NEUROSCIENCE - Henne und Ei waren gleichzeitig da. Wir müssen neu denken lernen von mono- auf multikausal!.

Große Schweißperlen auf der Stirn des Hirnforschers Dir. Singer (Max Plank-Institut), als sich jüngst herausstellte, dass entgegen dem revolutionären neurowissenschaftlichen Manifest 2004 unser Gehirn nicht linearkausal (1 Wirkung, 1 Urasche - Newton) , sondern multikausal!!! funktioniert, ein sich selbst organisierendes, selbstaktivierendes System ist, wo eine Wirkung tausend verschiedene, zusammenwirkende Ursachen haben kann. Ohne Quantencomputer kann die Hirnforschung die tatsächliche Kompexität unserer Gehirns nicht mehr abbilden.

exSZ .

Unser Hirn besteht aus 100 Milliarden Gehirnzellen mit wiederum tausend möglichen Verschaltungen über Neurotransmitter-Andockstellen und benötigt 20% unserer Körperenergie, das entspricht Energieaufwand von einer Stunde Radelfahren. Die Gesamtlänge der Gehirnnerven, die untereinander nicht fest, sondern nur über Transmitter verbunden sind, haben eine Länge von ca. 100.000 km, also das 2,5 fache des Erdumfanges. Teile des Gehirns befinden sich auch in anderen Körperregionen, wie zB. der Dramflora, die auch einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit hat und wesentlich von einer ausgeglichenen Ernährung beeinflusst wird. Für die chinesische Gesundheitsmedizin (TCM) steht die Darmflora im Mittelpunkt!

Was Pädagogen aus ihrer Erfahrung längst wissen, muss nicht immer alles richtig sein - ich denke nur an das Labyrinth unserer Bildungspolitik. Da können Erkenntnisse der Hirnsforschung wichtige Dienste leisten. Die Medien erhöhten viele Jahre die moderne Hirnforschung und jetzt erfolgt wieder der Pendelschlag in die andere Richtung. Wie in der Flüchtlingspolitik, zuerst Grenze öffnen, dann 180°-Wende Grenze schließen. Wo bleiben die "goldenen Mittelwege" eines Konfuzius?.

Einige Wichtigmacher unter den neuropädagogischen Hirnforschern haben geglaubt, dass sich aus der Beobachtung neuronaler Prozesse im Hirnscan beim Lernen bereits pädagogische Einsichten gewinnen lassen. Dann haben sie ihre Phantasie zum Schaden der an sich seriösen Hirnforschung spielen lassen.

Der Stolz der Europäischen Wissenschaft steht jedoch auf der Kippe mit dem milliardenschweren!! Human Brain Programm der EU - die Hirnforscher streiten sich jetzt untereinander um den Geldsegen zum Schaden der Hirnforschung, statt dass sie kooperieren. Wie sehr dieses Vorhaben gescheitert ist, zeigt ein ausführlicher Review, die der Psychologe Jeffrey Bowers von der University of Bristol für die aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Psychological Review erstellt hat.

Seine Bilanz ist vernichtend: "In der Literatur finden sich bislang keine neuen und hilfreichen Ratschläge für den Unterricht, die auf der Hirnforschung basieren."

Mit großem technischen Aufwand werden Hirnscan-Diagnosen erstellt, die sich auch mit einem Test unter Zuhilfenahme von Papier und Bleistift besser und billiger erledigen lassen: Womöglich finden sich neuronale Korrelate für den Lernfortschritt dyslexischer Kinder; man kann aber auch einfach ein Diktat machen und die Rechtschreibfehler zählen.

Die Hirnforschung steckt noch zu sehr in den Grundlagen, um hilfreich bei der konkreten Gestaltung des Unterrichts zu sein. Wie etwa baut man ein Experiment auf, damit die Schüler die Physik dahinter verstehen? Mit welchen Texten lehrt man sie die Liebe zur Literatur? Geduld ist angesagt, die Hirnforschung ist noch lange nicht so weit und steckt erst in den Kinderschuhen als junge erst seit 1 bis 2 Jahrzehnte bestehende Wissenschaft. Man bucht ja auch bei Gastroenterologen, die furchtbar viel von Verdauung verstehen, deswegen noch keinen Kochkurs.

