Es gibt nur wenige Themen, anhand derer sich so manche an Absurde grenzende Tendenzen innerhalb des Islam so konkret erklären lassen, wie die Hijab-Haarshampoo-Sache:

In Malaysia gibt es Werbespots mit Hijab-Trägerinnnen, die sich das Haarshampoo auf den Hijab reiben, weil die Haare ja religiös bedingt bedeckt bleiben müssen.

Malaysia shampoo Advert - with Hijab on

Was islamische Theologie in manchen Interpretationen betrifft, so könnte auch Haarewaschen durch den Hijab hindurch, oder Haarewaschen nur im Geheimen Zuhause unglaublich problematisch sein.

Denn laut manchen Islam-Interpretation ist das weibliche Haupthaar "der Schmuck der Frauen", der die Männer sexuell erregt und zu Vergewaltigern macht.

Und zwar umso eher, je schöner und gepflegter das weibliche Haupthaar ist.

Also könnte auch die bloße Werbung für Haarpflege von Hijabträgerinnen aus Sicht mancher Islam-Interpretationen den "Schmuck der Frauen" und die damit laut so mancher Interpretation zusammenhängende männliche Erregung erhöhen.

Das könnte einer der Gründe sein, warum so manche Hijab-Shampoo-Werbeträgerinnen sich aus der Werbung spontan zurückziehen.

http://www.jolie.de/beauty/loreal-hijab-model-amena

L´Oreal beabsichtigte mit dieser Werbung, über die jolie.de berichtete, angeblich, einen Überblick über die Pluralität der Gesellschaft zu geben.

Allerdings besteht auch die Gefahr, dass Amena Khan, die L´Oreal-Werbeträgerin durch diese Werbung Ziel islamischer Fundamentalisten wird, weil laut Ihrer Interpretation Frauen umso eher die islamische Gesellschaft destabilisieren und umso eher zu Ehebruch führen, je schöner ihre vermuteten und verdeckten Haare sind.

Der eigentliche Zweck des Hijab aus Sicht so mancher Islam-Interpretation, die Haare zu verdecken und damit den Vergewaltigungsanreiz zu senken, wird durch genau diese Werbung, die suggeriert, unter dem Hijab seien wunderschöne und erstklassig-shampoo-gepflegte Haare, also so gesehen verführerische Haare, konterkariert.

Ein anderer Aspekt an Amena Khan sind ihre angeblich antisemitischen, aber inzwischen gelöschten Beiträge aus dem Jahre 2014.

Die mutmaßlichen, anti-israelischen Tweets, die ich nicht im Original gesehen habe, sind der offizielle Rücktrittsgrund von Amena Khan. Allerdings sind gerade diese mutmaßlichen antisemitischen Tweets der Grund, warum so manche in der muslimischen Community sie als Vorbild sehen könnten, und ihre dortige Beliebtheit war vielleicht auch einer der Gründe dafür, dass L´Oreal sie als Hijab-Shampoo-Model auserkoren hat.

Die andere Sicht der Dinge wäre: die Gefahr, wegen Umgehung der Haare-Verbergepflicht und der Männer-Erregungs-Vermeidungspflicht als Ketzerin, Ungläubige, Kuffar, Hexe oder so etwas ähnliches eingestuft zu werden, und Opfer eines Attentats islamischer Fundamentalisten zu werden, könnte aber der wirkliche Grund für ihren Rückzug sein.

http://www.bbc.com/news/newsbeat-42779188

Dass sie sich nun zurückzieht aus der Werbung, könnte ihr innerhalb der islamisch-fundamentalistischen Community einen Märtyrer-Effekt verschaffen, ebenso, wie dieser durch den "Shitstorm" bzw. die Kritik wegen ihrer als antisemitisch eingestuften Tweets angeblich "von außen erzwungene" Rückzug innerhalb der islamisch-fundamentalistischen Community die Meinung bestärken könnte, die angebliche westliche Demokratie sei gar keine, und gelte nicht für Muslime bzw. für Israel-Kritiker. Eine ähnliche Motivlage ist wahrscheinlich der grund, bzw. spielte mit, warum ich Opfer eines quasi-dschihadisten Attentats wurde, unter dessen Folgen ich noch immer leide.

Alles in Allem ist das mit der multi-kulturellen Gesellschaft vielleicht doch komplizierter als von den optimistischen Multi-Kulti-Anhängern erhofft.

Der österreichische Bundespräsident Van der Bellen meinte ja einmal, aus Solidarität mit Musliminnen und als Protest gegen die FPÖ sollten alle Nicht-Hijab-Trägerinnen den Hijab tragen.

Ich möchte eher genau die gegenteilige Position vertreten: weil durch viele Interpretationen der islamischen Ideologie Nicht-Hijab-Trägerinnen Gefahr laufen, als Ketzerinnen, Ungläubige, Hexen oder sexuelles Freiwild (oder Ähnliches) eingestuft zu werden, und eben deswegen vergewaltigt werden könnten, sollten alle Hijab-Trägerinnen aus Solidarität den Hijab ablegen, zumindest zeitlich begrenzt als Demonstration und Meinungsäußerung.

Aber zugegeben, das wird sich wohl nicht durchsetzen. Dazu sind in manchen Fällen die weibliche Religiosität und Anhänglichkeit an religiöse Dogmen (die über der Solidarität aller Frauen steht!) zu stark, und in anderen Fällen ist der familiäre oder gesellschaftliche Druck zu stark, schliesslich gibt es ja auch Koran-Suren, die Maßnahmen (in manchen Interpretationen auch gewalttätige Maßnahmen bis hin zum Ehrenmord an Frauen) gegen Frauen erlauben bzw. als derartige Erlaubnis interpretiert werden können.

Das Ablegen des Hijab, um Solidarität mit nicht-muslimischen Frauen zu zeigen, die vergewaltigt wurden, eben, weil sie keinen Hijab trugen, wird von manchen islamischen Fundamentalisten als "Zu-den-Ungläubigen-gehen" interpretiert.

L´Oreal meinte, es würde mit dieser Kampagne Inklusivität fördern wollen und Ausgrenzung verhindern. Aber die wirkliche und interessante Frage ist eine andere: kann man eine nicht-inklusive Ideologie inkludieren ? oder soll man umgekehrt eine ausgrenzende Ideologie ausgrenzen ?

So gesehen stellt sich mit manchen Interpretationen des Islam dieselbe Frage, die umgekehrt in Zusammenhang mit der FPÖ gestellt wird.

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/gibt-es-im-koran-ueberhaupt-eine-kopftuchpflicht-30459

http://islam.de/13827.php?sura=33

Hier noch ein Video über Hidschab in Kombination mit Schminke, die die Männer auch erregt und ganz ähnlich, wie die "Schmuck der Frauen"-Theorie in Zusammenhang mit dem Haupthaar zu Vergewaltigungen führen könnte.

Der verführerische Effekt des weiblichen Gesichts ist in anderen Islam-Interpretationen eine Rechtfertigung der Burka, also der Totalverschleierung der Frau.

Die Hidschab-Pflicht ist aus Sicht der Burka-Befürworter ohnehin schon eine Art "Islam-Light".

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