sollte eine klare Kante gezeigt werden.

Wie aber vereinbart sich das mit der Sicherung von Ressourcen und dem Erhalt von Arbeitsplätzen - also dem Erhalt ganzer Volkswirtschaften?

Alles ist mit allem verbunden, das macht es nicht einfacher. Derzeit wird diskutiert, ob im Norden Deutschlands eine US Division installiert wird, 4.000 Männer und Frauen unseres Bündnispartners USA.

Aber warum das alles?

Der Erhalt von Einfluss auf die gesamte EU ist sicherlich ein Grund, ein weiterer die Aufrüstung gegenüber Russlands, das als Feind aufgebaut wird und ist.

Die USA geben ca. 600 Mrd. US$ für ihr Militär aus. Hinzu kommen Sicherheitsausgaben für eine vielzahl von Geheimdiensten wie CIA oder NSA aber auch den Heimatschutz, die mit dem Pentagon zusammenarbeiten und die sich gegenseitig mit Informationen beliefern. Während so allein durch das Militär ca. 4% des US-Haushalts direkt verbraucht werden, kommen also noch weitere Ausgaben hinzu, indirekte Militärausgaben wie die Versorgung der genannten Geheimdienste. Rechnet man nun die logistischen, indirekten Leistungen mit hinzu, den gesamten Supply Chain, die eine solche Industrie versorgt, so kursieren im Netz für micht nicht überprüfbare Zahlen, die belegen sollen, dass ca. 40% des gesamten BIP der USA mit Kriegen, Rüstung, Stützpunkten etc. zusammenhängen. Nicht eingerechnet die Auslandsstützpunkte, deren Versorgung zu einem großen Teil mit Hilfe regionaler Leistungen erbracht wird.

Hier sieht man, wie schwierig es ist, in Zeiten der fortschreitenden Industriealisierung, der Effizienzsteigerung in fast allen Produktionsprozessen, den militärisch industriellen Komplex (MIT) zu zähmen. Die westlichen Industrienationen befinden sich also in einer zunehmend prekären Lage, Arbeitsplätze zu erhalten, gar neue auf gleichem Lohnniveau zu schaffen. Das scheint unmöglich. Aus der Innensicht imperialistisch agierender Länder ist es dann fast schon logisch, sich selbst durch eine starke Armee zu stärken und mehrere Fliegen (s.o.) mit einer Klappe zu schlagen.

Wie kann man dem entrinnen?

Logisch ist eine starke Einflussnahme des MIT auf die Politik, den Status quo mindestens aufrecht zu erhalten, im marktwirtschaftlichen Sinne gar auszuweiten und auch hier den Staat zunehmend aus Entscheidungen herauszuhalten. Das ist der Status Quo: die Entstaatlichung von Kriegen, das Krieg führen aufgrund wirtschaftlicher Vorteile einzelner Unternehmen.

Das gesellschaftliche Dilemma der Friedensbewegungen weltweit ist, dass sie keine Alternativen zum töten aufzeigen, die tragfähig wären - was nicht verwundert, denn in der heutigen Zeit finden sich die aktuell proklamierten westlichen Ideologien bereits an der Grenze der Existenz: die sozialen Sicherungen funtionieren in den meisten westlichen Ländern nicht mehr (so es sie denn überhaupt gab), das Lohnniveau sinkt, die Weltwirtschaft befindet sich auf dem Weg in die Stagnation und nur einzelne, global agierende Konzerne können sich (un-) rechtmäßig Vorteile verschaffen und individuelles Wachstum generieren. Dieses Wachstum wird zunehmend ungleich verteilt.

Westlich geprägt und marktwirtschaftlich erzogen fällt es mir nicht leicht, dieses aktuelle System komplett in Frage zu stellen. Gibt es tragfähige Alternativen?

Wenn der eigene Geist nicht von den Staats- oder den Leitmedien zu stark abhängig ist, so findet man interessante Hinweise auf Tatsachen, die keine Erwähnung finden oder falsch dargestellt werden: Da die ganze Welt vom Geldsystem abhängt, kann man einen Blick auf die Staatsverschuldung einzelner Länder werfen, hier einmal an den Beispielen der USA und Russlands: Die USA sind mit 19, Billionen US$ verschuldet (Dez. 2016), bei ca. 18,5 Billionen US$ BIP (in 2016), somit haben sie mehr Schulden, als sie pro Jahr erwirtschaften. Im Jahr 2016 beträgt die Staatsverschuldung der USA geschätzt rund 107,49 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Im Jahr 2016 betrug die Staatsverschuldung Russlands geschätzt rund 18,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Medial zum Feinaufbau findet man z.B. Artikel wie diesen in der Welt: "Russlands Reserven schwinden dramatisch.".

Sicher ist eines: das gefühlte Lebensniveau in den Ländern unterscheidet sich dramatisch, die Russen essen Bären und fahren Kutschen, die US-Amerikaner fahren Porsche oder Tesla und essen bei MC Donalds.

Schließlich muss man konstatieren, dass die Lebensweise der westlichen Welt über dem liegt, was finanzierbar ist. Die Lebensweise in Russland ist "eher" finanzierbar, Russland gibt weit weniger für Rüstung aus und hat das scheinbar tragfähigere System. Der Kapitalismus scheint nicht tragfähig, die von den Regierenden unterstützte und praktizierte Vetternwirtschaft wird für zunehmend sozialen Verwerfungen führen, zu weiteren Kriegen und Annektionen fremder Länder, Raub, weil es ohne das nicht geht. Die Exponentatilfunktion der Verschuldung müsste kongruent zur Kurve des Wirtschaftswachstums sein, was sie nicht ist: Staatsverschuldung USA unter Bush jun.: +100% unter Obama: +100%, In Summe 200%. Das BIP der USA betrug in 2000 12.559,7 Billionen US$ und in 2015 16.348,9 Billionen US$. Eine Steigerung von ca. 30%. An dieser Stelle auf die Wirkungen des IWF und deren Kreditvergabekonditionen nicht nur in Entwicklungsländern einzugehen, würde das Internet sprengen.

Es ist also etwas extrem faul am laufenden System, wenn es nur noch überschuldet sich dadurch über Wasser hält, weil es andere Länder mit Kriegen überzieht und wirtschaftlich ausbeutet, sich mit Mord und Staatsterrorismus (Helmut Schmidt im Interview mit der Zeit) seine Wege zum Geld und zur Macht bahnt.

Welches Wirtschafssystem unsere Kinder erleben werden, ist nicht absehbar, ich hoffe, es wird eine friedlichere Welt.

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baur peter

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Margaretha G

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