Hirnforscher verfassten einen offenen Brief an die EU-Kommission und veröffentlichte das Schreiben im Juli 2015 im Internet. Sie warfen der Projektleitung um Prof.Markram gravierende Mängel in der wissenschaftlichen Zielsetzung und der Entscheidungsstruktur des HBP vor. Sollte das Projekt nicht massiv umgestaltet werden, schrieben die Forscher, werde man es künftig boykottieren. Bis heute unterstützen 800 Kollegen den Online-Brandbrief, darunter zahlreiche namhafte Neurowissenschaftler aus Deutschland. Auch die Medizin-Nobelpreisträger von 2014, May-Britt und Edvard Moser aus Norwegen haben unterzeichnet. Ein Mediatorenteam von 27 Forschern wurden zur Streitschlichting mit wenig Erfolg 2015 installiert.

Die EU hat mit dem sog. "Human Brain Projekt" milliardenschwere Fördermittel vergeben. Der Streit um das Geld hat einen Teil der Hirnforscher verdorben. Deswegen kann ich aber wie die Süddeutsche Zeitung nicht die Erkenntnisse der Hirnforschung als solche schlechtreden.

Auch nicht, weil Pseudowissenschaftler wie Roth, Hüther, Neuropädagogen, etc... Erkenntnisse behaupteten, die nicht Produkt der Hirnforschung, sondern aus ihrer eigenen Phantasie entsprangen. Deswegen darf ich nicht die Hirnforschung desavouieren.

Ich habe vor Jahren ein hochinteressantes!!! Buch „Brainscript“ über „Neuromarketing“ von Hans-Georg Häusel!!! gelesen und dadurch den Menschen besser verstehen gelernt. Wir denken viel zu statisch, obwohl wir uns laufend verändern. http://www.amazon.de/Brain-View-Kunden-kaufen-Fachbuch/dp/364802938X/ref=sr_1_fkmr0_2?ie=UTF8&qid=1457858933&sr=8-2-fkmr0&keywords=Neuromarketing+H%C3%A4usler

Ich lasse daher nichts über die Neuroscience kommen, nur weil sich ein paar unfähige Wissenschaftler über den Geldregen der EU zur Forcierung der modernen Hirnforschung zerstritten haben.

Das Gehirn gehört zu den kompliziertesten Objekten im Universum, darauf können sich die meisten Hirnforscher einigen. Wie man das Organ und seine Funktion aber entschlüsselt, darüber ist ein Streit entbrannt, der die Gemeinde der europäischen Neurowissenschaftler spaltet. Er droht, ihr Prestigeprojekt in den Abgrund zu stoßen.

Das Ziel der Initiatoren um den Neurophysiologen Henry Markram von der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)war, eine vollständige Computersimulation des menschlichen Gehirns, vom genetischen Code über Netzwerke von Nervenzellen und die Struktur der Hirnareale bis hin zum Bewusstsein. Die Forscher wollten damit neurologische und psychische Erkrankungen wie Alzheimer oder Schizophrenie oder Depressionen im Computer nachbilden, durch digitale Experimenten verstehen und schließlich in der Realität heilen. Dazu wären aber die noch in Entwicklung stehenden Quantencomputer nötig.

Die Geisteswissenschaftler schmollten, weil das des dualistische Weltbild Descartes infolge neurowissenschaftlicher Erkenntisse nicht aufrecht zu erhalten ist, wonach Geist (Seele) und Materie (Körper) zwei voneinander unabhängige Welten sind. Stirbt daher der Körper, dann heißt es auch “aus Maus” für den Geist. Mangelnde intellektuelle Demut auf beiden Seiten, ob Geisteswissenschaftler oder Neurowissenschaftler behinderten eine gemeinsame Verständigung.

In der Pubertät wird das Kinderhirn relativ rasch inaktiv . Um den Aufgaben des Erwachsenenalters gewachsen zu sein, bildet es einevöllig neue 10 mal so komplexe Vernetzung , die erst mit 25 Jahren wirklich abgeschlossen ist. Folge ist eine vorübergehende Baustelle im Gehirn von Pubertierenden, was das schwierige Verhalten von Jugendlichen erklärt. Die Pubertät ist keine Schikane, sondern größte pädagogische Herausforderung für die Eltern.

UNSER GEHIRN leitet Signale/Reize der Außenwelt innerhalb der Nervenzelle elektrisch (im Minivoltbereich) weiter, da die Enden dieser 100 Mrd. Nervenzellen jedoch nicht miteinander verbunden sind, um verschiedene Vernetzungen zu ermöglichen, sodann biochemisch mittels sog. Botenstoffe (Neurotransmitter)

Der von den Nazis -weil Jude - vertriebene Grazer Nobelpreisträger OTTO LÖWI – er wurde schuldlos in der Nacht aus dem Bett geholt und abgeführt - hat übrigens die Neurotransmitter entdeckt (Froschexperiment).

