Trump: Die Lüge vom Kampf gegen das Establishment

Der neue Bürgermeister des USA, Donald Trump, versprach einen Kampf gegen das Establishment; ein Versprechen, welches vermutlich u.a. dafür sorgte, dass er sich gegen Clinton durchsetzen konnte. Doch von diesem versprochenen Kampf gegen das Establishment ist seit seinem Wahlsieg nicht mehr viel übrig, betrachtet man sein Team und seine Forderungen. War alles nur eine Lüge?

Die Tatsache, dass Trump das Establishment unterstützt, ist bereits daran zu erkennen, dass er Steven Mnuchin zum Finanzminister ernannte. Dieser ist nicht nur Bankier, sondern war auch bei Goldman Sachs. Goldman Sachs ist ein weltweit operierendes Investmentbankingunternehmen, welches schon andere politische Größen des Neoliberalismus hervorgebracht hat, also Teil des sog. und von Trump viel zitierten Establishment ist. Einer der in Europa bekanntesten Goldman Sachs-Banker ist der EZB-Chef Mario Draghi. Draghi ist u.a. für die Nullzinspolitik verantwortlich, weshalb Sparer nun durch die Finger schauen. Ebenso soll Goldman Sachs die Schulden Griechenlands bei deren Eintritt in die Eurozone verschleiert haben (http://www.focus.de/finanzen/banken/beim-eintritt-in-den-euro-goldman-sachs-kaschierte-griechische-schulden-nun-koennte-eine-klage-drohen_id_4810392.html). Mnuchin hat ebenso gute Kontakte zur Wallstreet. Trump-Wähler hielten Clinton vor, sie würde von der Wall Street kommen; nun ernennt Trump einen Finanzminister, der ein Freund der Wall Street ist.

Ebenso will Trump die Bankenregulierung aufheben, d.h. jene Spekulationen erleichtern, die zur letzten großen Finanzkrise führten. Jene Finanzkrise, die v.a. die Armen getroffen hat.

Zudem machte Trump Reince Priebus zum Stabschef. Priebus ist Parteichef der Republikaner und Teil des politischen Establishments. Auch einige andere Mitglieder von Trumps zukünftigen Team sollen gute Kontakte zu Lobbyisten u.a. von Visa, Coca-Cola, General Electric, Verizon, HSBC, Pfizer und Dow Chemical haben (https://www.washingtonpost.com/blogs/plum-line/wp/2016/11/11/if-you-voted-for-trump-because-hes-anti-establishment-guess-what-you-got-conned/?utm_term=.d4a9e9506046).

Ebenso soll Trump selbst 18 Jahre lang keine Steuern bezahlt haben. Sind es nicht die Anhänger des Establishment, die Steuern vermeiden wollen und ihr Geld in "Sicherheit" bringen?

Sieht so also ein Kampf gegen das Establishment aus? Nein! Trump ist selbst Teil des Establishments!

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robby

robby bewertete diesen Eintrag 16.11.2016 16:55:04

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