über die körperliche liebe und etwaige parallelitäten

weil ja auf f+f grad ein grosser glaubenskrieg über zensur und meinungsfreiheit tobt und ich so gar nix damit zu tun hab, post ich euch einen alten text von mir.

über ganz was anderes als über meinungsfreiheit.

sehr geneigte leserInnen!

es gibt da so ein paar sachen, die ich ganz gut kann, und ein paar sachen, die ich wirklich mit freude mache. und das eine oder andere von den sachen ist durchaus deckungsgleich.

wie ich euch unschwer verheimlichen kann, hab ich grossen spass am schreiben. und die meisten von euch wissen auch, dass ich sehr gerne squash spiele. und wie ihr alle ahnt, und einige von euch bestätigen können, widme ich mich, –wie fast alle- natürlich auch gern der körperlichen, geschlechtlichen liebe, dem sex. auf gut deutsch, ich schnacksel gern. mit allem was da so dazu gehört.

und ich bin unbescheiden genug, um zu behaupten, dass beim squashspielen meine leidenschaft durchaus mit dem können einher geht.

ausgehend von einem alten slogan, „squashplayer are better lovers, so love a squashplayer“, geistern mir da im kopf einige parallelitäten zwischen dem gelungenen ausüben des squashsportes und dem genussvollen gelingen der zweisamkeit herum.

wobei das stichwort zweisamkeit gleich eine erste assoziation beinhaltet. ist es doch in der regel so, dass beim squashspielen, wie beim sex, zwei personen beteiligt sind. ausnahmen gibt es hie wie dort. also z.b. wird beim squash eine meisterschaft im doppel abgehalten. und es soll durchaus vorkommen, dass es beim sex mehr als zwei handelnde personen gibt. auch ist das gruppentraining beim squash eine durchaus übliche form um eine nahezu unbegrenzte anzahl von menschen gleichzeitig an der ausübung teilnehmen zu lassen. so wie es eben auch beim sex die verrichtung in gruppen gibt. ebenso ist es beim squashspielen durchaus üblich alleine zu üben, um seine eigene leistungsfähigkeit zu steigern, oder aber auch ohne partner in übung zu bleiben. dessgleichen gilt in fast noch grösserem mass für die geschlechtliche triebhaftigkeit.

wie beim sex, sollte auch beim squashspielen, der spass und das miteinander, also das soziale verhalten, im vordergrund stehen. nichts desto trotz, gibt es einige voraussetzungen um diesen spass zu haben.

da wäre einmal ein gewisse körperliche eignung, um nicht zu sagen fitness. ist es für jeden auch ganz klar, dass beim squashspielen der körperliche aspekt eine nicht zu unterschätzende rolle spielt, gilt das in nicht geringerem ausmass auch für die –wie das adjektiv bereits vermittelt- körperliche liebe. beweglichkeit und ausdauer tragen bei beiden beschäftigungen dazu bei, dass der spass nicht immer den gleichen statischen ablauf hat und die dauer der ausübung zeitlich nicht zu begrenzt ist, es also nur ein kurzes vergnügen bleibt.

neben der klärung dieser rein physischen komponenten erscheint mir eine weitere parallele als grundvoraussetzung zur befriedigenden ausübung beachtenswert.

so besteht bei beiden aktivitäten ein gewisser bedarf an basistechnik. der richtige griff spielt nicht nur bei der handhabung des squashrackets eine bedeutsame rolle. so kann sich z.b. ein squashanfänger den feinheiten des spieles nicht in ausreichender form widmen, wenn ihm die technische fertigkeit fehlt, den ball immer dort hin zu spielen, wo er ihn gerade gerne haben will. ebenso kann es einem sexanfänger in der ausübung blockieren, wenn er z.b. nicht in der lage ist die bekleidung des partners oder die eigene, in geeigneter form zu entfernen. ich denke da z.b. an das einhändige öffnen eines bh´s, oder das unauffällige ausziehen der socken (dessen problematik ja einigen von euch bekannt sein dürfte). ebenso ist das unpeinliche überstülpen eines kondomes von nicht zu unterschätzender bedeutung.

wenn also diese grundbedürfnisse der körperlichen und feinmotorischen fähigkeiten angeeignet sind, ist der jeweils tuende nun in der lage sich der eigentlichen erfüllung hinzugeben.

wie bei so vielen anderen dingen auch, ist die richtige taktik, und noch viel mehr das richtige timing ein, wenn nicht der, entscheidende faktor.

