Wir lieben Tiere – aber wie viele würden das hier tun?

Ich habe eine große Hochachtung vor Menschen, die sich für Tierschutz engagieren. Denn das geschieht bisweilen unter widrigsten Umständen. Und so leben auch die Tiere. Ich möchte aus Serbien berichten.

Es hat zweistellige Minusgrade, am Tag und in der Nacht. Wenn unsere PartnerInnen in der Früh ins Tierheim in Svilos kommen, dann ist das Wasser gefroren. Dann muss sofort frisches Wasser drauf und es werden die Öfen ein geschalten, damit die Tiere nicht Eisblöcke lecken müssen. Die Hunde selbst schlafen in gut isolierte Hundehütten auf Holzplattformen gestellt, die überdacht sind. Die Hunde können aus den Hundehütten heraus und auf den Holzplattformen gehen, sodass sie nicht sofort auf der eisige Boden liegen müssen. So sind sie trocken und wenn die Sonne kommt, wärmen sie sich auf.

Es schneit zum Teil so stark, dass man mit dem Auto gar nicht mehr zum Tierheim zufahren kann. Die Helfer müssen zwei Kilometer zu Fuß gehen! Das ist die Entfernung von der Autobusstelle zum Tierheim. Ein großes Problem ist das auch für die Lieferwägen, die noch weniger nah ran fahren können. Der Lastwagen muss also ins in der Nähe gelegene Ljubica fahren, dort kommt dann ein Traktor hin und der fährt die Säcke mit dem Essen für die Tiere ins Tierheim. An besonders kalten und verschneiten Tagen hilft aber nicht einmal das. Zuweilen müssen die schweren Säcke mit Tierfutter bei eisigem Boden und verschneiten Wegen von den Menschen getragen werden. Das ist nicht nur anstrengend, sondern wirklich gefährlich. Wer da ausrutscht, kann sich schnell etwas brechen!

Mit den isolierten Hütten und gut durchdachten Holzplattformen stört die Kälte die Tiere nicht allzu sehr. Die Hunde halten tiefe Temperaturen durchaus aus, vor allem dann, wenn sie – wie die Tiere bei uns im Heim – gut genährt sind. Für die Menschen ist es aber anstrengend, da die Temperaturen inklusive Wind gefühlt unter 20 Grad Celsius betragen.

Bei solchen Temperaturen und Wetterbedingungen wird die Tierliebe freilich auf eine harte Probe gestellt. Es braucht nicht nur ein gutes Herz, sondern wirklich einen unbändigen Willen, auch bei diesen Bedingungen alles für die Tiere zu geben. Denn eines ist klar: Die Hunde, die es nicht in die Tierheime schaffen, die unterernährt, misshandelt oder krank sind, haben bei diesem Wetter keine Chance ohne diese tolle Betreuung.

Wir lieben Tiere – aber wie viele von uns würden wirklich das hier tun?  Ich bewundere diese Menschen vor Ort sehr!

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Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 19.01.2017 14:29:46

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