Und sie funktioniert doch. Warum die neueste Kritik an der Homöopathie nicht aussagekräftig ist.

Kritik an der Homöopathie gibt es immer wieder. So wie auch die kürzlich veröffentlichte Studie des australischen National Health and Medical Research Council (NHMRC). Die Forscher fanden darin keinen Beweis, dass homöopathische Behandlungen effektiv seien. Sie fanden "keine Beweise für die Behauptung, dass Homöopathie besser wirke als ein Placebo", sagte NHMRC-Leiter Warwick Anderson.

Studie hinterfragen

Zuerst muss man die Studie natürlich hinterfragen. Denn für die Fachwelt ist die Studie nicht neu und auch umstritten. So kritisiert der österreichische Biochemiker und Homöopath Friedrich Dellmour, dass die Studie "gravierende Mängel" enthalte. Die Daten seien zum Teil seit 2013 bekannt. Bereits 2014 kritisierte unter anderem das britische Homeopathic Research Institute, dass viele Studien von der Auswertung ausgeschlossen wurden.

In der Studie wird behauptet, dass die Homöopathie genau so wirkt wie Placebos. Die Begründung dazu bleibt aber unbeantwortet. Mein Kollege Univ. Prof. Dr. Michael Frass sagt: "Die Wahrheit ist, dass es viele Metaanalysen gibt, die eine Wirkung der Homöopathie bestätigen. Die bedeutendsten, sind jene von Kleijnen et al. (1991) und von Linde et al. (1997). Die im Lancet veröffentlichte Metaanalyse aus dem Jahr 2005 (Shang A, et al, Lancet 2005; 366:726-32) spricht ebenfalls für die Homöopathie, wurde aber falsch interpretiert. Ich persönlich konnte den Placeboeffekt durch die Anwendung bei Intensivpatienten ausschließen."

Australia ist nicht Austria

Man muss sich auch die Situation in Australien genauer ansehen. Da darf sich jeder als Homöopath ausgeben. Bei uns ist das streng geregelt, in Österreich dürfen nur Ärzte Homöopathie praktizieren. Somit kann es nicht passieren, dass ein Patient zu seinem Schaden nur homöopathische Medikamente nimmt und schulmedizinische Therapien "verpasst".

Ich erlebe tagtäglich, dass die Homöopathie wirkt. Selbst bei Bewusstlosen hat sie schon geholfen. Wenn die Homöopathie nicht wirkt, warum, frage ich, beschäftigt jeder gute englische Pferderennstall einen eigenen Tierhomöopathen? Hier geht es darum, aus den Pferden das Optimum herauszuholen. Da ist viel Geld im Spiel und keine Vorliebe für Placebo-Therapie.

Vielleicht lässt es sich am besten mit den Worten von Frass beschreiben. Er betont in einem Kurier-Interview: "In der Homöopathie schauen wir nicht auf einen Punkt, sondern auf den ganzen Menschen. Da hat man dann auch eine Vielfalt an Symptomen. Das kann man nicht vergleichen." Man könne nicht eins zu eins dieselben Methoden anwenden. Er vergleicht dies mit Benzin- und Diesel-Pkw. "Beides sind für sich gut funktionierende Systeme. Man kann auch nicht einfach die Kraftstoffe austauschen.

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