Die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts für humanistisch und idealistisch orientierte Philosophen sehe ich in den Erkenntnissen der erst am Anfang stehenden, modernen Hirnforschung (Neuroscience):

o Nach Kopernikus und Galilei ist die Erde nicht mehr Mittelpunkt des Universums.

o Darwin reduzierte die Menschen auf einen Ast im Stammbaum des Tierreiches "Abstammung vom Affen".

o Einsteins Relativitätstheorie und Quantenmechanik mit Newton haben die bisherigen, physikalischen Vorstellungen auf den Kopf gestellt.

o Freud entdeckte die Macht des Unterbewussten, wonach wir "nicht mehr Herr im eigenen Haus sind".

o Monokausales, newtonsches Denken muss durch multikausales abgelöst werden, ansonsten kommen wird nicht mehr weiter. Das Thema "sich selbst organisierende, selbstlernende Systeme" wird immer wichtiger.

Die Neuroscience machte aus dem "homo sapiens" einen "homo biologicus".

Wichtige Positionen der Neuroscience :

o Der freie Wille sei nur eine Bewusstseinsillusion.

o Das Gehirn ist ein rivalisierendes Team von Gegenspielern, dem rationalen (Neokortex) und emotionalen (Limbik) System ist. Das eine steht für Tugend, Selbstkontrolle und Vernunft, das andere für die Triebe (Selbsterhaltung, Egoismus, Aggression, Futterneid, Sexualtrieb, etc…).

o Der Dualismus ist in der Wissenschaft tot – nicht in der Religion, wonach der Mensch einen steblichen Körper jedoch eine unsterbliche Seele habe . Eine Seele im Sinne eines den physischen Körper überlebenden, eigenen Wirkprinzips ist wissenschaftlich nicht nachweisbar (Monismus) und auch aus wiaaenschaftlicher Sicht wenig wahrscheinlich.

o Aus dem “homo sapiens” (i.S.Descartes - wonach die geistige Welt des Menschen eine eigene Wesenheitunabhängig vom Körperhabe) wird ein “homo biologicus”(i.S.v. Schopenhauer, Nietzsche, Freud und Neuroscience)

o Freud wird insoweit bestätigt, als der Mensch ein Knecht seines Unbewussten ist (“nicht Herr im eigenen Haus”).

In der Werbebranche (Neuromarketing) werden diese neuen Erkenntnisse der Hirnforschung (siehe Buch “Brainscript”/Häusler) schamlos ausgenützt.

Marken (“Branding”) sind ein Beispiel dafür, wo der energieaufwendige Durchlauf im limbischen System des Gehirns wegfällt. Bei Marken entscheidet ohne Einschaltung der Limbik sofort der Neokortex mit dem Vorteil, dass das Gehirn dabei viel weniger Energie aufwenden muss, ein Prinzip der Evolution. Im Neuromarketing wird auch sehr stark den unterschiedlichen, biologischen Strukturen von Mann und Frau Beachtung geschenkt. Ein Autoverkäufer ist angehalten, dem testosterongetriebenen Mann zuerst die Motorhaube zu öffnen, dagegen der mit dem Fürsorgehormon Östrogen ausgestatteten Frau zuerst die Sicherheitsstandards zu demonstrieren.

o Neuroenhancement, Gefühlsdesign, Sounddesign, Geruchsdesign, Neuroprothesen, Neurokosmetika, Intelligenzverstärker, genetische Modifikation, Neurogenese, wiederum stärkere Gewichtung der Epigenetik, Erinnerungslöschung für Traumapatienten, etc… sind weitere Themen dieser jungen Wissenschaft. Was passiert nun bei einer Depression (Vorstufe Bournout) im Gehirn? Bei einer Depression (= Erkrankung des Gehirns) bauen sich diese Neurotransmitter zu schnell ab, sodass die Gehirnsignale nicht ordnungsgemäß weitergeleitet werden. Es gibt bis heute keine Kausaltherapie, sondern nur eine "Probiertherapie" gegen Depressionen. Die Hirnforschung kann mit Hilfe bildgebender Verfahren zunehmend Vorgänge in unserem Gehirn wissenschaftlich erklären, selbst wenn sie noch völlig am Anfang steht und auch die Evolutionstheorie hat uns die Augen geöffnet. Antidepreesiva verhindern den zu raschen Neurotransmitterabbau, sind aber nur eine Symptombehandlung.

