Nicht in meinem Namen - NOT IN MY NAME!

Heute ist Wahl, einmal alle fünf Jahre erlaubt man uns das Zeichen der Analphabeten auf einen Zettel kritzeln zu dürfen. Die Mode nennt das “Demokratie”, die Mode findet es auch gut und vernünftig, wenn Menschen sich deswegen in Lager spalten, Dinge tun und Veranstaltungen besuchen welche sie unter normalen Umständen nicht mal ignorieren würden. Menschen organisieren sogar “Events” um andere Menschen, mit welchen sie sonst noch nicht mal eine Mensa teilen wollten, von der “richtigen” Wahl zu überzeugen, oder noch wichtiger, deren “falsche” zu verhindern.

Das passiert nicht in meinem Namen (oder wie es modern gerne genannt wird “NOT IN MY NAME”).

meins meins

So sinnlos das Zeichen der Analphabeten unter Farben oder Namen alle 5 Jahre auch ist, so bedeutungsschwanger wird es an bestimmten Monaten, Wochen und Tagen. Weil eben an diesen Tagen nicht nur “gewählt”, über die “Zukunft des Landes entschieden”, sondern auch legitimiert wird. Der Souverän vergibt sein Mandat, was auch immer dann damit passiert, der Souverän legitimiert, er kann zwar gar nix entscheiden, nicht mal “mit-”entscheiden darf der arme Souverän, aber zahlen und dafür verantwortlich sein, das darf er jedenfalls. So ist es in einer Demokratie! Eurofigther, Hypo-Alpe-Adria, oder aus andernen Epochen: Intertrading, Konsum, AUA, Norikum, ÖBB, Rettungsschirm, Schengen, Nicht-Existent-Schengen, Migration, Türln-mit-Seitenteilen. Der Souverän ist verantwortlich und er hat es zu bezahlen.

Das passiert nicht in meinem Namen (oder wie es modern gerne geteilt wird “NOT IN MY NAME”).

Ein Wirtshaus, Hunger, eine Speisekarte, was passiert nun? Genau ich wähle Speise und Getränk, ich wähle NICHT eine Person aus dem Service (Kellner oder Kellnerin traue ich mit gar nicht zu schreiben) und hoffe auf deren Gunst. Meine Wahl wäre Grünkernlaibchen oder Sellerieschitzel (was anderes wage ich wieder nicht öffentlich zu schreiben), jedenfalls orientiere ich mich nicht an einer für die Person aussagekräftigen (z.b. Haar-) Farbe. In digitalen Zeitalter besteht Demokratie daraus, das Zeichen des Analphabeten alle 5 Jahre bei einer Farbe machen zu dürfen. Was für eine gigantische Errungenschaft, was für ein Glücksfall des Bauern, dass die Kühe im Stall sich immer noch über die hundert Jahre alte Melkmaschine freuen.

Das passiert nicht in meinem Namen (oder wie es modern gerne betroffen machen soll “NOT IN MY NAME”).

Eindrücklich wird in den letzten Wochen vor der Wahl (mit allen Farben, mit Tiefe und plastisch) quer durch alle Medien gezeigt wie das System funktioniert, wie krude, wie krumm, wie abstoßen, aber was meint der geneigte “Demokrat”, den Bleistift schon zum Zeichen des Analphabeten gespitzt? Nur die anderen seien so, nur die anderen sind grauslig, die eigene Farbe ist über jeden Makel erhaben. Was für ein Theater, was für eine Vorstellung, was für ein Spektakel.

Das passiert nicht in meinem Namen (oder wie es modern gerne den anderen betroffen machen soll “NOT IN MY NAME”)

Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist, solange er noch Kaiser ist. Jede Minute mehr verbracht und geliebt mit euren Liebsten euren Kindern, verändern und gestaltet die Zukunft, jede Minute, auch und insbesondere an diesem Sonntag. Dieser Sonntag, teilt, trennt, eröffnet neue Gräben, reißt alte Wunden auf und genau daran sollt ihr es erkennen. Wenn ihr mitteilt, wenn ihr mit-trennt seid ihr auch mitverantwortlich, weil ihr der Souverän, weil der Wähler der Souverän ist und verantwortlich. Genau – bezahlen dürft ihr es auch!

Schon heute abend wird begonnen das Zeichen des Analphabeten (das Kreuzerl) zu analysieren und zu interpretieren, was wird das Wähler nicht alles mit diesen beiden Strichen gemeint, gewählt und bestimmt haben, wogegen wird er nicht gewesen sein und wofür schon gar nicht. Der Punkt ist, es sind nur zwei Striche, gemacht neben Farben (mit Namen), alles andere ist Spekulation und Interpretation mit statistischer Scharlatanerie versucht zu untermauer. Der Punkt ist, sie hätten euch zu jedem einzelnen Punkt direkt befragen können, das ist technisch gar kein Hexenwerk, facebook kann das, amazon kann das, google weiß ohnehin schon alles, jedes plumpe Reiseportal und jede dating-app kann das, aber bei der Demoktratie wird es nicht gemacht. Der Punkt ist einfach erklärt, sie wollen es nicht, weil sie die Antworten fürchten, oder sie meinen es gut mit euch und halten euch ganz simpel für zu blöd. Das dürft ihr jetzt auch wählen. Ihr wolltet Spektakel, ihr habt Spektakel bekommen.

Es gibt keinen "Wählerwillen" bei der Wahl zu finden, es gibt nur das Kreuzerl (zwei Striche), will man den Wählerwillen wirklich wissen, so könnte man fragen, Menschen können sprechen!

Ihr wisst schon noch, was den letzten großen Sturm in Europa losgetreten hat? Genau, Lager wurden gebildet und es wurde demokratisch (mit dem Zeichen des Analphabeten) gewählt. Wir waren und sind dafür verantwortlich, und wir werden es aus diesmal wieder sein.

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