Meine lieben Brüder und Schwestern! Ein ereignisreiches Jahr der Prüfungen Gottes geht zu ende, und morgen beginnt ein neues Jahr. Vieles ist geschehen. Gott bewies, dass er nur jenen hilft, die gottgefällig handeln und es nicht nur als bloße Phrase auf Wahlplakaten wiedergeben. Gott holte viele Namhafte Personen zu sich ins Himmelreich, nicht nur die Gläubigen, nein, auch die Sünder. Musiker, Schauspieler, Politiker! Doch sollen wir uns davon nicht abschrecken lassen. Denn Prüfungen warten überall auf uns.

Wie werden Sie den Jahreswechsel feiern? Etwa in derselben gottlosen Maßlosigkeit, wie jene, die, wie meine gequälten Ohren vernehmen, bereits jetzt viel Lärm machen und ihr Geld für sinnlose Böllerei und Völlerei ausgeben?

Silvester verkam von einem gesegneten Fest, in dem wir dem Herren für ein erfolgreiches Jahr dankten zu einem wahren Sodom der Festlichkeiten. Jede der sieben Todsünden wird heute wiederholt begangen und öffnet dem Satan Tür und Angel!

Meine Frau und ich jedoch werden Silvester so feiern, wie wir es immer tun. Nach dem Mittag gehen wir zu unserer allwöchentlichen Beichte, an Silvester sogar nochmals für das ganze Jahr (um auch ja die Absolution zu erhalten), sozusagen ein "Best of Sins". Danach beten wir jeder 50 Rosenkränze.

Meine Frau sagt, der Höhepunkt ihres Jahres beginnt am Silvesterabend, wenn sie auch auf nummer Sicher gehen will, ihre Sünden zu bereuen und ihre eigene Art der Buße zu tun. So wie Jesus lässt sie sich von mir unbekleidet ans Kreuz binden und geißeln. Danach fühlen wir uns beide besser. Sie, weil sie sich nun wirklich von ihren Sünden reingewaschen fühlt, und ich, weil ich ein gottgefälliges Werk vollbracht habe. Diese Art der Buße bevorzugt sie stets, wenn sie das Gefühl hat, besonders schwerwiegend gesündigt zu haben und Gott darum anzuflehen, auf Knien mit hochgereckten Hinterteil in tiefer Demut, während ich sein Werk vollbringe und in asketischer Marnier ihre Sünden durch Geißelung strafe und belohne gleichzeitig.

Danach ist auch schon bald Neujahr, und während wir den Klang der Kirchenglocken herbeisehnen lege ich eine Schallplatte mit gegorianischen Chören auf, und zum Jahreswechsel stoßen wir mit Weihwasser und einer Scheibe trockenem Brot an. Gegessen wird ausnahmsweise einmal später, man darf auch mal mit vollem Magen zu Bett gehen.

Ich hoffe, auch Sie feiern Ihren Jahreswechsel besinnlich und gottesfürchtig. Falls Sie jedoch den Pfad der Tugend zu Gott vergessen haben sollten, werde ich vor dem Zu Bett gehen noch für Sie beten.

Ein gesegnetes 2017 wünscht Ihnen Ihr Dr. Thomas Lerchenberg!

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Spinnchen

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