Liebe LeserInnen, liebe FischundFleisch-Community, vor kurzem habe ich den irakischen Vizeaußenminister Irak Omar Al-Berzinji in Wien getroffen, wir sprachen vor allem über den Krieg in Mossul. Das Gespräch stimmte mich sehr besorgt, denn es zeigte, was falsch läuft: Es gibt zu wenig Soforthilfe vor Ort, Menschen fliehen in Richtung Europa, weil es an Schutzzonen fehlt. Wo ist das viele Geld aus dem Westen? Wenn es darum geht, Waffen zu produzieren und zu verkaufen, dann scheint immer alles rasch zu funktionieren, aber wenn es darum geht, Menschen notzuversorgen, dann wird es leise. Omar Al-Berzinji bittet Europa und den Westen generell um Hilfe, und das kann nur in unserem Interesse sein, denn Europa hat nicht für alle Menschen, die sich auf die Reise gemacht haben, Platz. Umso mehr muss es jetzt darum gehen, den Menschen in relativer Nähe Schutz zu ermöglichen, was noch immer völlig unzureichend geschieht. Ich kann es nur wiederholen: Wir brauchen mehr Soforthilfe, sonst kommen noch mehr Flüchtlinge. Wo bleibt die Soforthilfe? Warum passiert hier nichts? Das Geld für Waffen ist ja auch da!

Also, was tun wir? Was tut der Westen? Anstatt dem Irak zu helfen, heißt es nun in den Medien: "Warum stockt die Offensive gegen den IS in Mossul?" Diese Frage ist ein Hohn gegenüber Omar Al-Berzinji und seinen Amtskollegen. Denn das Problem ist, dass der IS Zivilisten als Schutzschilder genommen hat, was die Lage schwierig macht. Welcher Regierungssoldat möchte schon seinen eigenen Leute, womöglich Bekannte, Freunde und Familienmitglieder erschießen müssen?

Ich möchte einen Auszug aus den Gesprächen mit Omar Al-Berzinji bringen. Er sagte: „Wir haben schon vor langer Zeit die Schlacht um Mossul zur Befreiung von den IS-Terroristen vorbereitet, und wir haben Rückendeckung von Kurdistan im Norden von Mossul. Aufgrund dieser Erfolge sind unsere Truppen jetzt in der Nähe von Mossuls Stadtzentrum, um den Terroristen Einhalt zu gebieten. Wohl bemerkt, diese Verspätung kam zustande, um das Leben der mehr als 1.5 Millionen Zivilisten als Geiseln der Menschenschinder zu schützen. Dieser Kampf gegen den Terror wird stellvertretend für die ganze Welt geführt! Wir führen damit auch euren Krieg!"

Und noch was sagte mir der Politiker, nachdem er Europa und die restliche Welt um Soforthilfe bat: "Es gibt so viele Terroristen mittlerweile in Europa, die sind mit den Terroristen hier vor Ort gut vernetzt, sie haben also Hilfe aus Europa, was die Lage viel schwieriger macht."

Daher bitte: Helfen wir den Irakern: An erster Stelle brauchen wir in den Kurdengebieten Wasseraufbereitungsanlagen, Zelte und medizinische Hilfe; die Terroristen haben viele verwundete Militärs und Zivilisten zurückgelassen.

Und, übrigens: Vizeaußenminister Irak Omar Al-Berzinji hält auch einen Anschlag in Österreich für denkbar. Bleibt bitte wachsam.

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historix108

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Chrisamar Kashanian

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Julian Tumasewitsch Baranyan

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