Nachdem viele schon von einem "Päpste-Streit" in Sachen Zölibat (Zwangs-Ehelosigkeit der Kleriker) gesprochen hatten (der frühere Papst Benedikt XVI./Ratzinger hatte sich für den Zölibat ausgesprochen), scheint nun doch alles beim Alten zu bleiben.

https://kurier.at/politik/ausland/papst-franziskus-entscheidet-der-zoelibat-bleibt/400752252

Der jetzige Papst Franziskus bestätigte die Linie der Beibehaltung des Zölibats. Allerdings bleiben die Gründe und Hintergründe im Dunkeln.

Im Urchristentum (also im ersten bis dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, die auf Jesus Christus zurückgeht), gab es keinen Zölibat.

Petrus, der erste Papst, war verheiratet und hatte Kinder.

Und die Frage des Zölibats ist eben wegen der Verflechtung mit dem Urchristentum und der Globalisierung keine rein innerkirchliche, bzw. innerkatholische.

Denn eine Reform des Katholizismus in Richtung Urreligion hätte möglicherweise vom Islam bzw. von vielen "Islamgelehrten" als "feindlicher Akt" betrachtet werden können, denn der Urislam war pazifistisch, während später wegen der Erfolglosigkeit der friedlichen Bekehrungsversuche der islamische Religionsgründer Mohammed zu gewalttätiger Bekehrung überging, die heute noch weite Teile des Koran prägt und Konsequenzen hat, bis hin zum islamischen Terrorismus.

Während die Medien (insbesondere die pro-katholischen Medien wie der Kurier) behaupten, Papst Franziskus hätte die Entscheidung getroffen, stellt sich in Wirklichkeit die Frage, ob die Angst vor gewalttätigen Reaktionen des Islam der Grund für die Entscheidung von Papst Franziskus war, lieber keine Reformen zu machen, die gewalttätige Reaktion des Islam hervorrufen könnten, weil die Rückbesinnung des Katholizismus auf die Urreligion auch einen abfärbenden Effekt auf den Islam haben könnte. Durch eine Reform des Islam in Richtung des urislamischen Pazifismus würden viele Islamgelehrte, die ihr Leben lang die Gewalttätigkeit des Islam verteidigt haben, ihre Jünger und ihre Basis verlieren.

Und falls Papst Franziskus aus Angst vor gewalttätigen Reaktionen des Islam keine Reformen macht, die den Islam provozieren könnten, so würde sich auch die Frage stellen, inwieweit man das als christlich bezeichnen kann.

In dem ZUsammenhang interessant ist auch der Meinungswechsel des Kärnter Bischofs Marketz, der erst die Abschaffung des Zölibats forderte, und nun das genaue Gegenteil macht. Vielleicht ist ja das Argument der Islamprovokation und dass der Islam eine derartige Reform als feindlichen Akt empfinden könnte, in der Zwischenzeit zu ihm durchgesickert, was seinen Meinungswechsel erklären würde.

https://kurier.at/chronik/oesterreich/neuer-kaerntner-bischof-marketz-revidiert-seine-haltung-zum-zoelibat/400710552

Man kann aufgrund der Bibeltexte nämlich annehmen, dass Jesus Christus schon mehrere Jahre vor seinem Tod sehr wohl wusste, dass seine Religionsreform die religiöse Elite des orthodoxen Judentums zu gewalttätigen Reaktionen provozieren könnte.

Das Neue Testament ist voll von Streitigkeiten mit den sogenannten "Pharisäern", von Fangfragen durch Vertreter der "alten Religion", von der Jesus sich abspalten wollte oder musste, bzw. deren Dogmen er durch seine Neuauslegung der Schriften verletzte.

Somit stellt sich die Frage, ob Christentum immer Lebensgefahr bedeutet, die Gefahr bedeutet, für seine Ansichten gefoltert, gekreuzigt und getötet zu werden.

Und im weiteren stellt sich die Frage, ob ein katholischer Klerus, der Positionen bezieht, die er für falsch hält, und der für richtig erachtete Reformen nur deswegen unterlässt, weil sie den Islam zu gewalttätigen Gegenreaktionen provozieren könnten, unchristlich ist.

Pixabay License / RoAll https://pixabay.com/de/photos/jesus-christus-heiland-2437571/

Darstellung der Kreuzigung des Jesus Christus wegen seiner Religionsreform: Bedeutet ernsthaftes Eintreten für die eigene Überzeugung, die eigene Religion, bzw. für Religionsreform immer (auch heute noch) Lebensgefahr, oft das Risiko, gefoltert, gekreuzigt oder getötet zu werden ?

Und verletzt der heutige katholische Klerus bis hinauf zu den beiden Päpsten diese Märtyrerbereitschaftstendenz, die das Christentum seit jeher auszeichnete, falls er für richtig erachtete Reformen nur deswegen nicht durchführt, weil das gewalttätige Reaktionen von Teilen des Islam hervorrufen könnte ?

Siehe auch:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/paepstestreit-vor-dem-hintergrund-der-islamreformfrage-62303

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