Der oberste Lutheraner Aachens, Superintendent Bruckhoff, verteidigt Luther anlässlich des Lutherjahres:

Es sind widersprüchliche Aspekte in Luthers Leben. Er selbst hat es als konsequent empfunden und sich selbst weder als Rebell noch als obrigkeitshörig gesehen. Er hat durch seine Predigt die Bauernaufstände mit entfacht. Er wollte sich bei der Obrigkeit sicher nicht beliebt machen, aber vertrat konsequent die sogenannte Zwei-Reiche-Lehre: Jede Obrigkeit sei von Gott eingesetzt. Das hat er radikal und brutal durchbuchstabiert: Man könne sich das Himmelreich verdienen, wenn man Bauern und Juden erschlägt. Solche Aussagen sind heute überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen und widersprechen völlig Luthers eigener Theologie.

Man wird dem oberste Lutheraner Aachens nur zum Teil Recht geben: Man kann sich das Himmelreich nicht verdienen, wenn man Bauern erschlägt. Andrerseits widerspricht es keineswegs Luthers eigener Theologie, Juden zu erschlagen und zu verbrennen. Viele offizielle Protestanten haben in Hitler Luthers rechtmäßigen Nachfolger gesehen. Die zuweilen heute offen gezeigte und herzliche Verbundenheit von Protestantismus und Islam gegen Israel ist ein Relikt des Nationalsozialismus und ohne den gemeinsamen Hass auf Juden nicht vorstellbar.

3
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

pirandello

pirandello bewertete diesen Eintrag 03.04.2017 12:25:51

Leela Bird

Leela Bird bewertete diesen Eintrag 01.04.2017 20:22:19

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 01.04.2017 19:11:06

5 Kommentare

Mehr von anti3anti