Die ukrainische Regierung verlangt 750 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau des Landes und im Westen werden Geberkonferenzen dafür abgehalten.

Es ist ausgesprochen löblich, dass sich der Westen so sehr für den Wiederaufbau der Ukraine einsetzen und dafür Milliarden locker machen will, die er gar nicht hat. Dazu wird sogar geprüft, ob man russische Vermögenswerte, die im Zuge der Sanktionen eingefroren wurden, konfiszieren und an die Ukraine überweisen kann.

Verarmen für die Ukraine

Was Politik und Medien im Westen derzeit veranstalten, wird zukünftigen Generationen von Psychologen, Medienwissenschaftlern und anderen Fachrichtungen viel Stoff für Forschungen und Doktorarbeiten liefern, denn selten war die Macht von Propaganda auf die öffentliche Meinung so offensichtlich, wie derzeit.

Die Menschen im Westen verarmen an den Folgen der Politik ihrer Regierungen im Eiltempo, aber anstatt gegen die vollkommen unsinnigen Entscheidungen ihrer Regierungen zu protestieren, akzeptieren sie, dass Unsummen für die Bundeswehr (100 Milliarden zusätzlich) oder für den Wiederaufbau der Ukraine bereitgestellt werden. Die gerade stattfindende Verarmung betrifft praktisch jeden Menschen in Deutschland, trotzdem ertragen sie weitgehend klaglos, dass viel Geld für alles mögliche ausgegeben wird, während viele Menschen nicht mehr wissen, wo sie die zu erwartende Nachzahlung von 2.000 Euro für die Stromrechnung hernehmen sollen.

Die Menschen im Westen scheinen vergessen zu haben, dass sie ihre Regierungen wählen, damit diese Regierungen das Leben in ihrem Land verbessern und den Lebensstandard heben, nicht um den Wohlstand sehenden Auges zu verbrennen und zusätzlich auch noch Unsummen für andere Länder auszugeben, während Teile der eigenen Bevölkerung in wenigen Monaten vor der Wahl stehen werden, ob sie in einer kalten Wohnung essen oder in einer warmen Wohnung hungern sollen.

Dass die Menschen all das weitgehend klaglos ertragen, haben die Politiker der Macht der Medien zu verdanken. Die bombardieren die Menschen mit emotionalen Berichten aus der Ukraine, berichten von vielen Einzelschicksalen und dem Schrecken, den die Menschen erleben mussten. Das emotionalisiert die Massen und sorgt dafür, dass viele sogar gerne den Gürtel enger schnallen.

Und was ist mit dem Irak, Libyen anderen?

Dagegen wäre nicht einmal etwas zu sagen, wenn die Medien tatsächlich gegen Krieg wären. Das sind sie aber nicht, sie sind nur gegen Russland.

Wären die „Qualitätsmedien“ wirklich unabhängig, kritisch und objektiv und gegen Krieg, dann hätten sie zum Beispiel bei dem völkerrechtswidrigen Krieg der USA gegen den Irak genauso berichten emotional über viele Einzelschicksale berichten müssen. Die Schlagzeilen der Medien hätten ab März 2003 voll sein müssen von rührseligen Berichten über Fatima aus Bagdad, die Fotos ihres zerstörten Hauses zeigt und vor der Kamera erzählt, wie amerikanische Bomben ihre Kinder in Fetzen gerissen haben.

Die Medien hätten Sanktionen gegen die USA fordern müssen, die europäischen Regierungen hätten amerikanische Diplomaten ausweisen und amerikanischen Airlines die Überflugrechte über Europa entziehen müssen. Sadam Hussein hätte im khaki-farbenen Hemd per Video in den Bundestag geschaltet werden und theatralisch Waffenhilfe gegen den Aggressor fordern müssen.

Das gleiche gilt für Libyen und andere Länder.

Aber das ist nicht passiert, niemand in Deutschland hat 2003 irakische Fahnen an seinem Auto gehabt, niemand hat die Aufnahme von irakischen Kriegsflüchtlingen gefordert. Und niemand hat gefordert, US-amerikanische Vermögenswerte in Europa einzufrieren, zu enteignen und für den Wiederaufbau des Irak zu verwenden.

Die Macht der Propaganda

Daran erkennt man die Macht der Medien. Die Medien haben es in der Hand, ob das Volk über einen Krieg sich empört, oder ob es einen Krieg gleichgültig hinnimmt oder sogar toll findet.

Wir erleben das gerade jeden Tag und ich bin sicher, dass diese so offensichtliche Propaganda, diese so offensichtliche Manipulation der öffentlichen Meinung, in Zukunft Thema vieler Doktorarbeiten sein wird. Man kann die Zahl der täglichen Artikel beim Spiegel nach Beginn der russischen Intervention in der Ukraine im Februar 2022 mit der Zahl der Artikel nach Beginn des Irakkrieges vergleichen.

Man kann dabei die Sprache analysieren, indem man sich anschaut, wen die Medien als „Machthaber“, „Herrscher“, „Diktator“, „Regime“ und so weiter bezeichnen, und wen sie als „Präsidenten“ oder „Regierung“ bezeichnen. Schon diese Auswahl der Bezeichnungen ist Propaganda, denn sie beeinflusst den Leser unterbewusst, ob er will oder nicht.

Und das Ergebnis sehen wir: Die Menschen sind mehrheitlich offenbar so sehr von der Propaganda beeinflusst, dass sie klaglos verarmen, aber gleichzeitig kein Problem damit haben, dass ihre Regierungen Milliarden für die Ukraine bereitstellen, während der Irak ihnen vollkommen egal war und ist.

Daher ist es nicht zu erwarten, dass die Menschen sich bei der nächsten Wahl daran erinnern, dass es als unbezahlbar gilt, fünf Milliarden jährlich in die Hand zu nehmen, um die kleinsten Renten auf ein Niveau anzuheben, dass die Rentner nicht mehr zwingt, Flaschen zu sammeln und bei der Tafel für Lebensmittel anzustehen, dass aber es kein Problem ist, spontan 100 Milliarden für die Bundeswehr auszugeben und der Ukraine ungezählte Milliarden für Waffen und sonstige Unterstützung zu bezahlen.

Warum sich die Menschen bei der nächsten Wahl nicht daran erinnern? Weil die Medien das nicht thematisieren.

Die Regierung hat aber auch wirklich Glück, so brave Medien zu haben…

Link:https://www.anti-spiegel.ru/2022/und-was-ist-mit-dem-irak-750-milliarden-fuer-den-wiederaufbau-der-ukraine/

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philip.blake

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Herbert Erregger

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