Kaffeejunkie - alles nur Placebo?

Als Coffein-Junkie fühlte ich mich berufen, dem Phänomen bildlich, textlich und ein wenig wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.

Bereits der Geruch lässt bei unsereins die Synapsen aufglühen:

Meme: Pommes Leibowitz

Unumstritten, und durch unzählige Studien belegt, ist die anregende Wirkung von Coffein. Wissenschaftlich ausgedrückt hält es den körpereigenen Botenstoff Adenosin in Schach, der uns vor Überanstrengung schützt und Müdigkeit signalisiert. Gleichzeitig kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin, der antriebssteigernd und antidepressiv wirkt.

Das bedeutet allerdings auch, dass Kaffee nur wirkt, wenn man tatsächlich müde ist. Wer eh ausgeschlafen und fit ist, bei dem gibt es kein Adenosin, das verringert werden könnte. Was eventuell bleibt, ist ein leicht antidepressiver Effekt.

Meme: Pommes Leibowitz

Die Sache mit der Gewöhnung

Leider verliert Coffein bei regelmäßigem Konsum seine Wirkung. Es gibt sogar die These, dass es die Entzugserscheinungen wären, die müde machen und die dann durch den Kaffee befriedigt würden. Im Tierexperiment konnte eine solche Wirkung (Suchtpotential) aber nicht nachgewiesen werden.

Nachgewiesen werden konnte allerdings, dass unsere Rezeptoren nach Abstinenz wesentlich stärker auf Coffein reagieren. Je regelmäßiger man es konsumiert, desto geringer wird die körperliche Wirkung.

Ohnehin kann Kaffee keine Wunder wirken:

Meme: Pommes Leibowitz

Der Placeboeffekt bringt's!

Ein Hauptteil der Wirkung des Kaffees scheint auf der Erwartungshaltung zu beruhen, sowie dem "Belohnungs-Effekt", der in der gesamten Zeremonie des Kaffeetrinkens liegt, von Zubereitung über Geruch bis zum Genuss.

In einer Studie verglich man die Hirnaktivität von Probanden, die Kaffee bekamen, und einer Vergleichsgruppe, die Coffein-Tabletten bekam. Dabei stellte sich heraus, dass zwar bei beiden Gruppen eine Anregung nachzuweisen war, bei den Kaffeetrinkern allerdings ein Effekt beobachtet wurde, den man als Intelligenzsteigerung bezeichnen könnte. Wissenschaftlich klingt das so: Bei ihnen stieg die Konnektivität in höheren visuellen Kortexarealen und im Netzwerk für kognitive Kontrolle.

Zusammengefasst: Im Kaffee steckt Magie!

Meme: Pommes Leibowitz

Und gesund isser auch noch!

Laut einigen Studien schützt mäßiger Kaffeegenuss sowohl vor Herzerkrankungen als auch vor degenerativen Erkrankungen des Gehirns. Sogar im psychiatrischen Bereich, vor allem bei affektiven Störungen (Depression und Manie), konnte positiver Einfluss nachgewiesen werden.

Nicht zuletzt aber ist Kaffeegenuss halt eine Frage der Kultur und des Lebensstils. Und dann kann die Tasse gar nicht groß genug sein, auch wenn es Alternativen gibt:

Linda Drury & David Frame - Meme/Bearbeitung: Pommes Leibowitz

Quellen u. a.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0272494418302615?via%3Dihub

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnbeh.2023.1176382/full

https://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/fachrichtungen/zellbiologie/seminar_zellbiologie_20192020/kaffee_tee_mehr_ist_besser/suchtentzug

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