---------- eine Art Buchbesprechung ----------

Selbstverständlich habe ich als Jugendliches das rote Buch (ich hatte nicht einmal eine Übersetzung) geschwungen und "Maoam" oder oder einen ähnlichen Schwachsinn bei einer Demo skaniert. Ich schätze, es war eher in die Richtung "Make love no children and this in heavenly peace".

Mich hat ein Buch - und ich schätze, es ist glaubhaft recherchiert worden - erst über diesen Mann aufgeklärt: Liest man nach, sind ihm an die 80 Millionen Todesopfer vorzuwerfen - ein Genozid im eigenen Land !

Der große Sprung - Mao wollte die Stahlproduktion Chinas ankurbeln - misslang zwar auf der ganzen Linie, aber dafür verhungerten ca. 30 Millionen Chinesen, weil man keine Felder abgeerntet hat und einfach sagte: "Eine gute Hausfrau/Köchin macht auch aus Nichts die Familie satt".

Dass man dabei natürlich noch China von den Koumintang säubern musste, versteht sich von selbst.

Dann kam die große Kulturrevolution, besser gesagt gesagt, die Vernichtung sämtlicher Bücher und Bildung - Mao musste es ja wissen, denn mehr wie 2 Jahre Schulbank hatte er selbst nicht gesehen. Lehrer wurden verprügelt und/oder gefoltert und getötet - von den Schülern, denn sie waren ja der Klassenfeind.

Als Geniestreich kann man dann noch die Fahnung nach den "Kapitalistenhelfern" - was immer das auch sein soll - betrachten. Dh, jeder Chinese wurde angewiesen, nach Kapitalistenhelfern zu suchen und diese zu denunzieren. Ein persönlicher Rachefeldzug - geschürt auch von seiner Ehefrau - begann: Konnte man seinen Nachbarn nicht leiden, oder wollte man ein Posten haben => Kapitalistenhelfer und die Betreffenden hatten unsagbares Glück, wenn sie überlebten.

In meinem Buch immer wieder als positiv erwähnt: Zhou Enlai und Deng Xiaoping: Denen ist zu verdanken, dass sich die Wirtschaft wieder erholen konnte und dass endlich dem Hunger Einhalt geboten werden konnte.

Ein weiteres Buch springt unmittelbar in die Neuzeit und befasst sich mit der Behandlung der Uiguren durch die Chinesen. Man könnte meinen, es hat sich nichts geändert: Arbeitslager, Hunger, Folter.

Die beiden Bücher:

Der Klappentext: Jung Chang erzählt die Geschichte ihrer eigenen Familie und damit Chinas von der Kaiserzeit über die Herrschaft Maos bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Großmutter, Mutter und sie selbst müssen erfahren, wie die rücksichtslose Umsetzung politischer Ideen Millionen Menschen das Leben kostet, und das Überleben nur unter großem Leid möglich macht.

Der Klappentext: Seit 2014 errichtete die chinesische Regierung in Xinjiang ein riesiges Netz von Straflagern für ethnische Minderheiten, vorwiegend muslimische Uiguren und Kasachen. Hier müssen die Insassen - schätzungsweise drei Millionen Menschen - Zwangsarbeit leisten, werden gefoltert, vergewaltigt, für medizinische Versuche missbraucht und einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie sollen ihre Identität aufgeben und zu willigen chinesischen Staatsdienern werden.

Nach dem großen Erfolg der "Kronzeugin" konzentriert sich Cavelius in diesem Buch auf die Interviews von fünf Zeuginnen, die in diesen Lagern gefangen gehalten wurden und die einen erschütternden Einblick in die Machenschaften des weltweit größten Überwachungsstaats geben. Sauytbay widmet sich der Analyse einzelner thematischer Schwerpunkte. Als langjähriges KPCh-Mitglied kennt sie das Denken der Kader genau, und als Gefangene des Systems hat sie die Auswirkungen dieser Politik am eigenen Leib erfahren.

Gemeinsam zeigen die Autorinnen, wie die Volksrepublik China versucht, ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss mit allen Mitteln bis nach Afrika und Europa auszudehnen - eine starke Bedrohung für die westlichen Demokratien.

Verrücktes Europa heute - glückliches Europa !

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