Ich sehe es nicht als Krise, was gerade passiert, eher als eine Evolution. Die Welt der verschiedenen Kulturen wächst zusammen und dieser Prozess wird nicht mehr zu stoppen sein. Es gibt eine negative Globalisierung, aber auch eine positive und die ist, dass Nationen immer weiter an Bedeutung verlieren werden. Es ist ein neues Zeitalter angebrochen, indem die Verschiedenheit keine Rolle mehr spielt. Für den modernen Menschen (sofern er kein Hinterwäldler ist) ist die Gleichstellung der Frau, die Homosexualität, die verschiedenen Hautfarben und Kulturen eine Selbstverständlichkeit. Kurz: die Akzeptanz der Verschiedenheit wird eigentlich in Kauf genommen. Nicht nur das: sie wird zum festen Bestandteil einer neuen Gesellschaft.

Eigentlich gibt es kaum noch die Politik im klassischen Sinne – das was die Politik heute ist, ist Verwaltung und Angela Merkel ist der Prototyp einer Verwalterin. Warum nicht.

Wichtiger als die Politik erscheint mir der technische Fortschritt, der zurzeit die Veränderung ausmacht. Das Internet bewirkt mehr Veränderung als Wahlen in westlichen Ländern. Jahrzehntelang wusste niemand, was in Burma geschah, aber durch das Internet bekam es die restliche Welt mit und stürzte das Regime. Auch der „arabische Frühling“ war eine Folge davon, dass es das Internet gab, die Menschen sich informieren und Widerstand leisten konnten. Wir wissen (wenn wir es wissen wollen), was in China, in Saudi-Arabien usw. passiert und das hat Folgen. Folgen vor allem für den Kopf. Wer in dieser Informationsflut noch geradlinig denken will, hat schlechte Karten, weil er oder sie die Welt nicht verstehen wird, sie entfremdet vorkommt.

Schreckliche Ereignisse waren schon vorher da, nur jetzt werden wir darüber informiert und das führt dazu, dass das Gefühl entsteht, die Welt sei außer Fugen. Sie ist es aber weniger als zuvor, sie ist nur komplizierter geworden. Wir haben heute auf der Erde weniger Kriege als Jahrzehnte zuvor und auch der Hunger ist im Laufe der Zeit weniger geworden. In den Siebzigern war jeder als Marxist verschrien, der auf die Umweltprobleme aufmerksam machte, heute ist zumindest der Wille und der Druck da, etwas gegen die Umweltverschmutzung zu unternehmen.

Natürlich müssen die Grenzen geöffnet werden, sonst drohen die Dämme zu brechen. Die Flüchtlingsflut wird so oder so kommen, besser man ist darauf vorbereitet. Probleme sind an für sich nichts Schlechtes, denn schließlich hat sich die Menschheit immer an der Bewältigung von Problemen weiter entwickelt. Insofern kann man auch sagen: die Flüchtlinge sind „unsere“ Zukunft – unsere Gesellschaft wird ähnlich werden wie im Raumschiff „Enterprice“. Captain Kirk hätte nie alleine den Herausforderungen Stand halten können, er brauchte den Vesuvianer und all die anderen aus verschiedenen Kulturen.

Wir haben heute ein relativ geeintes Europa, das einst das größte Schlachtfeld verschiedener Nationen gewesen war. So geeint wird hoffentlich die Welt auch eines Tages aussehen.

Dass es nun so viele rechte Bewegungen gibt, Fremdenfeinde, Pegida-Anhänger usw. wundert mich nicht sonderlich. Sie sind mit den damaligen Maschinenstürmern vergleichbar, sie sind Eintagsfliegen und in einigen Jahren werden sie wieder verschwunden sein. Außer einem „Nein!“ haben sie nichts anzubieten – wer läuft schon auf Dauer Ängstlichen, Hartherzigen und Nein-Sagern hinterher. Es lohnt einfach nicht, sich damit auseinander zu setzten.

Vorwärts Erdbewohner und den Blick nach vorne gerichtet! Wir schaffen das schon!

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Petra Rebel

Petra Rebel bewertete diesen Eintrag 02.03.2016 20:02:24

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