentlich laut Vertrag aufgehoben werden sollten, ebenso. Macron widerspricht sich und der EU-Linie also nicht direkt verbal, wenn er einen weiteren Vertrag mit Iran fordert, aber inhaltlich sehrwohl. Denn es bedeutet Frankreich ist bereit auszusteigen, auch wenn der Schwarze Peter dem bösen Iran zugeschoben werden soll!

Ich hoffe Merkel wird Macron widersprechen und Neuverhandlungen ausschließen, schon morgen wissen wir mehr. (Auf GER warten die meisten Projekte im Iran, allen voran Siemens bei Kraftwerksbau). Auch sollten wir uns bewusst sein, dass Sanktionen an den Iran hauptsächlich Europa schaden und nicht den Iran selbst. Sanktionen würden sofort den Ölpreis und somit Irans Einnahmen erhöhen, aber sie könnten kaum noch mehr Handel verhindern als bisher schon verhindert wird.

Trump wollte und will also seine Truppen aus Syrien abziehen, während Macron nun neue Stellvertreter, die arabischen Nachbarstaaten oder gar auch Europa, mit Bodentruppen in den Krieg senden will. Ob sie sich dies trauen, wo doch schon die US- und Nato-Truppen keine Chancen hatten, bleibt offen. Sehr offen *grins*. Der saudische Aussenminister jedenfalls hat gestern Katar ziemlich offensiv mit Entmachtung gedroht, sollten sie in Syrien nicht bereit sein noch aktiver zu werden. Ich denke nicht, dass es Macron gelingen wird eine neue Bodenoffensive gegen Assad zu starten, Trump wird sich aus Syrien zurückziehen und stattdessen den Iran angreifen.

Napoleon Macron macht sich lächerlich, Merkel wird weder in der EU mitziehen können (CSU-Abgeordnete blockieren EU-Steuererhöhungen & Expansion), noch international.

Die BRICS-Staaten antworten mit strategischer Geduld, die Frage ist allerdings wie lange das noch möglich ist.

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