Obwohl man die Bundespräsidentwahl mit ALLE gegen Hofer zusammenfassen kann, feiert man jetzt ein Ergebnis von voraussichtlich knapp 53 % als den großen Erfolg.

In allen Parteizentralen müssten jetzt die Alarmglocken schrillen, wenn SPÖ, ÖVP (zumindest Teile davon), GRÜNE und NEOS es schaffen, dass gerade mal etwas mehr als die Hälfte der abgegebenen, gültigen Stimmen auf einen von ihnen unterstützten Kandidaten entfallen :).

Hinzu kommt, dass viele Österreicher von vornherein gleich die Wahl geschwänzt haben, weil für sie keiner der beiden Kandidaten wählbar war :( und von jenen die wählen waren als ein Hauptmotiv, den Sieg des anderen Kandidaten zu verhindern, genannt wurde.

Die Bundespräsidentenwahl sollte für die Parteien Anlass sein ihre Politik und auch ihre Personalentscheidungen zu überdenken, weil was hier passiert ist kann nur als Wählervertreibung und schlechter Dienst für die Demokratie bezeichnet werden. Mit Beschimpfungen, Denunzierungen usw. kann man vielleicht im eigenen Klientel Stimmung machen aber mit Sicherheit keine Wechselwähler gewinnen oder einen positiven Beitrag für die Diskussionskultur leisten geschweige denn der Politikverdrossenheit der Bevölkerung entgegenwirken.

Das Stellen von reinen Zählkandidaten durch die SPÖ und die ÖVP kann als Verhöhnung der Wähler bzw. der Parteifunktionäre bezeichnet werden, aber auch der Antritt der FPÖ mit einem eigenen Kandidaten, wo es doch mit Irmgard Griss eine echte UNABHÄNGIGE gab, war meines Erachtens ein schwerer stratetischer Fehler.

Die FPÖ muss sich vor allem fragen, wie es zu dem katastrophalen Ergebnis in Wien gekommen ist und wer dafür die Verantwortung trägt, weil sich ganz eindeutig eine Mobilisierungsschwäche zeigt, die mit einem unterschiedlichen Land-Stadt-Wahlverhalten nicht mehr erklärbar ist :).

Wien im speziellen und zusätzlich Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark werden bei der nächsten Nationalratswahl entscheidend sein, womit in allen Parteien in Wahrheit der Hut brennt und akuter Handlungsbedarf gegeben ist.

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