Medizinische Eingriffe dürfen nicht mehr mit Strafe bedroht werden.

Frau soll ja schlafende Hunde nicht wecken, aber langsam wirds Zeit, aus überholten Vorstellungen herauszukommen:

Jahrhunderte lang hat die Gesellschaft und deren Herrscher Frauen als Reproduktionspotential gesehen und die Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit mit allen Mitteln durchgesetzt.

Die Einstellung, Frauen lediglich als allgemeine Brutschränke zu betrachten, geht auf das Mittelalter zurück, wo geglaubt wurde, dass sich der Mensch ausschließlich aus den Spermien entwickle und in jedem Spermium ein vollständiger "Homunculus" vorhanden wäre. Diese Gebärmutterschnüffler, die damit die Frauen kujonieren wollen, sind unerträglich.

Es ist an der Zeit, den Frauen die Souveränität über ihren Körper zurückzugeben.

Frauenspezifische medizinische Eingriffe haben im Strafrecht einfach nichts verloren, das ist diskriminierend und widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz, daher sollte der §97 des StGB ersatzlos gestrichen werden. Dass das besser funktioniert als Strafen, zeigt uns Kanada, wo es seit 1988 kein derartiges Gesetz mehr gibt:

http://de.muvs.org/topic/kanada-zeigt-es-vor-weniger-abbrueche-geringere-muettersterblichkeit/Kanada zeigt es vor

Der geniale Gynäkologe F. Rockenschaub hat es auf den Punkt gebracht:

"Es gibt kein "ungeborenes Leben", das Leben beginnt mit der Geburt und ansonsten gibt es schwangere Frauen, denen ich mich verpflichtet fühle. Wenn das jemand anders sehen sollte, bleibt es diesem selbst überlassen, danach zu handeln."

Jedes Krankenhaus, das durch öffentliche Mittel finanziert wird, hat alle medizinischen Eingriffe durchzuführen, für die es ausgestattet ist. Wenn sich jemand aus "Gewissengründen" nicht in der Lage sieht, medizinische Eingriffe durchzuführen, dann hat er seinen Beruf verfehlt.

You dont want abortion? Don't have one.

Die Frage: "Was und (ab) wann ist eine Mensch ein Mensch" ist eine philosophische, sie wird von der Biologie her gar nicht gestellt. Verschiedene Kulturen haben darauf die verschiedensten Antworten gefunden, in einer multikulturellen Gesellschaft haben alle als gleichwertig zu gelten.

Von der Biologie her lebt jede einzelne Ei- und Samenzelle mit einmaliger Erbkombination, wenn jemand einzelne Zellen als "Mensch" betrachtet, ist diese Sichtweise nicht allen aufzuoktruieren, wie es hier die Kath. Kirche gerne möchte. (Aber diese ihre Ansicht ist eher neu, früher begann das männliche Leben erst einige Zeit nach der Befruchtung, das weibliche noch später.)

Wenn ich ein Hühnerei esse, dann bring ich kein Huhn dabei ums Leben, ebenso kann ich beruhigt in eine Mandel beißen, ohne einen Mandelbaum dabei zu fällen.

Leben ist ein chemisch-physikalischer Entwicklungsprozess, jede Schnittstelle darin ist eine willkürliche und keine allgemein gültige.

Lasst daher Frauen alleine entscheiden, ob, wie, wann und wo sie gebären wollen und schreibt das nicht mehr jeder explizit vor. Es ist die individuelle Lebensentscheidung jeder einzelnen Frau, es ist ihr Leben und nicht das von selbstgerechten Besserwisser.

Und allem voran hat kein gewollter medizinischer Eingriff im Strafrecht etwas verloren.

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