»Seit 05.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen.«

Das bange Warten auf eine Beendigung der Eskalation oder den Beginn eines heißen Krieges in Europa.

DeepThought_2022

Russland hat in den neuen und in den an sie angrenzenden Gebieten das volle oder teilweise Kriegsrecht ausgerufen. Offenbar erwartet Russland eine Eskalation und massive ukrainische Raketenangriffe auf zivile Ziele in diesen Gebieten.

Dass die NATO - also die USA - und die EU seit Monaten den von ihnen vor über acht Jahren begonnenen Konflikt in der Ukraine stetig weiter eskalieren, kann jeder sehen, der seinen Verstand noch nicht restlos an westliche Propaganda verloren hat.

Auch dass es sich hierbei um einen Stellvertreterkrieg USA vs. Russland handelt, kann spätestens seit den Anschlägen auf die Nordstream-Pipelines und die Brücke von Kertsch niemand mehr ernsthaft bestreiten.

Die Anwesenheit von US-Militärs, NATO-Ausbildern und westlichen Söldnern in der Ukraine, die nachrichtendienstliche Unterstützung und Angriffsplanung durch westliche Geheimdienste und Strategen sowie die dort von der ukrainischen Armee eingesetzten hochmodernen Waffensysteme - die zudem von ukrainischen Kräften größtenteils gar nicht bedient werden können - zeigen überdeutlich, wer hier gegen wen Krieg führt. Ein Zitat des hochrangigen ehemaligen US-Militärs Douglas Macgregor unterstreicht diese Tatsachen zusätzlich:

»Bedenken Sie: Wir [die USA] haben diese [ukrainische] Armee über 8 Jahre mit dem Ziel aufgebaut, Russland anzugreifen. Dafür wurde sie geformt. Das ist der Grund, warum die Russen sie angegriffen haben. Außerdem wollten wir Raketen in der Ostukraine stationieren, mit denen wir Russland hätten bedrohen können. Also nochmal: Die Ostukraine musste neutralisiert werden und das ist der Grund, weshalb die Russen dort intervenierten.«

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Dass das erklärte Ziel US-amerikanischer Politik seit Ende des Zweiten Weltkriegs die de facto "Auslöschung" des Erzfeindes Russland ist, wissen wir nicht erst seit Brzeziński, Cheney oder Blinken.

Auch nehmen sich die imperialistischen Bestrebungen Russlands gegenüber denen des (noch) Welthegemons USA in den vergangenen Dekaden eher bescheiden aus. Dies wird u.a. in einem Report des Wissenschaftlichen Dienstes des US-Kongresses (CRS), aktualisiert am 8. März 2022, deutlich, den die Nachdenkseiten am 13. Oktober in einem Artikel veröffentlichten. Dort heißt es:

»Laut offiziellen Daten des "Congressional Research Service" (CRS – vergleichbar mit dem Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages), veröffentlicht unter dem Titel "Instances of Use of United States Armed Forces Abroad, 1798-2022", haben die Vereinigten Staaten allein in den Jahren zwischen 1991 und 2022 mindestens 251 militärische Interventionen durchgeführt. Das entspricht durchschnittlich acht Militärinterventionen pro Jahr. Bei den Zahlen sind CIA-Operationen und Putschversuche nicht erfasst. Der wissenschaftliche Bericht dokumentiert zudem weitere 218 US-Militärinterventionen zwischen 1798 und 1990. Insgesamt sind damit 469 US-Militärinterventionen seit 1798 vom US-Kongress anerkannt worden.«

Weitere Belege für die fortwährend und schon immer militärisch geprägte "Aussenpolitik" der USA finden sich, wenn man schlicht die Anzahl der weltweit unterhaltenen Militärbasen oder die Höhe der Rüstungsausgaben der USA mit denen von Russland vergleicht:

Militärausgaben 2021: USA - 801 Milliarden US-Dollar; Russland - 65,9 Milliarden US-Dollar (Quelle: statista.com)

Militärbasen weltweit (Stand: 2008 bzw. 2017): USA - ca. 1.000; Russland - ca. 20-25 (Quelle: wikipedia)

Übrigens beläuft sich der Gesamtbetrag, den die USA in weniger als drei Monaten für den Krieg in der Ukraine bereitgestellt haben, auf schwindelerregende 53 Milliarden Dollar (Stand: Mai 2022). Neuesten Zahlen zufolge, die noch nicht verifizierbar sind, ist diese Summe bereits auf 70 Milliarden Dollar angewachsen.

