Ja, es nervt: Griechenland trägt gerade mal weinger als 5% zur EU-Wirtschaftsleitung bei, nimmt aber über 90% der Aufmerksamkeit in Anspruch. Warum ? Weil man es in Athen geschafft hat, A) eine Heidenangst vor einem Grexit zu schüren (Stichwort: "too big to fail"), und B) eine Rettung oder einen Crash solange hinauszuzögern, dass die EZB immer wieder Geld in die gr. Banken nachgeschossen hat, welches dann die Grichen bequem abheben konnten (und noch immer können, jeden Tag, an dem wieder keine Entscheidung getroffen wird).
Und dann am Tag X die gr. Nationalbank ja keine Euro-Reserve mehr hat. An dem Tag X, an dem es dann entweder kracht, oder man aber in der europäischen Rettungsschirm flüchten kann, in dem man dann bis zum Sankt-Nimmerleinstag bleiben kann, aber man muss halt nicht in Default gehen.
Schäuble & Co. wollten (oder sollten ?) schon vor 5 Jahren, als die Griechenland Misere begann, Mechanismen entwerfen, die solche Situationen in Zukunft vermeiden sollen. Na ja, jetzt sind wir in der Zukunft, und die "Situation Griechenland" besteht noch immer. Wurde nur ein paar Euro teurer.
Hasenfüsse treffen halt mal keine Entscheidungen, das ist so. Und solche Politiker sind entweder Hasenfüsse (EU) oder aber (äußerst geschickt agierende) Taktierer (Tsipras & Co.). Dazwischen ist in der Politik Nirwana, aber das muss im Sinne der Balance, Toleranz und Diplomatie ja wohl so sein.
Und die EZB schiesst genügend Geld nach, dass, falls es wirklich zum Crash kommt, dieser ncht von ihr, sondern von der EU selbst verursacht wurde. Wie damals in der Volksschule: "Nein Herr Lehrer, das war nicht ich, sondern die anderen !"
Man wird irgendwie das Gefühl nicht los, dass der Masterplan schon lange entworfen ist. Und jetzt soll es halt so aussehen, als ob man sich mühsam und echt hart verhandelnd Schritt um Schritt dort hinhantelt. Und als ob hier echte Profis am Werk wären.
Nur zur Erinnerung: es handelt sich hier um Steuergelder der EU Bürger. Glücksspiel ist weitgehend reglementiert, politische Taktik aber nicht !
Wo waren die Börsen nach der Lehmann Pleite ? Im Keller. Und wo sind sie heute ? Durch die Decke. Hätte man vor 5 Jahren gehandelt, wäre der Euro wohl sicher abgesackt, man hätte das aber wohl sehr ernst genommen und gehandelt. Und heute würden Mechanismen bestehen, die solche Situationen im Keim ersticken würden.