Die Fußball-EM 2016 ist in Gefahr! Nicht wegen islamistischen Terroristen, sondern wegen fußballfeindlichen Rechtsextremisten. Natürlich wird das verschwiegen. Wegen den Chemtrails wahrscheinlich. Achtung: Keine Satire (Schließlich soll man sich über Rechte nicht lustig machen.*)!!!

Freiheit für wilde Kerle

Wir kennen sie. Rechte Hooligans, die solange randalieren, bis man sie endlich wieder aus den Fußballstadien entlaufen lässt, in die sie sich verirrten. Meist dauert es viel zu lange, bis die Behörden reagieren, um diesen Schlägertypen zu bescheinigen, dass sie eh nie wieder zurück müssten. Straßenkämpfer gehören nun einmal in ihr natürliches Habitat, auf die Straße. Dort fühlen sie sich am wohlsten. Außerdem hassen sie Fußball - wie alle Rechten. Ich behaupte das jedenfalls so lange, bis es stimmt bzw. bestimmt von irgendwem geglaubt wird.

Zu viel Paint am Ball

Weniger bekannt ist, dass auch unsportlichere Rechte eine Fußball-Allergie haben. Die ist ganz natürlich, denn für den g'standenen Rechten (ein Gendern müssen sie sich erst verdienen) gilt nur Gesichts-Fechten bzw. Extremrasieren und Paintball-Spielen im Wald als Sport. In Deutschland geht der Fußball-Hass nicht weit genug. Deshalb beginnen die hießigen Extremnationalisten dort, ihre eigene Nation mit-zu-hassen, sobald sich diese - z.B. im Zuge der Fußball-EM - in eine Fußball-Nation verwandelt.

Der Schokoherrsteller der ur-deutschen Kinderschokolade wurde von einer Gruppe Pegidas (deutsche Laufvogelart, Pegidus fascis sylvestris) attackiert, weil er auf seiner Verpackung Kinderfotos der Nationalmannschaftsspieler veröffentlichte - statt der üblicherweise nicht-fußballbezogenen und rein arischen Grinserei. Jetzt gehen diese Faschos schon auf Kinder los!? Und zwar alle, generell, da bin ich ganz sicher! Warum ist das nicht verboten?! Mutti hilf!

Anti Fußball Demagogen

Der Rechtsextreme im Allgemeinen kann schwer nachvollziehen, dass, wenn und wie jemand einen anderen Lebensstil, ein anderes Aussehen, Einsehen oder Denken hat als er selbst. Deshalb schließt er gerne von sich auf alle anderen (Motto: "Ein Volk, ein Vorurteil!";). Ich mache das hier natürlich nicht. Ich verbreite nur Wahrheitlichkeit.

Der Vize-Chef der AfD (Arier für Deutschland, Anm.), Alexander Gauführer, behauptete vor Kurzem, niemand würde einen Nationalspieler wie Jérôme Boateng als Nachbar wollen. Offenbar war er dabei so verblendet von seinem Fußballhass, dass er sich etwas später nicht mehr an diese Äußerung erinnern konnte. Zugleich gab er zu: " (...) ich kenne mich im Fußball überhaupt nicht aus." Typisch rechtsextrem: Dieser Hass auf das völlig Fremde. Vermutlich kannte er Boateng nur von der Kinderschokoladenpackung.

Österreich in schrecklicher Gefahr!?!?!?!?

Leider ist auch Österreich Heimat von mehr (FPÖ) oder weniger (Identitäre, PEGIDA Österreich) erfolgreichen rechtsextremen Vereinigungen. "Daher muss man befürchten, dass auch unsere Nationalmannschaft durch rechte Angriffe gefährdet ist.", sagt Max Mustermann, Sicherheitsexperte bei Antifa, den ich mir gerade aus dem Hintern zog. Dabei würden wir's bei der EM auch so schon schwer genug haben.

Gerade durch die Flutwelle aus Numerus-Clausus- und Wirtschafts-Flüchtlingen aus Deutschland - die seit langem die größte Migrant_innengruppe ausmachen ("Deutschlandisierung des Ösilandes!";) - bestünde die Gefahr, dass sich vermehrt fußballfeindliche Elemente in unser Land einschleichen, so Mustermann. Er und zufällig auch ich fordern daher von der Regierung, endlich die Grenzen für alle Rechtsextreme zu schließen. Auch für rechte Fußballfans, zur Sicherheit. Es könnten sich Schläfer, z.B. Golfspieler, unter ihnen aufhalten. Und jeder Rechte, der sich weigert ein Wuchtel zu küssen, “Immer wieder Österreich” zu singen oder eine Autogrammkarte von David Alaba mitzuführen, sollte mit mindestens 2 Monaten Internet- und/oder Interviewverbot bestraft werden!

Berichtigung: Der in diesem Artikel genannte AfD-Vizechef heißt Alexander Gaulander nicht Gauführer. Für diesen verständlichen Fehler, bitte ich um Entschuldigung.

* Ergänzung: Warum dies keine Satire ist.

Vertreter_innen seriöser Medien (Pegidaisch: “Lügenpresse”) und weniger seriöse Kommentator_innen ermahnen uns, dass man sich über die AfD nicht lustig machen dürfe (von der PEGIDA war zum Glück nicht die Rede). Es ermutige sie nur zum Herumkasperln, wenn man ihnen zu viel Aufmerksamkeit schenkt. Außerdem ist das schon der Job des unlustigeren Schlagzeilen-Journalismus. Immerhin formulierte eine Mitarbeiterin der Zeit, dass man Typen wie Gauland mit Shitstorm und Witzsturm gegen ihn, nur “Recht gebe”.

Ein Ohrenöffner: Wenn man zu lange in dieser Branche arbeitet, erkennt man irgendwann vielleicht selbst nicht mehr den Unterschied zwischen Inhalt und Erscheinungsbild, zwischen Meinung und Populismus. Richtig und Recht wäre demnach alles, was genug Aufmerksamkeit erhält, genug Schlagzeilen macht. So geht das Geschäft. Also bitte nicht mehr lachen! Die ernsthaften Medien haben gesprochen und das muss genügen, um den Rechtspopulismus aufzuhalten. Ansonsten wären Medien auch gezwungen, detailiert über den ganzen Schwachsinn, den wir in die sozialen Netzwerke hämmern, zu berichten und jeden schmutzigen Tweet zu zitieren als repräsentiere er die halbe Menschheit. Das können wir ihnen nicht antun (das machen sie nämlich schon selbst).

wikicommons werner

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Roland_1969

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fischundfleisch

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