Von Judenchristen, echten und solchen Juden, die keine Christen sein wollen

Die Evangelische Kirche in Deutschland EKD, die nach offizieller christlicher, also katholischer Lehrmeinung, keine Kirche, sondern nur eine Gemeinschaft ist, tagt vom 3. – 5. November 2016 in Magdeburg, ehemalige Hauptstadt der SED. Ein Thema, welches eigentlich nicht angesprochen, sondern verschwiegen werden soll, ist die evangelische Judenmission. Das Ergebnis einer anschließenden Abstimmung steht schon vorher fest. Das Nein zur Judenmission wird gegen den Widerstand von Evangelikalen und getauften Juden, die keine Christen sein wollen, mit großer, zumindest ausreichender Mehrheit durchgedrückt werden.

Ungetaufte Juden und das Gros der EKD sind gegen die Judenmission. Evangelikale, die zum Antisemitismus und zur Israelkritik neigen, sind für die Judenmission, was als großer Fortschritt betrachtet werden muss. Es ist noch nicht allzu lange her, dass Juden, die sich freiwillig zum Christentum bekannt haben, wie die übrigen Juden behandelt worden sind. Immerhin garantieren die Evangelikalen den zur Evangelischen Gemeinschaft übergetretenen Juden, dass sie nicht vergast werden. Ob dies auch für die Juden, die zum Katholizismus übertretenen sind, gilt, entzieht sich dem Diskurs der Tagung, die sich als Synode bezeichnet. Die Evangelikalen können den Missionsgedanken an die Juden nicht aufgeben, weil es die Verantwortung eines evangelischen Christen ist, auch Juden zu sagen, dass das Heil in Christus (im Juden Jesus) liegt.

Völlig unklar und widersprüchlich ist das Bekenntnis der getauften Juden zum evangelischen Christentum. Wenn schon treife, dann soll’s triefen, lautet ein jiddischer Spruch. Ein Jude, der Jesus als den Messias und/oder Sohn Gottes und/oder Gottheit anerkennt (Kann man gleichzeitig Gott und sein Messias (Gesandter) sein?) wird das Original wählen, also den Katholizismus! Es sei denn, der christliche Jude will sein mit ihm nicht verheiratetes Weib nach der Priesterweihe ehelichen. Nebbich. Die Geschmäcker sind eben verschieden!

Die aus der zerfallenen Sowjetunion stammenden, in Deutschland nachgetauften Juden bezeichnen sich als Messianische Juden. Als Messianische Juden sagen sie: Wir sind getaufte Juden, also sind wir keine Christen. Verstehe dies, wer mag, denn selbst der getaufte noch nicht Gott Jesus bleibt Jude! Hierzu ein jüdischer Witz zur Klärung:

Ein jüdischer Kaufmann im zaristischen Russland möchte aus finanziellen Gründen zum (russisch-orthodoxen) Christentum überwechseln. Er berät sich mit seinem Rabbiner. Dieser klärt ihn auf:

Wir Juden sind wie Staub. Man kann Staub hin und her wischen. Es wird immer Staub geben. Es gibt jedoch eine einzige Methode, Staub loszuwerden: indem man Wasser darauf schüttet. Dann wird er zu Dreck.

Dass ein Jude, der zum Christentum übertreten will, nicht griechisch-orthodox wird, liegt darin begründet, dass sich Juden und Griechen seit einigen Jahrtausenden nicht mögen. Das deutsche Wort „Gauner“ kommt über das Jiddische aus dem Hebräischen in die Gaunersprache und heißt ursprünglich „Jauner“ oder „Jewani“ (Ionier), was „Grieche“ bedeutet. Hat der Gauner (Grieche) keinen festen Wohnsitz und zieht er deshalb von Ort zu Ort, so wird er „Zieh-Gauner“ genannt, was später zu „Zigeuner“ zusammengezogen wird. Der „Zigeuner“ ist also der wandernde Grieche. Der wandernde Jude ist wohl von den Griechen oder anderen Gaunern erfunden worden.

Als die DDR in ihren letzten Zügen den Juden schaden will, beschließt sie, dass Juden aus der (ehemaligen) Sowjetunion das Recht erhalten, sich in Deutschland statt in das von Gott den Juden versprochene nahöstliche Kanaan anzusiedeln. Ein genialer vereinigter Schachzug von Kommunisten, Atheisten, Christen, Judenhassern und Israelkritikern! 300.000 Juden wird der Einlass ins gesamtdeutsche Paradies gewährt, 200.000 davon sind keine Juden, sondern lediglich scharf auf Deutschland.

Diese 200.000 werden, in Deutschland angekommen, äußerst selten freiwillig zu Juden. Sie ziehen es vor, Atheisten oder Christen zu bleiben. Um an finanzieller Unterstützung zu gelangen, behaupten sie, Juden zu sein. Einige wenige bewusste Juden beschreiten den Weg zu Evangelischen Christen. Diese erwarten gut dotierte kirchlich-evangelische Posten. Dem Rest der wiedergetauften Juden ist die neue Religion gleichgültig.

Warum ist die Mehrheit der deutschen Evangelischen Christen, die als Christen geboren und getauft worden sind, gegen die Judenmission?

Die Judenmission verbietet sich aus historischer ebenso wie aus theologischer Perspektive, hört man aus der EKD erschallen. Aus historischer und theologischer Perspektive verbietet sich der Protestantismus!

Warum sind die echten Juden gegen die Judenmission?

Dr. med. Josef Schuster, demokratisch (auf Lebenszeit) gewählter Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat ein Votum gegen die Judenmission ohne theologische, dafür mit praktischen Begründungen eindringlich angemahnt. Irmgard Schwaetzer, Präses der EKD-Synode, ist sich der Dringlichkeit dieses Anliegens bewusst:

Der Zivilisationsbruch (Shoa), hat unsere Augen geschärft. Aber entscheidend ist das, was Paulus (der frühere Jude Saulus) im Römerbrief aussagt: Der Bund Gottes mit seinem Volk ist ungebrochen und Juden brauchen die Christen nicht, um zu ihrem (?, sic!) Gott zu kommen."

Ist denn der Jude Saulus kein Christ geworden, obwohl Juden die Christen nicht brauchen, um Gott zu erreichen?

In der zur Diskussion stehenden Vorlage der EKD steht: "Ein christliches Glaubenszeugnis, das darauf zielt, Juden zu bekehren, widerspricht dem Bekenntnis zur Treue Gottes und der bleibenden Erwählung Israels."

Die Judenmission ist theologisch höchst problematisch. Nirgendwo im Neuen Testament treten Heidenchristen gegenüber Juden belehrend auf, um ihnen zu erklären, wie sich das mit dem Gott Israels verhalte. Im Neuen Testament nicht, jedoch ein wenig später.

Betrachten sich die Evangelischen mit Ausnahme der Evangelikalen als Heidenchristen?

Bereits im Neuen Testament gibt es keine heidenchristliche Mission an Juden. Wozu auch? Der Apostel Paulus macht deutlich, dass das Judentum keine Religion ist, der irgendetwas fehlt, der keine christliche Botschaft gegeben werden muss, damit sie vollständig wird. Im Gegenteil, Paulus (Christ; Jude = Saulus) sagt: Wie sich das auflöst mit dem christlichen Bekenntnis zu Jesus Christus und der jüdischen Form, an den nicht-christlichen Gott Israels zu glauben, das überlassen wir welchem Gott auch immer am Ende der Zeiten.

Sehr weise!

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

pirandello

pirandello bewertete diesen Eintrag 04.11.2016 01:49:17

3 Kommentare

Mehr von anti3anti