Brief an eine Oberschule.

Sehr geehrte Damen und Herren,

es hat mich sehr gefreut, es in unserer Tageszeitung zu lesen, dass Ihre Schule eine "Schule ohne Rassismus" ist und sich somit auch als "Schule ohne Rassismus" bezeichnen darf.

Ich habe dazu nur eine Frage:

Woher wissen Sie, dass es in ihrer Schule keinen Rassismus gibt?

Bekanntlich leben in unserer Stadt nur wenige Juden im fortgeschrittenen Alter ohne Kinder, sodass es in der Schule ohne Rassismus keine Juden geben kann. Dem Zeitunsgartikel ist ein Foto hinzugefügt mit einigen Mädchen, die islamische Kopftücher tragen. Ein Mädchen ist eindeutig eine Afrikanerin. Auch einige Burschen mit orientalischem Aussehen sind dargestellt.

Nun wüsste ich nicht, wie sich die orientalischen Kinder während des Schulaltages gegenüber Juden verhalten würden. Verstehe ich Sie richtig, dass eine Schule ohne Rassismus (und Antisemitismus) eine Schule ohne Juden sein muss?

Vor Kurzem hat unser hochverehrter Staatspresident Steinmeier in der Dokumenata in Kassel verkündet, dass er es sich überlegt habe, wegen Ausschluss von Juden, also Antisemitismus, die Dokumenta-Ausstellung zu boykottieren. Warum er dennoch die Eröffnungsrede in den Räumen der Dokumenta gehalten hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich bitte Sie, mir zu erklären, wie eine Schule ohne Juden eine Schule ohne Rassismus sein kann.

Mit besten Grüßen

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