Diagnose Brustkrebs - Teil 3

Es woa so weit. Der Tag der OP. In meiner Brust is a Tumor entdeckt woan. Er woa unregelmäßig, ned wirklich kla und hot drei Zacken wegstehen ghobt. Ois Zeichen fia wos bösartiges. Die Untersuchungen hom jedoch zagt, dass i wahrscheinlich a Masn und no immer wos gutartiges in mir hob. Gaunz sicher hot mas erst noch da Operation song kennan.

Na daun – foahrts üwa mi driwa und rettets bitte mein Oarsch!

I woa scho sehr fruah munter und somit komplett ausgschlofn, ois da Oberarzt in olla Früh zu mir ins Zimmer kumman is. Iagandwie hom wir uns total guad vastaundn. Er hot si zu mir ghuckt, den Ablauf besprochen und mir daun a boa Fragen stön miasn.

„Fraunz, i muas dich des frogn und i bitt di, dassd ma die Wahrheit sogst. I hob a Schweigepflicht, des weißt du, du kaunst oiso total ehrlich sei.“ I: „Ois kloa, sog au, wos wüsd wissen?“

„Es gibt sehr vüle Faktoren fia Tumore. In deinem Fall warad ned es Rauchen oder a ungesunde Ernährung der Auslöser, sondern eher Drogenmissbrauch. Fraunz, sei bitte ehrlich, nimmst du Drogen?“

I: „Jo, Alkohol und Nikotin. Und hin und wieder rauch i an Ofn, owa Marihuana is ka Droge de ma missbrauchen kau, do stimmst ma sicha zua.“

„I red ned vo de Sochn, sundan vo aundaren härteren Drogen. Nimmst du iagandwos?“

I: „In meiner Jugend hob i ziemlich vü prowiat, außer Spritzen, aun dem Schas is mei bester Freind gstoam. Owa es is scho fost 20 Joahr her. Wennst es ned glaubst kaunst gerne jeden Drogentest mit mir mochn der dir eifoit, bin mit allem einverstanden. Wirst sehng, i bin cleaner ois clean.“

„Und du bist dir gaunz sicher, dass du kan Drogenmissbrauch gmocht host?“

I: „Na vadaummt, i nimm kane Drogen! Owa i hob scho tausend Rausch ghobt!“

„Tausend??? Bist deppat, des san jo fost drei Joahr!“

I: „Aso? Jo des kennt hikumman, owa i glaub es woan no mehr.“

Daun homma moi sche wos zum Lochn ghobt und iagandwaun san die Tanten mit da Narkose daherkumman. I hob zu dem Zeitpunkt 83 Kilo ghobt und desweng a Narkose für an 90jährigen Mann griagt. „Und jetzt bitte kurz warten, dann schlafens ein.“

I woat und woat und woat. Owa nix passiert. I woa putzmunter. Auweh, des faungt guat au. De Chance hob i gnutzt und bin ane rauchen gaungan. I bin zwoa a Optimist, owa wer was, eppa hätts mi unter da Operation aufgstöt? Do wuit i scho no in Ruhe a letzte Tschick rauchen. :)

Noch einigen Minuten hob i a stärkere Narkose griagt, diesmoi für an 110 Kilo schweren Mann. Keine Ahnung wer diese Kategorien eiteut hot, owa ghuifn hots wieder nix. I bin immer munterer woan.

Nächste Spritze: 150 Kilo schwerer Mann

Nix passiert

Nächste Spritze: 200 Kilo schwerer Mann (wer is so blad?)

Nix passiert.

Nächste Spritze: I was neama wie fett der Mau sei hätt miasn.

Nix passiert. Fürs erste. Daun hob i amoi kurz gegähnt, hob a bissl vaschwumman gsehng, meine Augn a wengl ausgriebn, auf amoi hob i lauter Bledsinn gsehng der ned do sei hätt suin, mei Pappm is austrocknet und i wuitat auf amoi a Schnitzel hom.

Danoch woa i weg. Weit weit weg. I bin durch Walhalla gereist und hob mit den Göttern Met getrunken. Na Spaß, i woa afoch nur komplett im Tiafschlof, owa so richtig.

