Supermacht USA: Hochmut kommt vor dem Fall.

Auch wenn Clinton siegt und sich Trump (nach seinem Pussygate-Sager verliert er die weibliche Wählerschaft) wieder in seine NY-Halbwelt zurückzieht: die Spaltung der Gesellschaft bleibt und lässt sich nicht abwählen. Die USA sind zudem mit einem Verlust an geopolitischer Dominanz konfrontiert, die USA sind eine an sich selbst leidende Weltmacht.

Trumps als Bauernschläue getarnte Stupidität, seine Frauenverachtung und seine Fremdenfeindlichkeit habn ihm die Chancen auf das US-Präsidentenamt deutlich reduziert und einige Prominente haben ihm bereits die Unterstützung entzogen und eine psychiatrische Behandlung empfohlen. Trump wird in seiner Halbwelt der Immobilienhaie, Spekulanten und gehobenen Prostitution wieder verschwinden.

Trotzdem bleiben jene US-Bürger, die mit dem gegenwärtigen System immer unzufriedener werden, und mit Clinton besteht die Gefahr, dass sich daran nicht viel ändern wird. Amerika ist zwar noch immer eine Weltmacht, jedoch mit abnehmendem Glanz und auffallendem Abstieg, nachdem andere Mächte, wie China, die Weltbühne betreten haben.

Die Weltmacht USA hat 7000 Atomsprengköpfe, Flotten mit B3-Bombern, 1,4 Mio. aktive Soldaten zuzüglich 750.000 zivile Mitarbeiter im Pentagon und anderswo. Marine und Luftwaffe und Heer gelten in den USA als Heiligtümer.

Jedoch auch unter Clintons engem politischen Netzwerk, von dem sie auch gestützt wird, wird Amerika nicht erneuern. Gegenüber Trump hat sie jedoch einen großen außenpolitischen Erfahrungsschatz, kennt die Führer der Welt als ehemals First Lady und US-Außenministerin.

Ökonomisch gilt die USA noch immer als die dynamischeste Kraft in der Weltwirtschaft, denken wir nur an Silicon Valley. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Auch die US-Banken haben sich im Gegensatz zu den europäischen Banken wieder erholt, sie haben ihre Hausaufgaben nach der Finanzkrise gemacht und ihre toxischen Portfolios ausgemistet. Nicht so die europäischen Banken.

Der US-Dollar ist nach wie vor Weltleitwährung, die Rohstoffe werden in USD fakturiert, wogegen der EURO es nicht geschafft hat, den USD zu verdrängen.

Addiert man die Gewinne der 30 größten DAX-Unternehmen, kommt man auf etwa 55 Mrd. USD. Addiert man dagegen die Gewinne von Apple, Microsoft, Google(=Alphabet) und Facebook, kommt man auf über 90 Mrd. USD.

Die USA gaben 2015 rund 600 Mrd. USD aus für das Militär und die Rüstung, China 215 Mrd., die Saudis 87 Mrd. und dann kommen erst Russland mit 66 Mrd. GB, Frankreich und Deutschland zusammengerechnet geben zusammen nicht ganz 150 Mrd. USD aus.

Woran die USA in meinen Augen krankt ist ihre Überheblichkeit gegenüber den Rest der Welt, auch gegenüber Europa. Und das ungustiöse Trump-Wahlkampftheater kommt noch hinzu. Die Republikaner haben Obama permanent daran gehindert, seine Wahlkampfziele auch durchzusetzen. Am mächtigsten ist das Murdoch-Imperium (Medienmogul), vor dem sogar die neue GB-Premier May schon ihren Kotau machte.

Die USA haben sich noch nicht damit abgefunden, dass sie nicht mehr wie im Kalten Krieg einer Großmacht, sondern mit China mehreren Großmächten gegenübersteht. Der amerikanische Unilateralismus ist zu Ende gegangen, neue Player sind auf der Bühne der Weltpolitik hinzugekommen, alte Player wie Russland unter Putin erleben wieder eine Renaissance. Hinzu kommt ein weltweiter, zum Teil aggressiver Antiamerikanismus und auch der Hass auf den Westen durch die islamistische Welt, der IS-Terror als neuer Aggressor auf der Weltbühne. Die islamistischen Rucksackterroristen trotzen dem US-Militärapparat.

Auch dominiert in den USA ein religiös gewordener Optimismus den öffentlichen Raum, ein gefährliches, politisches Gemisch. Das gebildete US-Establishment erkennt die Zeichen, verdrängt sie jedoch weitgehend.

Dick Cheney schreibt in seinem Buch: "Unsere Kinder müssen wissen, dass sie Bürger der mächtigsten, besten und ehrenwertesten Nation in der Geschichte der Menschheit sind, der außergewöhnlichen Nation".

Diese Gehirnwäsche, Realitätsverweigerung und amerikanische Überheblichlichkeit werden sie auch einmal bereuen müssen.

Neue political correctness, propagandistisches Umwidmen von Ereignissen und der Realität und das Treten der Vernunft mit den Füßen sind Zeichen eines defekten Mechanismus amerikanischer Selbstkorrektur. Die Newsweek fragte die Welt einmal: "Why they hate us all". Die Amerikaner glauben, weil sie so großartig sind und die religiös angehauchten Amerikaner halten sich und Amerika für die Stellvertreter Gottes – gods own country...

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