… ich schrieb es vor einem Jahr auf meine Essays-Seite… Und doch war es noch nie so aktuell - wie heute…

Ist gleich Verwirrung der Sinne, Verkleidung von etwas, was anders ist. Verblendung ist das oberste Gebot eines Krieges. Verblendung hinterlässt verbrannte Erde und rechtfertigt jene, die sie verbrannt haben. Verblendung ist der treue Geselle jener Betrachtung, die jeglichen Bezug zur Realität verloren hat. Verblendung rechtfertigt alles, selbst Mord. Verblenden ist das erste Adjektiv welches angewandt, jegliche schlimme Handlung in ein gerechtes Licht stellt. Und Verblendung ist das krasse Gegenstück von Erkenntnis, weil es weder den Raum des Nachdenkens öffnet noch jene Synapsen im Hirn zulässt, die diese Erkenntnis zum Erleuchten bringt.

Wenn zum Krieg in der Ukraine eine Bezeichnung an Bedeutung gewonnen hat, so ist es die der Verblendung. Und obwohl alle Reporter dieser Welt, den klassischen Spruch auf den Lippen tragen, dass die Wahrheit die erste ist, die in einem Krieg getötet wird, verwischt dennoch die Verblendung jene Spuren der Erkenntnis - aus der wir alle hätten lernen können.

Doch, eines schafft selbst Verblendung nicht: Die Toten, Ermordeten, Erschlagenen, Erschossenen, Verbrannten und wie Vieh abgeschlachteten Menschen, zu verbergen. Ganz gleich wer den Krieg begonnen hat – solange dieser von beiden Seiten weitergeführt wird – tragen beide Seiten die gleiche Schuld an diesen Opfern. Dieselbe Schuld, den Krieg nicht beendet zu haben. Dieselben Menschenmörder auf beiden Seiten stehen sich gegenüber, schmunzeln wenn die Verblendung um sich greift und den anderen, den wahren Mörder anprangert.

Sie schmunzeln, immer nur dort wo man sie nicht sieht, sie schmunzeln, da sie sehen, umso mehr Leichen produziert werden, diese ihrem Machterhalt dienen. In einem Krieg, sind nur die Opfer unschuldig und nicht jene die ihn betreiben. Aber wer soll es erkennen, wenn die Verblendung jene ist, die uns den Blick darauf verwehrt. Und Verblendung war, ist und wird immer sein – der erste Schritt und womöglich auch der letzte – in den Untergang…

Wien 05.04.2022

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