Der Afghanistan-Krieg von 2001 bis 2021 war völkerrechtlich legitim und erlaubt, weil er auf einem UNO-Sicherheitsratsmandat beruhte. Und diese UNO-Sicherheitsratsresolutionen kommen in derartigen Fragen ohnehin selten genug vor, weil sie die Zustimmung aller fünf ständigen Mitglieder mit Vetorecht (USA, GB, F, R, Ch) benötigen.

Zum letzten Mal davor gab es ein solches Mandat in einer solchen Frage im Jahr 1991, nachdem Saddam Hussein Kuwait überfallen hatte.

Die deutschen Grünen (oder die deutsche SPD) waren keineswegs blinde und nibelungentreue Vasallen der USA, auch wenn Linksextremisten und Rechtsextremisten das fälschlicherweise behaupten.

Die rot-grüne Regierung in Deutschland von 1998 - 2005 unterstützte zwar den Kosovo-Krieg und den Afghanistan-Einsatz, aber nicht den Irakkrieg. Die französische Regierung unterstützte den Irakkrieg auch nicht, woran man wieder sehen kann, dass es eben kein blindes Nibelungentreue-Vasallentum gibt. Und man kann daran auch erkennen, dass die NATO kein Angriffsbündnis oder totales Bündnis ist, sondern eben nur ein Verteidigungsbündnis ist.

Auch interessant ist, dass Rechts- und Linksextremisten immer vertuschen, was Auslöser von Afghanistan-Einsatz und Irakkrieg war: nämlich die Terroranschläge von 11.9.2001 auf das World Trade Center und der vorangegangene Al-Kaida-Terror, der sich gegen US-amerikanische Einrichtungen und Botschaften richtete.

Im weiteren Kontext sind die Ereignisse zu sehen als Resultat des Zerfalls des Bündnisses zwischen USA / Westen und afghanischen Moddjaheddin in der Folge des gemeinsamen Sieges über die Sowjetunion.

Dieser Sieg über die Sowjetunion ermöglichte auch eine weltweite Abrüstungspolitik und eine Reduzierung der Atomwaffen auf weniger als die Hälfte. Damit wurde auch die Gefahr eines Unfalls mit Atomwaffen stark verringert.

Ein weiteres Kuriosum ist, dass irgendwelche linksextreme oder rechtsextremen Gruppen der deutschen Linkspartei, die immer gegen die NATO bzw. gegen NATO-Einsätze war und gestimmt hat, vorwirft, für die NATO und NATO-Einsätze zu sein.

Taktisches Stimmverhalten ist zwar prinzipiell denkbar, aber die Linkspartei würde zahlreiche Wählerinnen und Wähler verlieren, wenn sie sowas täte.

Der deutschen Linkspartei vorzuwerfen, dass sie IN ZUKUNFT ganz anders stimmen werde als in der Vergangenheit (nämlich pro-NATO statt bisher anti-NATO), ist empirisch natürlich Unsinn, weil man über die Zukunft alles behaupten kann und auch das Gegenteil, weil die Zukunft eben ungewiss ist.

Daher unterlassen seriöse Leute solche Zukunftsbehauptungen, wenn sie nicht sehr gut plausibilisiert sind.

Auch die Behauptung, dass allen Abgeordneten das Schicksal derjenigen Afghanen und Afghaninnen, die keine Ortskräfte sind, völlig egal sei, ist Unsinn und durch nichts zu erhärten.

Überhaupt ist es ein Phänomen des extremen Antiamerikanismus, alle Schuld und alle Missstände den US-Amerikanern in die Schuhe zu schieben und die Beteiligung aller anderen Staaten zu vertuschen.

So haben nicht nur die USA Bomben über Afghanistan abgeworfen, sondern praktisch alle teilnehmenden Staaten, auch Deutschland, und es gab auch Kollateralschäden (also getötete Zivilisten beu Angriffen auf militärische Ziele) durch deutsche Luftwaffeneinsätze. Diese werden aber von den extremen Antiamerikanern vertuscht, um die USA schlechter aussehen zu lassen, als sie sind.

Die Grünen waren als Kleinpartei und als Juniorpartner der Koalition von geringer Bedeutung. Und es hätte auch ohne die grüne Zustimmung eine Mehrheit für diesen Afghanistan-Einsatz gewesen, sodass das Stimmverhalten der Grünen eigentlich ziemlich egal war.

Aber extreme Antiamerikaner, die scheinbar nichts anderes wollen, als durch Lügen und Verfälschungen den Grünen und der Linkspartei Stimmen wegzunehmen, behaupten in völliger Verkennung der Kleinheit der Grünen, dass die Grünen die Hauptverantwortlichen für den Afghanistaneinsatz gewesen wären.

Deutschland ist ein reiches, kinderarmes Land, und Eltern, die nur ein Kind haben, wehren sich massiv dagegen, ihr Kind in den Krieg zu schicken (was Eltern, die 15 Kindern haben, die sie kaum ernähren können und für die sie nur schwer das Schulgeld bezahlen können, nicht oder nur in geringerem Maße tun). Eben daher sind diese reichen Wohlstandsgesellschaften extrem kriegs-ablehnend und pazifistisch, "post-heroisch", wie manche Politikwissenschafter das nennen. Das stört natürlich extreme Propagandisten überhaupt nicht, die in völliger Verkennung und Verfälschung der Tatsachen einen "deutschen Militarismus" oder einen "deutschen Imperialismus" behaupten.

Und es passt natürlich auch zum Propagandaaspekt dieser antiamerikanischen Propagandisten, dass sie alle Kritiker und Andersdenkenden, die über einen gewissen Informationsstand verfügen, und die sie kritiseren könnten, blocken und löschen, damit ihre Propagandalügen nicht im selben Thread entkräftet und widerlegt werden können.

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pthaler

pthaler bewertete diesen Eintrag 26.08.2021 22:51:24

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