5 Joahr späda bin i aufgwocht.

Spaß ;)

I bin in meinem Zimmer munter woan, um mi herum a boa Geräte und so a richtig schoafe schwoarzhaarige Schwester. Leck die Tant in Oarsch, de Frau woa sche. I wuitat a wengl flirten, owa iagandwie hob i ned reden kennan. Bei mir woa ziemlich vü im Oarsch. Mei Brust hot extrem wehtau und i hob a schene Narbe üwas linke Tutterl ghobt. Owa wos no mehr wehtau hot, woa mei Gsicht. Mei Gsicht!

Keine Ahnung wos do passiert is, ois die Narkose eigsetzt hot bin i im Bett gwen. Kau oiso ned mit da Goschn am Bodn eigfoahrn sei.

Die Schwester hot bemerkt, dass i munter woan bin, is aufgstaundn, hot si üwa mi drüberbeugt um besser zu die Geräte zu kumman, i hob prowiat in ihren Ausschnitt zu schauen und auf amoi woa i wieder weg.

Wie bei den Spielfilmen, wenns spaunnend wird kummt die Werbung. So a Schas.

Wia i es zweite moi munter woan bin, hob i a Gitarre gheat. Gaunz laungsaum hob i meine Augen aufgmocht, meine Sinne san zurückkumman und i hob mi moi zu der Quelle der Musik draht.

Do is bahoat da Johannes mit seiner Gitarre in meinem Zimmer ghuckt, hot a wengl auf da Gitarr gspüt und mi total glücklich augschaut, ois i eam erblickt hob. „Jo Griaß di, i hob glaubt du wirst goaneama munter. Du host mehr ois an Tog gschlofn und i wuit wieda a Konzert mit dir spün. Bist jetzt nur weng mir munter woan? Und wenn jo, woas weu i so guat oda weu i so scheiße gspüt hob?“

I hob nix song kennan, außa a wengl zu lochn. De Situation woa afoch unpockboa. Mir hot extrem vü Kroft gfehlt, desweng hot mei Stimm so klungan wie vo an Kastratensänger. Und vü zu leise woa i a no.

I: „Wie spät is?“

Johannes: „Hoiwa 7e aufd Nocht, sui i a Schwester huin oda no a Liadl spün?“

I: „Prowia moi A Day In The Life vo die Beatles. I kau owa leida ned singan, ka Kroft dazua. Prowias du moi bitte.“

Noch A Day In The Life hot a ma no Help vorgspüt. Da Text hot no ned wirklich passt, owa er hots wirklich super gmocht und mir sehr vü Freude bereitet. Warum miasn so junge Kinder aun Krebs erkranken? I vastehs ned und i wias nie vasteh. Geht’s amoi ins St. Anna Kinderspital und sogts ma daun wo eicha super guter Gott is, der uns jo aungeblich so liebt. Brauchts ned antworten und Argumente bringan, stöts eich afoch nur mein ausgstreckten Mittelfinger vor es scheinheiligen Beidln.

Iagandwaun is endlich moi a Schwester kumman und hot ma gsogd, dass i desweng so erledigt bin, weu i vü zu vü Narkosemittel braucht hob. Außerdem bin i unter der Operation munter woan und si hom nomoi wos nochspritzn miasn. I hob davo olladings nix mitgriagt. Do hätt i woahrscheinlich genauso deppat gschaut wie die Ärzter, oda no deppata. „He, geil, is des mei Herz oda mei Lungan? Ziagt a wengl eine, wuits ned wieda zuamochn?“ – des warad moi a Mödung gwen.

Wos kau ma in so ana Situation mochn?

„Schlofn sa si a wengl aus, ob morgen wird’s scho besser gehen.“

Ausschlofn? AUSSCHLOFN? Puppal, du bist siaß, i hob die gaunze Zeit scho gschlofn. Darad gern amoi wos aundares mochn. Owa wurscht, des Kraunkenbett woa iagandwie gmiatlich, oiso hob i mi umdraht und sofuat eigschlofn. Da Johannes is davor scho gaungan und wir hom si scho ausgmocht, dass ma uns am nächsten Tog wieder treffen und musizieren. Iagandwer muas jo fia Stimmung in dem Block sorgen.

Vierter und letzter Teil wird folgen

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Unplugged 1-Stein

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