Keine Antwort kann die Neuroscience jedoch auf die Frage nach dem Quellcode unserer Seele und der Herkunft dieses Wirkprinzips geben. VERGLEICHBAR mit dem geheimgehaltenen QUELLCODE BEIM MICROSOFT BETRIEBSSYSTEM. Die Geheimhaltung hat Bill Gates schon hohe Strafen in Brüssel eingebracht, weil dadurch Wettbewerbsnachteile für ansonsten in Unkenntnis des Quellcodes nicht kompatible Softwareprogramme der Konkurrenz bestehen.

Der Durchbruch vom "homo sapiens" (Descartes) zum "homo biologicus" (Neuroscience - haben wir einen freien Willen?) zum "machine sapiens" (Digitalzeitalter) ist angebrochen, vom denkenden Menschen zur algorithmisch denkenden und selbstlernenden Maschine.

Mit der Gehirnentschlüsselung steht die Menschheit vor einer neuen Epoche. Gedanken beginnen Maschinen zu steuern, Maschinen gedanken zu lesen. Das Marktpotential der Hirnforschung ist gewaltig. Die größte existenzielle Bedrohung abgesehen von Kriegen wird die künstliche Intelligenz werden, auch wenn wir uns das heute noch nicht vorstellen können.

o MEIN VERSUCH, UNSEREM QUELLCODE WENIGSTENS “EMPIRISCH” AUF DIE SCHLICHE ZU KOMMEN :

Ich gebe jetzt meine eigene Sichtweise wieder: Bei empirischer, induktiver Betrachtung funktionieren wir simplifiziert dargestellt offensichtlich so, dass der

a) GEIST (Neokortex im Gehirn) immer etwas Neues will, also zu Innovation und Abwechslung drängt, während die

b) SEELE=PSYCHE (Limbik und Stammhirn) nur zur Ruhe kommt, wenn wir unserem Leben Tagesstruktur, feste Rituale, feste Zeiten etc…geben.

Konfuzius oder auch die Benediktiner (siehe Anselm Grün) oder Berg Athos Mönche (siehe Nussbaumer/“Der Mönch in mir“) haben deshalb diesen Ritualen besonderes Augenmerk geschenkt, weil sie die Seele stabilisieren und zur Ruhe bringen und für Konfuzius insbesondere soziale Beziehungen fördern.

o WIE LÖSEN WIR NUN DIESEN ZIELKONFLIKT ZWISCHEN DEN BEDÜRFNISSEN UNSERES GEISTES UND UNSERER SEELE -durch permanentes"rebalancing":Indem wir aus meiner Sicht zwischen beiden immer wieder die RICHTIGE BALANCE suchen und immer aufs neue suchen (lfd. "rebalancing";) und hoffentlich auch finden.

Alle Kulturen haben daher auch den „GOLDENEN MITTELWEG“ als Lebensmaxime gemeinsam, also die richtige Balance zwischen zwei Extremen. Leben wir zu sehr in dem einen oder anderen Extrem, kann unsere Seele dadurch erkranken, in Disharmonie geraten. Disharmonien können natürlich auch durch Schicksalsschläge, Überforderungen, etc... entstehen. Es muss uns auch bewusst sein, dass sich mit zunehmendem Alter unsere Hormonstruktur(Testosteron, Östrogen, Serotonin, etc…) und damit unser Verhalten laufend ändert und wir daher immer wieder auf das Neue dieses „BALANCE-Tuning“ betreiben müssen. Wir merken dies, wenn unserinneres Gleichgewicht (Gefühl der Harmonie mit uns selbst) wieder einmal aus der Balance kommt. Kommt es nachhaltig aus der Balance, führt dies zu psychischen Erkrankungen (Burnout, Depression, etc…).

