Berlin-Demo: Auch Unteilbares lässt sich teilen

Wenn an einem sonnigen Samstag mehrere 100.000 Demonstranten die Straßen der Familienclan-Stadt verstopfen, dann darf sich niemand wundern, wenn auch 100-e Taschendiebe, 1.000-e Rassisten und 10.000-e Judenhasser mit bei der Gaudi dabei sind. Offiziell wird gegen Hass und Rassismus protestiert. Doch wir wissen: Hetzer und Rassisten sind immer die anderen!

Dass nicht alles in multikultureller Butter ist, erkennt man daran, dass die Chefin der Links-Fraktion im Bundestag Sahra Wagenknecht ankündigt, sie und ihre Sammlungsbewegung „Aufstehen“ werden sich an den Umzug nicht beteiligen, auch wenn ihre Linkspartei auf der Demo vertreten sein wird. Dass die Berliner CDU die Großdemonstration nicht unterstützt, hat wenig zu bedeuten. Die CDU bringt es nicht übers Herz, mit Linksextremen durch die Stadt ziehen.

Liberale Muslime distanzieren sich vor dem Protest. An der unteilbaren Demonstration nimmt nämlich auch der Zentralrat der Muslime teil, der gewaltbereiten Islamisten und türkischen Nationalisten nahesteht. Wenn wir da mitmachen würden, würden wir unsere Prinzipien verraten, sagt ein liberaler muslimischer Kurde. Politiker haben schon deshalb keine Probleme damit, ihre Prinzipien zu verraten, da sie über keine verfügen.

Dem vor acht Jahren sicherlich demokratisch gewählte einzige Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek werden ausgezeichnete Verbindungen zur Muslimbruderschaft und den Grauen Wölfen nachgesagt, was sicherlich nicht zutrifft. Er soll auf der unteilbaren Hauptbühne als einer von mehreren Rednern auftreten. Zu den Mitgliedern von Mazyeks Verband gehört die Islamische Gemeinde in Deutschland (IGD), die vom Bundesverfassungsschutz als islamistische Vereinigung eingestuft wird, weil sie ein Zweig der ägyptischen Terror-Muslimbruderschaft ist.

Auch der Moscheeverein ATIB gehört zum Zentralrat, der bis vor drei Jahren von Verfassungsschutzämtern als deutscher Ableger der Grauen Wölfe aufgeführt wird. Die Grauen Wölfe sind eine türkische islamofaschistische Bewegung in der Türkei und in Deutschland. Der ATIB-Vorsitzende Mehmet Alparslan Çelebi ist Mitglied des Vorstandes des Zentralrats der Muslime und Mitglied der CDU, die bekanntlich es nicht übers Herz bringt, mit Linksextremen durch die Stadt ziehen. Bei islamischen Rechtsextremisten drückt nicht nur die CDU beide Augen zu.

Wie können zugewanderte Rechte gegen autochthone deutsche Rechte marschieren?, fragt der liberale Kurde.

Die Antwort ist einfach: Faschisten verschiedener Staaten vertragen sich oft nicht, da sie die Andersrassigen als Untermenschen betrachten: Für die rechtsextremistischen Deutschen sind es die Türken, für die rechtsextremistischen Türken sind es die Deutschen.

Die erste Imamin Deutschland, Frau Seyran Ates, eröffnete 2017 die liberale Ibn-Rush-Goethe-Moschee in Berlin-Moabit. Verständlicherweise steht sie seitdem unter Polizeischutz. Sie wird nicht vor deutschen Rechtsextremisten beschützt, die keine Muslime sind.

Seyran Ates finde es sehr irritierend, dass die Organisatoren von „Unteilbar“ die Verflechtungen des Zentralrats mit islamistischen und rechtsextremen Gruppen nicht stören. Es gibt keine Toleranz für Intolerante! Vereinigungen wie die Grauen Wölfe werden in Deutschland gerne verharmlost. Deutschland wird zurzeit von deutschen wie von türkischen Nazis bedroht. Die friedliche Seyran Ates bleibt der Demonstration fern.

Selbst "Ehrlos statt wehrlos, Bündnis gegen Neuköllner Unzumutbarkeiten", welches sich gegen homo- und transphobe Übergriffe einsetzt, boykottiert die Demonstration. Statt kritischer Auseinandersetzung gibt man einer gefälligen Bündnis- und Bekenntnispolitik den Vorzug. "Wir werden uns am 13. Oktober nicht mit Islamisten, Antisemiten und Freunden autoritärer Staaten gemein machen." Mutig!

Theresa Hartmann ist die Pressesprecherin von „Unteilbar“. Sie weist Vorwürfe zurück. "Bei „Unteilbar“ gibt es keine Islamisten. Die Kritik an den Verbindungen des Zentralrats der Muslime richtet sich gegen dessen Unterorganisationen. Der Zentralrat selbst ist weithin ein anerkannter Dialogpartner für Politik und Zivilgesellschaft. In unserem Aufruf wenden wir uns deutlich gegen Antisemitismus, Nationalismus und Hass.“ Hier sollten mehrere Smileys stehen.

Auch der Zentralrat der Juden taucht offiziell nicht bei der beliebigen Demo für alle in Berlin auf. Damit stellt sich der deutsche Judenrat offen auf Seiten der liberalen Muslime, der CDU, der Homo- und Transphobe-Schützer und der AfD mitsamt der JAfD.

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