Die aktuellen Grenzkontrollen und Zurückweisungen an den deutschen Grenzen sind ein Paradebeispiel für Symbolpolitik, die mehr schadet als nützt. Rechte politische Kreise haben sich ein xenophobes Luftschloss gebaut, in dem sie glauben, durch Abschottung und rigorose Maßnahmen Migration und damit verbundene Gefahren eindämmen zu können. Doch die Realität sieht völlig anders aus: Die Maßnahmen sind ineffektiv, teuer und treffen vor allem Unschuldige, während sie keinerlei Mehrwert für die Sicherheit oder Stabilität des Landes bringen.
Ein besonders absurdes Beispiel für die Unsinnigkeit der Kontrollen zeigt sich im Alltag: Touristen, die im „falschen“ Bus sitzen – etwa weil sie eine günstige Verbindung nutzen, die zufällig durch Deutschland führt – werden an der Grenze aus dem Verkehr gezogen, überprüft und teils sogar zurückgewiesen. Es geht hier nicht um Kriminelle oder Gefährder, sondern um ganz normale Menschen, die einfach reisen wollen. Die Kontrollen treffen also nicht die angeblich so gefährlichen „illegalen Migranten“, sondern schikanieren Reisende, Pendler und Touristen, die keinerlei Bedrohung darstellen.
Die Bilanz der Grenzkontrollen ist ernüchternd: Es werden kaum große Kriminalitätsfälle aufgedeckt. Stattdessen werden vor allem kleine Fische gefangen – Menschen, die vielleicht keinen gültigen Pass dabeihaben, aber keinerlei Gefahr für Deutschland darstellen. Der immense personelle und finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen. Die Polizei ist überlastet, Dienstpläne werden umgestellt, und wichtige Aufgaben bleiben liegen, weil Ressourcen an den Grenzen gebunden werden. Die Gewerkschaften schlagen bereits Alarm, dass diese Belastung nicht mehr lange tragbar ist.
Das Narrativ, Migration bringe große Gefahren für die Gesellschaft, hält einer Überprüfung nicht stand. Die Zahlen zeigen, dass die Kriminalität durch Migration nicht steigt, im Gegenteil: Viele Migranten sind gut integriert, arbeiten, zahlen Steuern und bereichern das gesellschaftliche Leben. Die angeblichen „Belastungsgrenzen“ existieren in dieser Form nicht. Vielmehr wird mit Ängsten gespielt, um politische Stimmung zu machen und von echten Problemen abzulenken.
Die politischen Maßnahmen sind nicht nur ineffektiv, sondern auch gefährlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie schüren Misstrauen, fördern Fremdenfeindlichkeit und spalten die Gesellschaft. Menschen, die Schutz suchen, werden an den Grenzen abgewiesen und in unsichere Verhältnisse zurückgeschickt – ein klarer Bruch mit humanitären Werten und internationalen Verpflichtungen. Gleichzeitig wird das Bild Deutschlands als weltoffenes und rechtsstaatliches Land beschädigt.
Letztlich werden die Wähler mit dieser Politik über den Tisch gezogen. Ihnen wird suggeriert, dass harte Grenzkontrollen Sicherheit und Ordnung bringen, während in Wahrheit nur teure Symbolpolitik betrieben wird, die keinerlei echte Probleme löst. Die eigentlichen Herausforderungen – Integration, internationale Zusammenarbeit, Bekämpfung von Fluchtursachen – bleiben außen vor. Während rechte Kreise weiter dem Phantom einer migrationsfreien Gesellschaft hinterherjagen, zahlt die Gesellschaft den Preis: mit weniger Freiheit, mehr Bürokratie, überlasteten Behörden und einer Atmosphäre der Angst und Ausgrenzung.
Die Zeit ist reif, dieses xenophobe Luftschloss endlich als das zu entlarven, was es ist: eine gefährliche Illusion, die niemandem hilft – außer denen, die mit Angst Politik machen.