So steht es im Internet-Auftritt des linken Bündnisses NOWKR, wo sich auch andere Aussagen finden, die leicht als zumindest indirekte Ankündigung gewalttätiger Ausschreitungen zu dechiffrieren sind. Heute hat das Bündnis bei einem Pressegespräch Ausschreitungen bei seinem geplanten Protest gegen den freiheitlichen Akademikerball dezidiert nicht ausschließen wollen: “Wir rufen dazu auf, sich mit vielfältigen Mitteln den Teilnehmern entgegenzustellen.” Und weiter: „Lassen Sie sich das gesagt sein, wir werden sie nicht mit Samthandschuhen anfassen.” Eingeschlagene Schaufenster in der Innenstadt, wie im vergangenen Jahr, seien angesichts des Flüchtlingselends an den EU-Außengrenzen das geringere Problem.

Ein Ende der VerhältnisseAufschluss über die Denkweise der Demo-Organisatoren gibt auch folgendes Zitat von der Homepage “umsganze.org”, eines kommunistischen Bündnisses, das ebenfalls gegen den Ball mobil macht: “Denn wenn wir von Gewalt sprechen, dann meinen wir diese Verhältnisse, und wenn wir ein Ende der Gewalt fordern, fordern wir ein Ende dieser Verhältnisse. Für uns ist die weitere Existenz Österreichs, Deutschlands, des kapitalistischen Normalbetriebs und die wahnhafte Identifizierung damit eine pure und ständige Provokation. Uns reicht es daher nicht, den Ball und seine geladene Crème de la Crème der Rechten aus der Hofburg zu vertreiben.” Man tritt also offen gegen diesen Staat, dieses politische System, diese parlamentarische Demokratie, auf. Nicht vorstellbar, welch medialer Aufschrei (zurecht) aufträte, kämen die Verfasser des Aufrufs nicht von links.

4.000 MitgliederUnabhängig von diesen politisch mehr als fragwürdigen Ansätzen gibt man den schlagenden Burschenschaftern aber eine Bedeutung, die ihnen rein aufgrund ihrer Größe (Schätzungen gehen von rund 4.000 Mitgliedern in ganz Österreich aus) gar nicht zukommen kann. Man muss die national-freiheitlichen Verbände außerdem nicht mögen, man kann auch auf deren teils vorhandenen Verstrickungen ins rechtsextreme Lager hinweisen und darauf, dass schon mancher aus deren Reihen sich mit der Distanzierung von nationalsozialistischem Gedankengut schwer getan hat. Fakt ist aber, dass hier legale Organisationen bzw. eine parlamentarisch vertretene und nicht verbotene Partei lediglich eine Tanzveranstaltung organisieren.SolidarisierungseffektWer nicht bereit ist, der Gewalt abzuschwören und wer Ausschreitungen und Gewalttätigkeit als legitimes Mittel des Diskurses ansieht: Der erreicht nicht mehr, als einen, wenn auch nicht gewollten, Solidarisierungseffekt mit den Veranstaltern eben jenes Balles. Kein vernünftig denkender Mensch hat Verständnis für Radaubrüder, die Scheiben einschlagen und Autos ruinieren.Egal wo diese politisch stehen..

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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