Nach dem WIR jetzt eine ganze zeitlang das WIR zum Bösen erklärt haben, entdecken wir es gerade wieder. WIR sollen zusammenhalten. WIR sollen uns gegenseitig helfen. WIR sind gefordert. Ich vermisse jetzt die immer wiederkehrende Frage so mancher, „wer ist denn das WIR“?

Das WIR wurde sogar als Nazi verschrien, wer WIR sagte, dem wurde immer unterstellt, dass er damit andere ausschließt. Das WIR wäre rassistisch, wurde vermutet.

Zu dem WIR gehören bei uns in Deutschland selbstverständlich alle, die einen Deutschen Ausweis haben. Also auch die, die ehemals aus anderen Gefilden zu uns kamen und auch die, deren Vorfahren nicht von hier sind. Man muss nicht in drei Generationen Deutsche Vorfahren vorweisen, um zum WIR zu gehören. Das WIR sind auch die Menschen, die unsere Gäste sind. Die legal eingereist sind, um hier zu arbeiten, aber auch die, die legal hier sind und Asyl bekommen haben. Das WIR schließt also ganz viele Menschen ein. Es ist also nicht von vornherein böse.

Warum schließt es die Migranten, die mit aller Macht versuchen, hier in unser Land einzudringen, um ihr Lebensstandart zu verbessern, nicht mit ein? Ganz einfach, jedes Land ist selbst für seine Einwohner verantwortlich. Also die Heimatländer dieser Menschen. WIR sind nicht dafür verantwortlich, diesen Menschen ein besserer Leben zu garantieren. Man kann das WIR auch überfordern.

Außerdem gibt es kein Recht auf ein besseres Leben. Schutz im Sinne des Asylgesetzes ja, aber zur Verbesserung der eigenen Lebenssituation, nein. Wir können auch nicht alle die Menschen aufnehmen, denen es schlechter als uns geht. Man könnte einfach sagen, es ist nicht unsere Aufgabe. Man kann es natürlich auch viel besser ausdrücken, so wie unser ehemaliger Präsident, "Unser Herz ist weit. Aber unsere Möglichkeiten sind endlich."

Und jetzt. Nachdem WIR das WIR lange Zeit verteufelt haben? Wo man auch auf Teufel komm raus versucht hat, uns zu trennen:

In jung gegen alt

In reaktionär gegen konservativ

In arm gegen reich

In Elite gegen Bürger

In Städter gegen Ländler

Vereinfacht zusammengefasst: Die junge, reaktionäre, reiche in der Stadt wohnende Elite wurde gegen die alten, konservativen, armen, Bürger auf dem Land gehetzt. Und warum? Damit WIR das WIR-Gefühl verlieren, damit der Zusammenhalt zerstört wird um eine neue, global vernetze Multikulti-Gesellschaft aufzubauen.

Und jetzt appellieren plötzlich alle wieder an das WIR. WIR ist auf einmal gut und es gehört nicht mehr zu dem Bösen.

Was ist passiert?

Ein Virus hat uns gezwungen, zusammenzurücken, aber nur bildlich, denn in Wirklichkeit müssen WIR ja Abstand halten. WIR müssen jetzt auch alle, wirklich alle an einem Strang ziehen. Was macht denn eine Maßnahme für einen Sinn, wenn manche ausscheren und einen eigenen Weg gehen wollen? Egal, ob das jetzt völlig richtig ist, oder völlig unsinnig, WIR müssen jetzt vereint den Weg gehen und auch alle Maßnahmen mittragen, sonst hat das keinen Sinn.

Unsere Regierung hat sich für diesen einen Weg entschieden, den völligen „Shut down“, weil sie sich davon verspricht die Corona-Infiziertenkurve abflachen zu können und damit den Kollaps in den Krankenhäusern zu verhindern.

Natürlich darf man darüber diskutieren, ob das Sinn macht oder nicht. Aber man muss sich daran halten und zwar alle. WIR sind es zwar gewohnt, dass man die Freiheit hat, eben nicht bei allem gehorsam zu folgen. Aber das ist jetzt nicht mehr so. WIR werden jetzt in dieser Freiheit beschnitten.

„Gehorsam“ ist ja auch so ein böses Wort – das in Friedenszeiten als das Böse angesehen wird. Jetzt wird dazu aufgerufen. Gehorsam den Anordnungen zu folgen. Alles gehorsam über uns ergehen zu lassen. Das ist nicht einfach für Freiheitsliebende Menschen.

Das Virus lehrt uns also dass Zusammenhalt gut ist. Und Globalisierung bei weitem nicht so gut ist, wie WIR es immer gedacht haben. Das WIR alle miteinander verbunden sind, birgt also auch Gefahren in sich. Das WIR innerhalb kürzester Zeit rund um den Globus fliegen können, zeigt auch, dass das Virus sich jetzt auch so schnell über den Globus verteilen kann, wie nie zuvor.

Die Globalisierung zeigt aber auch dass wenn WIR alles auslagern es zu vielen Engpässen kommen kann. Vielleicht wäre es besser wieder mehr auf Regional zu setzen. Man kann immer noch Handel treiben, aber man sollte sich nicht nur darauf verlassen, dass das immer gut geht. Die Krise zeigt, dass es auch ganz gut ist, wenn man die benötigten Dinge auch noch selbst herstellen kann.

Umdenken, Mitmachen, Solidarität zeigen. WIR sind eins. Hoffentlich bleibt uns das WIR auch nach dem Virus noch erhalten. Und hoffentlich lernen wir etwas aus dieser Krise.

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