Und Gott (oder wer oder was auch immer) schuf den Mann. Dann schuf er die Frau und sah, dass beide wohl geraten waren. Sie harmonierten miteinander und vermehrten sich. Bald hatten sie zahlreiche Nachkommen, die das Land bevölkerten.

Gott machte sich auf den Weg, um andere Welten zu bevölkern. Als er nach ein paar Äonen wieder auf die Erde schaute, sah er, dass die Menschen verschwunden waren. Sie waren glücklich und zufrieden gewesen und lebten in Eintracht in der Gegend, in der sie ausgesetzt wurden. Aber als es Unwetter und Missernten gab, nahmen sie das hin und verhungerten.

Gott sah, dass sein Werk misslungen war. Er schuf wieder einen Mann und eine Frau. Und er schuf das Testosteron. Das gab er dem Mann und sprach:

„In Deine Hände lege ich die Zukunft des Menschengeschlechts. Du sollst nicht mehr länger zufrieden sein und dich an den Rockschoß deines Weibes hängen. Wenn es dir schlecht geht, sollst du nach Abhilfe suchen. Wenn es dir gut geht, sollst du nach dem Besseren streben. Du sollst ein Suchender sein nach der Besten aller möglichen Welten. Und wenn dir jemand im Weg steht, so mach deinen Weg frei. Sehe, ich gebe dir Zuversicht und Übermut mit auf den Weg.“

Zufrieden betrachtete Gott sein neues Werk. Er sah, dass Männer und Frauen nicht mehr so harmonisch miteinander lebten. Zu ruhelos waren die Männer. Aber die Menschen vermehrten und entwickelten sich. Aber Gott sah auch, dass die Menschen wenig Neigung zeigten, den Ort ihrer Geburt zu verlassen. Also sprach er:

„Mensch, es sei so, dass nur der erstgeborene Sohn einen Platz in seiner Heimat finde. Der Zweitgeborene und alle Weiteren sollen von großer Unruhe befallen werden, auf dass sie in die Ferne streben oder ihre Heimat erobern.“

Nun sah Gott, dass alles wohlgeraten war. Die Menschen vermehrten sich und viele zogen fort, um neue Regionen zu erobern und zu besiedeln.

„So sei es“, sprach Gott und schickte sich an, die Menschen ihrem Schicksal zu überlassen. Aber als er noch ein letztes Mal zurückblickte, entdeckte er, dass in einer kleinen Oase, die von den Hungersnöten verschont geblieben war, noch einige Menschen aus seiner ersten Schöpfung lebten. „Was tue ich mit Ihnen?“, fragte er sich. Er hatte schon zu viel Zeit der Erde gewidmet; das Universum verlangte nach ihm.

„Ach, scheiß drauf“, sprach er zu sich. „ein paar Grüne, Zukunftsängstliche und naive Zauderer wird der Planet schon verkraften“.

Dann verschwand er in den Weiten des Universums und die Menschen waren allein.

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Grummelbart

Grummelbart bewertete diesen Eintrag 28.02.2017 06:56:37

6 Kommentare

Mehr von Davinci