Les McKeown ist tot.

Gestern ging die Nachricht durch die Gazetten:

Der legendäre Leadsänger der Bay City Rollers, Les McKeown, ist am Dienstag im Alter von 65 Jahren völlig überraschend verstorben.

Das weckt nostalgische Erinnerungen - im Jahr 1977, als ich 14 war und grade damit begann, mich für BRAVO und diverse Bands zu interessieren, waren die Bay City Rollers am Zenit ihres Erfolges - nahezu alle Mädchen waren ihnen - und vor allem dem hübschen Frontmann Leslie - verfallen.

Die Band war damals auch in Wien - und alle meine Freundinnen waren schier aus dem Häuschen.

Ich persönlich nicht so wirklich, ich stand damals mehr auf SMOKIE, ich konnte den Hype um diese Band nicht so recht verstehen. Ich war auch damals nicht auf dem Konzert, dafür aber am SMOKIE-Konzert.

Ich kann mich allerdings noch an einen mir unvergesslichen Ausspruch eines Burschen in meinem näheren Umfeld erinnern, der sagte sinngemäß, dass er sehr gern auf das Konzert gehe, weil die Mädels dort so, hm, echauffiert wären, dass man bei ihnen leichtes Spiel hätte.

Er hat das natürlich weniger fein ausgedrückt, aber sinngemäß kommt es ungefähr hin.

Allerdings muss ich gestehen, dass mir heute die Songs der Band ausgesprochen gut gefallen.

Ein Markenzeichen der Band waren ihre Jeans, die sehr weit geschnitten waren und an den Seitennähten und am Saum jeweils mit Schottenkaros eingefasst waren.

Die Band stammte ja auch aus dem schottischen Edinburgh.

Interessantes weiß Wikipedia auch über die Haartracht der Burschen zu berichten: Es handelte sich dabei um eine voluminöse Föhnfrisur namens Tufty (engl. für „büschelig“). Beim Frisieren eines Tuftys wurden der Pony und das Deckhaar so hochgeföhnt, dass das Haar im Ansatz möglichst viel Stand hatte und sich zu den Spitzen hin in einem sanften Bogen nach außen neigte.

Eine gute Grundlage für einen Tufty ist ein vollständig durchgestufter Stufenschnitt von ca. 10–15 cm Länge.

In Großbritannien waren die Bay City Rollers in Bezug auf die Sympathien vergleichbar mit den damals ebenfalls sehr populären Osmonds, in musikalischer Hinsicht wurden sie dagegen oft auch auf eine Stufe mit The Sweet gestellt, obwohl diese doch wesentlich rockiger waren.

Besonders die weiblichen Fans liebten die Band, weshalb die Presse damals von der „Rollermania“ sprach. Konzerte und Fernsehauftritte wurden oft durch eine auftretende Massenhysterie der Fans begleitet.

Für Kopfschütteln bei den Eltern der Fans sorgten die vielfach wiederholten Bekenntnisse der Rollers, wie die Bandmitglieder genannt wurden, dass sie grundsätzlich keine Unterhosen trügen. Außerdem trugen sie ihre offenen Jacken fast immer auf nackter Haut, was natürlich besondes anziehend auf junge Mädchen wirkte.

I only wanna be with you

Don´t stop the Music

Doch die nach außen hin heile Welt der Rollers war natürlich in der Realität nicht so rosig - das zeigte sich bei einem Suizidversuch von Alan Longmuir, der daraufhin die Band verließ. Auch Eric Faulkner sorgte für Negativ-Schlagzeilen, als er im Haus des Bandmanagers angeblich fast an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben wäre.

Der Kultstatus der Band verblasste, als Sänger Les McKeown die Band im Herbst 1978 verließ und eine Solokarriere begann. Interessanterweise hat sich die Band niemals offiziell aufgelöst, jedoch konnte sie nie wieder an den Erfolg vor 1978 anknüpfen.

R.I.P., Leslie!

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