Die deutsche Ausgabe von wsws.org schrieb dazu im Mai 2022 weiter:

»Die Ziele des Kriegs sind inzwischen klar. Das Blutvergießen in der Ukraine wurde nicht provoziert, um das formale Recht des Landes auf einen Nato-Beitritt zu verteidigen. Der Konflikt wurde vielmehr vorbereitet, angezettelt und massiv eskaliert, um Russland als bedeutende Militärmacht zu zerstören und seine Regierung zu stürzen. Die Ukraine ist ein Spielball in diesem Konflikt, und ihre Bevölkerung das Kanonenfutter.

Es geht der Nato und den USA nicht nur um Zugang zu den riesigen Ressourcen Russlands – Öl, Gas und unzählige wichtige Mineralien. Moskau ist aus Sicht Amerikas ein zentrales strategisches Hindernis im Kurs auf eine militärische Konfrontation mit China und muss daher aus dem Weg geräumt werden. Die USA wollen die amerikanische Vorherrschaft über die gesamte eurasische Landmasse ausdehnen.«

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All diese Tatsachen und Überlegungen sprechen nicht gerade für die von westlichen Politikern und deren Propagandaorganen unaufhörlich verbreitete Mär, dass Russland unter Führung des diabolischen "Machthabers" Putin das vom amerikanischen Puppetpräsidenten Biden zitierte "Armageddon" Wirklichkeit werden lässt oder sich schon morgen ganz Europa einverleiben wird.

Die Äußerungen von Viktoria "Fuck the EU" Nuland oder auch das derzeit stattfindende NATO-Atomkriegsmanöver "Steadfast Noon" sowie die geplante Stationierung von US-Hyperschallraketen (Dark Eagle) in Deutschland unterstreichen eher das offensichtliche Bestreben der USA, den Erzfeind Russland endgültig zu bezwingen. Koste es, was es wolle - selbst wenn dies die Vernichtung der EU zur Folge hätte.

Der Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker warnte schon zu Zeiten der Pershing-Krise in den 1980er Jahren zu recht davor, "dass die Stationierung weitreichender Landraketen in der Bundesrepublik dem Aufbau einer »selbstmörderischen Drohung« gegen die UdSSR gleichkomme; denn sie verstoße gegen das Prinzip, keine Potenziale zu schaffen, die das eigene Lager und den Gegner in einer Krise zu einem nuklearen Erstschlag verleiten oder gar zwingen könnten. Die Stabilität, das lebensrettende Abwartenkönnen in einem Spannungsfall, würden mutwillig demontiert."

Nichtsdestotrotz wird aktuell die Lage von westlicher Seite weiter eskaliert, Verhandlungslösungen werden nicht angestrebt, kriegsgeile Psychopathen à la Baerbock oder Lauterbach phantasieren schon mal vom totalen Krieg, als ob sie dabei auch nur das geringste mitzureden, geschweige denn mitzuentscheiden hätten.

In Wirklichkeit dürfte damals wie heute die Meldung im Titel eine plumpe Lüge sein. Denn damals wie heute hat uns niemand zuerst beschossen.

Außerdem sollten wir uns unbedingt schleunigst klarmachen, dass das "Zurückschießen" diesmal der letzte Schuss sein wird, den "wir" abgeben.

Screenshot | The Sun

PS: Haben Sie schon mal einen Bericht in russischen Medien gesehen, der das russische Pendant zur 'Dark Eagle', die 'Khinzal'-Hyperschallrakete in ähnlicher Weise verherrlicht, mit Ziel Mainz-Kastel? Nein? Ich auch nicht!

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