Die neue Bundesregierung – ein Kabinett wie aus einer Satire-Redaktion, nur dass diesmal niemand mehr lacht. Willkommen in der Gammelfleisch-Offensive, wo Metzger Minister werden, Digitalpolitik von Internet-Opas betreut wird und der Außenminister sich von russischen Telefonprankern aus dem Keller locken lässt.

Beginnen wir mit dem Digitalstaatssekretär: Philipp Amthor, 32, der Benjamin Button des Bundestags. In Unionsjahren ist er Teenager, für die Gen Z aber der Boomer schlechthin. Ein Jura-Student aus Meck-Pomm, der im Internetz mit Strumpfhosen-Influencerinnen verkuppelt wird, aber Rosensträuße hält wie andere den Jagdschein – mit zittriger Hand und viel Unsicherheit. Der Mann, der Digitalisierung vorantreiben soll, hat vermutlich noch nie ein WLAN-Passwort ohne Zettel gefunden. Verjüngung tut der CDU gut – zumindest auf dem Papier. Die Zukunft der Digitalisierung liegt also in den Händen eines Mannes, der noch immer glaubt, TikTok sei ein neues Bonbon.

Weiter zur eigentlichen Pointe: Das Agrarministerium. Cem Özdemir war gestern, jetzt kommt Alois Rainer, der Supermetzger aus der CSU. Endlich wieder Fleisch in Kitas und Schulen! Die Meatpreisbremse wird gezogen, als wäre Cholesterin das neue Superfood. Rainer weiß: „Fleischpreise macht nicht der Minister“, aber die Speisepläne offensichtlich schon. Wer zu wenig Leberkäs serviert, zahlt künftig eine Vegan-Maut. Die Fleischindustrie jubelt, die AfD klatscht – und Söder reibt sich die Hände: Mit Steinzeit-Agenda zurück in die Zukunft, Stimmen von rechtsaußen inklusive. Klientelpolitik in Reinform, als hätte Tönnies persönlich den Koalitionsvertrag geschrieben.

Und als Sahnehäubchen: Johann Wadephul als Außenminister. Kein Völkerrecht, kein Buch, kein Problem – Hauptsache, kein Skandal. Dafür lässt er sich von russischen Komikern am Telefon auf den Arm nehmen, weil er glaubt, mit Selenskyj zu sprechen. Die internationale Bühne fragt sich: „What a fool?“ – und das nicht nur wegen seines Namens. Außenpolitik als „Verstehen Sie Spaß?“ für Fortgeschrittene, während Röttgen und Kiesewetter weiter in Talkshows residieren.

Dieses Kabinett ist keine Groteske mehr, sondern bittere Realität. Satire hat kapituliert. Die Regierung Merz liefert, was sie verspricht: Gammelfleisch für alle und digitale Zukunft aus dem Faxgerät. Willkommen im Deutschland 2025 – wo der Witz längst Minister geworden ist.

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