das erarbeiten und festlegen einer taktik erfordert die genaue kenntnis des „gegners“. wobei ich jetzt die im vorfeld notwendige taktik zur eroberung eines geschlechtspartners hier ausdrücklich ausnehme und ich davon ausgehe, dass die gewählte taktik erfolgreich war und bereits beiderseitiges einverständnis über die ausübung zwischengeschlechtlicher tätigkeiten hergestellt wurde.

handelt es sich um einen bereits bekannten spielpartner, kann man leicht auf dessen schwächen, bzw. vorlieben eingehen.

da es jedoch in der praxis immer wieder vorkommt, dass der jeweils andere beteiligte noch nicht bis in alle einzelheiten gekannt wird, sind einige eherne gesetze zu beachten.

ein entscheidender fehler, vor allem von männlichen ausübenden, ist der sofortige versuch immer mit voller kraft und sofort zum abschluss zu kommen. konkret auf das squashspiel umgelegt heisst das, dass mit jedem schlag versucht wird, den ballwechsel zu beenden und nicht unwesentlich, den jeweiligen punkt für sich zu verbuchen. eine art, an die jeweilige tätigkeit heranzugehen, die mir laut berichten, auch im liebesspiel des öfteren erlebt wurde.

empfehlenswert ist in beiderlei spielen jedoch erst einmal ein vorsichtiges abtasten. sich die reaktionen des jeweiligen partners auf bestimmte situationen zu vergegenwärtigen, seine stärken und schwächen zu erkunden und dann darauf zu reagieren.

das vorzeitige und überhastete suchen des abschlusses ist jedoch in keinerweise empfehlenswert und könnte nicht nur sprichwörtlich, sondern auch tatsächlich in die hose gehen.

ein weiterer, oft gemachter fehler ist das beibehalten ein und desselben tempos über die gesamte spielzeit. dies führt im nomalfall weder zum erfolg, noch macht es spass.

empfehlenswert ist die variation der geschwindigkeit und das nutzen des überraschungseffektes des tempowechsels. wobei andere, kleine überraschende wendungen des spieles in jenem, wie im anderen fall, durchaus zum guten gelingen beitragen können. das richtige timing ist hier der entscheidende faktor. es ist einfach notwendig zu antizipieren, zu wissen, zu ahnen, zu fühlen, ob im entscheidenden moment volle kraft und hohes tempo von nöten sind, oder ob nicht ein wenig langsamkeit das probatere, situationsangepasste mittel ist.

spielintelligenz und phantasie sind nicht zu unterschätzende faktoren um das gewünschte ergebnis zu erreichen.

aber natürlich gibt es da auch gravierende unterschiede.

und da red ich jetzt gar nicht davon, dass es beim squash einen sieger gibt.

eine ganz entscheidende divergenz ist die öffentlichkeit und öffentlichkeitswirksamkeit.

stört es die wenigsten, wenn sie beim squashspiel interessierte bis unbeteiligte zuschauer haben, ja ganz im gegenteil gibt es einen ganzen haufen squashsspieler denen daran gelegen ist vor möglichst grosser zuschauermenge ihr können darzubieten, dafür sogar die mühen auf sich nehmen, in grosse hallen mit einem möglichst rundum einsichtigen spielort zu wandern, ist dieser drang nach beteiligter öffentlichkeit beim schnackseln eher die ausnahme. kaum jemand, also von denen die ich kenn, produziert sich dabei vor und für publikum

dem diametral entgegengesetzt ist allerdings die wahrnehmung in der öffentlichkeit selbst.

kaum eine sau (beinahe hätt ich jetzt, in diesem zusammenhang völlig unpassend, schwanz als subjekt verwendet) interessiert sich für die zwei wahnsinningen, die dem kleinen schwarzen gummiball nachjagen, obwohl denen vielleicht daran gelegen wär. von zeitungen und fernsehen ganz zu schweigen.

wenn ich jedoch eine zeitung aufschlag, oder den fernseher aufdreh, hupft mir gleich ein nackter busen ins gesicht. sex ist das dominierende thema. jeder möcht was sehen, aber kaum einer ist bereit was herzuzeigen.

noch was möcht ich in dem zusammenhang los werden.

weil da gibt´s so ein paar sätze, die ich im oben beschriebenen zusammenhang gar nicht gut leiden kann.

z.b. der wille geht fürs werk. oder wenn ich nach einer niederlage eines sportlers als entschuldigung hör: „er hat sein bestes gegeben“.

und ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als danach zu hören:

„mach dir nix draus. du hast dich eh bemüht“

in diesem sinne:

bleibt´s g´sund und losst´s eich nix gfoin!

und ausnahmsweise:

keep on squashing oder was euch halt sonst so einfällt

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Zaungast

Zaungast bewertete diesen Eintrag 27.08.2017 06:15:06

gloriaviennae

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