„Das 20. Jahrhundert wird in die Geschichte als ein Jahrhundert der Gewalt eingehen. Es hinterlässt uns das Massenvernichtungserbe einer Gewalt in noch nie da gewesenem Ausmaß, einer Gewalt, wie sie in der Geschichte der Menschheit bis dahin nicht möglich gewesen war. Doch dieses Erbe, das Ergebnis technischer Errungenschaften im Dienste von Hassideologien, ist nicht das Einzige, was wir übernehmen können oder annehmen müssen.

Weniger sichtbar, doch noch weiter verbreitet ist das Erbe des alltäglichen, individuellen Leidens. Der Schmerz von Kindern, die von Menschen missbraucht werden, die sie beschützen sollten, von Frauen, die von gewalttätigen Partner verletzt oder gedemütigt werden, von älteren Menschen, die von ihren Betreuern misshandelt werden, von Jugendlichen, die von anderen Jugendlichen tyrannisiert werden […]

Dieses Leiden, für das sich noch zahlreiche andere Beispiele anführen ließen, wird von einer Generation an die nächste weitervererbt, man lernt von der Gewalt der Vorväter, Opfer lernen von ihren Peinigern und die Gewalt produzierenden, gesellschaftlichen Verhältnisse bleiben ungehindert bestehen. Kein Land, keine Stadt, kein Gemeinwesen ist immun. Doch wir sind auch nicht machtlos.

Gewalt gedeiht dort, wo […] Regierungsgeschäfte schlecht geführt werden. Oft spricht man davon, dass eine „Gewaltkultur“ Wurzeln schlagen kann. Das stimmt in der Tat. […]

Wahr ist auch, dass Gewalt in Gesellschaften, in denen die Behörden durch ihr eigenes Handeln Gewalt billigen, stärker um sich greift und weiter verbreitet ist. […] Das können wir nicht weiter dulden.

[…] Gewalt lässt sich verhindern. […] In meinem eigenen Land und überall in der Welt findet man leuchtende Beispiele dafür, dass man gegen die Gewalt vorgegangen ist. Regierungen, Gemeinschaften und der einzelne Mensch können durchaus etwas bewegen.

[…] Wir sind es unseren Kindern, den schwächsten Bürgern einer jeden Gesellschaft, schuldig, dass sie ein Leben ohne Gewalt und Furcht leben können. […] Wir müssen die Gewalt bei ihren Wurzeln packen. […]“

Nelson Mandela

In: Weltbericht Gewalt und Gesundheit, WHO, 2002

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