Am osmanischen Hofe hat man die Statthalter der Provinz Germanistan wieder lieb

Die Hofberichterstatter des osmanischen Sultans und heimlichen Kalifen des Islamischen Staates sind den Statthaltern der Provinz Germanistan, Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier, wieder wohlgesonnen.

Public Domain https://pixabay.com/de/angela-merkel-ttip-karikatur-demo-1123308/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich#/media/File:Osmanli-nisani.svg

Noch vor wenigen Tagen und Wochen hatte Germanistan den Ruf einer aufmüpfigen und abtrünnigen Problemprovinz.

Grund dafür war eine Abstimmung des germanistanischen Unterhauses, dem sogenannten Bundestag. Dieser ist eine Art Vertretung der, allzu oft widerspenstigen, Provinzbevölkerung. Hier wagte man sich Anfang des Monats Haziran (von der Mehrheit der germanistanischen Bürger altmodischerweise noch „Juni“ genannt) in Abwesenheit der Statthalter einen Völkermord als Völkermord zu bezeichnen.

In Ankaras Palästen kam dies nicht gut an!

Man ließ über diverse Kanäle kommunizieren, Germanistan sei eine abtrünnige Provinz. Selbst die, ansonsten dem Neoosmanismus treu ergebenen, Provinzaristokraten Merkel und Steinmeier wurden von den Hofschreiberlingen des Sultans heftig gerügt.

Zu Beginn des Monats Eylül (im germanistanischen Dialekt "September" genannt), am Freitag endlich, trat mit Steffen Seibert, der oberste Mundschenk der beiden germanistanischen Oberstatthalter, vor die Presse und gab eine Distanzierung vom Beschluss des Unterhauses zum Besten. Gleichzeitig verfügte er, ebenfalls im Namen seiner Feudalherren, dass diese Distanzierung keine Distanzierung sei.

Bei den Hofberichterstattern des Sultans am Nabel der Welt, im kleinasiatischen Kernland des Imperiums, kam diese Geste des offiziellen Vertreters der beiden Provinzfürsten sehr gut an. Schließlich erwiesen sich durch sie Befürchtungen am osmanischen Hofe, die Statthalter Germanistans könnten mit örtlichen Separatisten gemeinsam Sache machen, nun doch als unbegründet.

Was für den Sheriff von Nottingham Guy von Gisbourne und der Bischof von Canterbury waren, das sind Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier für Erdoğan.

Wann und ob überhaupt ein Robin Hood die Bühne dieses unfreiwillig komischen Trauerspiels betreten wird, ist ungewiss.

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