C.G.JUNG rät uns,ab unserer Lebensmitte nach innen zu schauen, um zu unserem Selbst zu kommen - von der jugendlichen Extroversion zur Introversion im Alter. Unser ICH muss in der Jugendzeit Verdrängtes bewusst integrieren und so zu seinem SELBST finden!!!. In meinen Augen ein ganz wichtiger Gedanke, um offene Positionen in der Psyche sukzessive zu schließen und so zu innerer Ruhe und Gelsaaenheit kommen.

o Der freie Wille sei nur eine Bewusstseinsillusion. Diese Sichtweise wird jüngts wieder relativiert.

o Das Gehirn ist also ein rivalisierendes Team von Gegenspielern, dem rationalen (Neokortex) und emotionalen (Limbik) System ist. Der Neokortex-Vernunfthirn steht für Tugend, Selbstkontrolle und Vernunft, die Limbik-Emotionshirn für die Triebe (Selbsterhaltung, Egoismus, Aggression, Futterneid, Sexualtrieb, etc…).

o Der Dualismus ist in der Wissenschaft tot – nicht in der Religion, wonach derMensch einensteblichen Körper jedoch eineunsterbliche Seele habe . Eine Seele im Sinne eines den physischen Körper überlebenden, eigenen Wirkprinzips ist wissenschaftlich nicht nachweisbar (Monismus) und auch aus meiner Sicht wenig wahrscheinlich.

o Aus dem “homo sapiens” (i.S.Descartes - wonach die geistige Welt des Menschen eine eigene Wesenheit unabhängig vom Körper habe) wird ein “homo biologicus”(i.S.v. Schopenhauer, Nietzsche, Freud und Neuroscience)

o Freud wird insoweit bestätigt, als der Mensch ein Knecht seines Unbewussten ist (“nicht Herr im eigenen Haus”).

Aristoteles irrte sich kräftig:

In seinen empirischen Studien kam Aristoteles zum Schluss, dass das Gehirn das blutloseste und kälteste Organ des Menschen sei und nur der Kühlung des Körpers diene. Das Denken und die Seele verortete er im Herzen des Menschen.

Nicht das Gehirn allein macht den Menschen aus, sondern das komplexe Zusammenspiel eines komplexen, neuronalen Netzwerkes auf den ganzen Körper verteilt nur mit Hauptsitz Gehirn.

Henne und Ei waren gleichzeitig da!!!!

Zeitenwende in der Hirnforschung. “Henne und Ei sind nicht mehr trennbar, beide waren zugleich da in einem evolutionären, multikausalem Zusammenwirken”.

Unser Denken ist linear-kausal nach dem cartesisch/newtonschen Prinzip (jede Wirkung eine Ursache) geprägt und der Behaviorimsus hat sein Übriges dazu beigetragen. . Wie Bewusstsein entsteht, ist nach wie vor völlig unklar. Wir können auch nur in 3 Dimensionen denken, obwohl es vermutlich eine Vielzahl gibt. Die komplexen Vernetzungen und Gehirnprozesse lassen sich auch nicht auf rechter oder linker Gehirnhälfte reduzieren, auch nicht mit Verortungen durch bildgebende Verfahren erklären - alles schon Schnee von gestern, nur die Medien wollen sich schwer von diesen Gehirnarealbildern, wo was verortet ist, trennen.

Auch die Antidepressiva-Entwicklung ging in die Sackgasse und wurde nunmehr von den Pharmakonzernen gestoppt, denn außer schwächere Nebenwirkungen sind sie ansonsten nicht besser geworden, als jene von 2005. Die Forschung muss neue Wege gehen, nicht nur auf einen Rezeptor wirken, sondern multirezeptorisch und da stehen wir wieder am Anfang einer noch viel komplexeren Welt

Wäre KANT mit der modernen Hirnforschung konfrontiert worden, hätte er nicht mehr zu sehr auf die „menschliche Vernunft“ gesetzt, ist sie doch auch nur ein "zartes Pflänzchen" von der Macht der Emotionen immer wieder besiegt. Auch hängt sie stark von unterschiedlichen Kulturkreisen ab, sodass Witwenverbrennungen und Kastendenken in Indien dort nicht unbedingt als vernunftswidrig empfunden werden oder die Segregation in den USA oder die unterdrückte Stellung der Frau im Islam mit Ehrenmorden, Genitalverstümmelungen.

Wie sind die über 150 Mio. Ermordeten des 20. Jahrhunderts (Genozide, I./II. Weltkrieg, Hitler, Stalin, Mao, japanischer Krieg, etc..) mit der Vernunft erklärbar.

Laborstudien („Dual Process - Theorie“) belegen eindeutig, dass unsere moralischen Urteile eng an unsere Emotionen und viel weniger an unsere Vernunft als zartes Pflänzchen geknüpft sind.

Somit könnte man auch den Standpunkt vertreten, der „kategorische Imperative“ als Vernunftprodukt widerspricht den neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung.

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Spinnchen

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