Um medizinische Aussagen über die Zukunft treffen zu können, muss man die Vergangenheit kennen. Deshalb werden so viele Stichproben wie möglich genommen. Man darf auf diese lästige Arbeit verzichten, falls es sich um eine rein politische Aussage handelt. Bei einer wissenschaftlichen Aussage ist dieses Vorgehen zum Leidwesen vieler Hobbyforscher nicht möglich. Zumindest werden seriöse Zeitschriften sich weigern, nicht auf Wissenschaft basierte Aussagen zu verbreiten.

Um die Wirkung eines Schädlinges (Virus) zu bestimmen, der zum ersten Mal im Jahre 2020 auftaucht, kann man Ereignisse (Wirkungen) vergleichen, die genau ein Jahr zuvor liegen: also beispielsweise den 10. April 2020 mit dem 10. April 2019, den 11. April 2020 mit dem 11. April 2019, etc. Verglichen werden Ereignisse, die die Wissenschaftler am 10. und 11. April 2020 für entscheidend halten. Wichtig für die Wissenschaftler sind quantifizierbare Ereignisse, also Zahlen. Wie viele Kinder, Erwachsene und Senioren sind vom Virus und wie heftig infiziert worden? Wie viele Menschen sind am (mit dem?) Corona-Virus gestorben?

Interessant sind verfeinerte Altersverteilungen (Alterspyramiden). So wird beispielsweise die Bevölkerungszahl für jedes Alter (365/6 Tage pro Jahr) berechnet. Wir können dann feststellen, ob es signifikante Veränderungen gibt, beispielsweise: Leben signifikant weniger 84-jährige am 10. April 2020 als 10. April 2019? In welchem Alter gibt es 2020 gegenüber 2019 einen auffälligen Unterschied? Die Daten liegen bereits vor, auch wenn sie noch etwas aufgearbeitet werden müssen. Auf etwaige Erkrankung(en) wollen wir verzichten, da sie weder 2019, noch 2020 ausreichend zuverlässig dokumentiert sind.

Am Anfang der Pandemie wurden wir belehrt, dass ein gewisser Teil der über 70-jährigen (60-jährigen? 80-jährigen?) am Virus aus China versterben wird. Wenn wir keinen signifikanten Unterschied feststellen können, wäre diese Aussage falsch. Einfach ist die Aussage, ob signifikant mehr alte Patienten (Beispiele: >80, 80-90, 80-81) im Jahre 2020 als im Jahre 2019 sterben. Dass solche Ergebnisse nicht publiziert werden, bedeutet nicht, dass sie nicht bekannt sind. Eher ist davon auszugehen, dass die Sterblichkeit der Älteren zwischen beiden Jahren sich nicht signifikant unterscheidet. Das bedeutet, dass Ältere nicht signifikant durch den Corona-Virus sterben, was glücklicherweise der Fall ist. Nicht einmal die Vereinsamung der alten Menschen durch Besuchsverboten verkürzt ihr Leben, was einfach als Corona bedingt uminterpretiert werden könnte.

Die richtige Antwort, warum keine Signifikanzen gefunden werden, liegt nicht unbedingt darin, dass das Corona-Virus ungefährlich ist, sondern darin, dass nicht ausreichend verwertbare Daten vorliegen. Die Rate der „Unbekannten“, also nicht ausreichend Untersuchten, wird von seriösen Wissenschaftlern bei etwa 90% angenommen. Auch andere statistische Aussagen lassen sich nicht verifizieren, da die Zahl der „Unbekannten“ allzu groß ist. Wenn die Zahlen der Neu-Erkrankten heute langsamer zunimmt als vor zwei oder drei Wochen, bedeutet es nicht zwangsweise, dass die Zahl der Neu-Infizierten zurückgeht, sondern dass nicht genügend valide Zahlen vorliegen.

Eine nicht vorhandene Validität (unzuverlässige Zahlen) kann nicht einmal Politikern untergeschoben werden, selbst wenn sie zufällig ein naturwissenschaftliches Fach wie Physik Studiert haben. Die widersprüchlichen politischen Entscheidungen bilden die Schwäche der Naturwissenschaft ab. Die Gefahr einer Pandemie durch ein neues Virus ist weltweit verdrängt worden. Hoffen wir, dass die Menschheit vom Corona-Virus etwas gelernt hat.

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Beate K.

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