Beispiel 1.) Park-Strafe für BMW und Skoda (heute eine 100%-VW-Tochterfirma, tschechische Gründung vor 100 Jahren), sonst wurde kein Auto bestraft, kein britisches, kein US-Amerikanisches, kein Fernöstliches (kein koreanisches, kein japanisches). Nur ein LKW hatte kurze Ladetätigkeit, nur wenige hatten Ausnahmegenehmigung.
Wenn´s nur der PS-stark scheinende BMW gewesen wäre, dann könnte man schätzen, es wäre eine Art Sonderbehandlung für SUVs oder PS-Starke, aber wieso der kleine Skoda ?
2.) Übertriebene Kritik an der früheren deutschen Kanzlerin Merkel, bei gleichzeitigem Vertuschen der Argumente, die für ihr Handeln sprechen würden.
3.) Übertriebene Kritik an Scholz, z.B. Behauptung, er hätte viel zuwenig Ukrainehilfe geleistet.
Ebenso wie Kritik an Scholz, er hätte nur "Die Ukraine darf nicht verlieren" gesagt, und nicht den völligen Sieg der Ukraine, die Rückeroberung der Krim gefordert samt Kriegsverbrechergericht für Putin, wie viele andere westliche Politiker.
https://www.statista.com/statistics/1499394/european-aid-to-ukraine-by-country/
Deutschland mit 9 bis 10-facher Bwevölkerung Österreichs und vergleichbarem Pro-Kopf-BNP leistete hier die ca. 15-fache Unterstützung Österreichs, also pro Kopf ca. 60 Prozent mehr.
Österreich leistet ungefähr gleichviel Ukraine-Unterstützung wie Litauen, Österreich hat aber die vierfache Bevölkerung von Litauen und das 6.2-fache Bruttonationalprodukt von Litauen. Gemessen an einem BNP-Euro leistet Österreich nicht einmal ein Sechstel dessen, was Litauen an Ukraine-Unterstützung leistet. Schweden hat ungefähr eine gleichgroße Bevölkerung wie Österreich, leistet aber die Fünffache Ukraine-Unterstützung dessen, was Österreich leistet.
Hier Werbung im Standard für Volvo, also einen schwedischen PKW-Erzeuger.
Zahlreiche Medien in Österreich behaupten, die BRD hätte unter Scholz einen so geringen Beitrag für die Ukraine geleistet. Das ist natürlich falsch: Deutschland war unter Scholz das Land/die Nation, die in absoluten Zahlen am zweitmeisten zur Verteidigung der Ukraine beigetragen hat (nach den Biden-USA).
Besonders absurd ist, wenn diese Kritik aus Österreich kommt, denn Österreich war unter den fünf EU-Ländern, die gemessen an Bevölkerung bzw. BIP am wenigsten zur Verteidigung der Ukraine beigetragen haben, also praktisch erfüllte Österreich die von der FPÖ geforderte Politik, so wenig wie möglich zur Verteidigung der Ukraine beizutragen.
Und so gesehen erfüllte sich der Sager des österreichischen Aussenministers und gelegentlichen Kanzlers Schallenberg im Februar 2022 am ersten Kriegstag: "Die territoriale Integrität der Ukraine ist wichtig, nur kosten darf sie nichts", den er am nächsten Tag zwar zurücknahm, den man aber als ziemlich gute Beschreibung der Ukraine-Wenig-oder-nicht-Unterstützungspolitik Österreichs betrachten kann. Wie wichtig kann einem etwas sein, wenn man nicht einmal bereit ist, dafür einen einzigen Euro auszugeben ? Genau diese hohle Rhetorik könnte es sein, die zu Wahlniederlagen der etablierten Regierungs-Parteien führt oder beiträgt.
Laut verschiedenen Statistiken befindet sich Österreich auf Platz 17 der Ukraine-Unterstützer in absoluten Zahlen, allerdings auf Platz 14, die Bevölkerung betreffend.
Merkel ist evangelisch, und Scholz ist ex-evangelisch und nun konfessionslos, auch wenn er immer noch eine gewisse Affinität zum evangelischen Glauben hat.
Und genau dieser evangelische Glaube könnte ein Grund sein, warum diese beiden Deutschen in dem katholisch-dominierten Österreich so massiv geshitstormt werden.
Wegen der zahlreichen Konflikte, die nach wie vor zwischen Katholizismus und Protestantismus existieren, ist auch die Unterstützung aus dem katholischen Österreich gering, soweit zur angeblichen christlichen Bruderhilfe und Nächstenliebe. Es gibt zwar einige ökumenische Instanzen, wie zum Beispiel die Zeitschrift "Christen in Not" mit einer teils evangelsichen, teils katholischen Redaktion, aber soweit, dass irgendwann einmal ein katholischer österreichischer Würdenträger die evangelische Angela Merkel gegen ungerechtfertigte Kritik aus Österreich verteidigt hätte, geht die Ökumene dann auch wieder nicht, dazu gibts nach wie vor zuviele Spannungen.
In Österreich wird auch oftmals behauptet, Merkel (bzw. die schwarz-rote Koalition) habe mit ihrem "Wir schaffen das!" Syrienflüchtlinge angezogen. Aber der Zeitablauf widerspricht dem: erstens waren die Syrienflüchtlinge damals bereits am Balkan, als Merkel-Deutschland die Grenzen öffnete, und die Aufnahmefähigkeit Deutschlands war größer als die der Balkanländer, und zweitens war die Syrienflüchtlingsaufnahme eine gewisse Chance, den Ukrainekrieg zu verhindern, weil es zahlreiche tote russische Soldaten in Syrien gegeben hätte, wenn diese am Balkan gestrandeten Syrienflüchtlinge nach Syrien zurückgemusst hätten. Und drittens muss/kann die deutsche Grenzöffnung auch im Kontext der NATO-Bündnissolidarität gesehen werden, denn Obama hatte (ähnlich wie andere westliche Politiker) mit "Assad has crossed a red line" die syrischen Sunniten zum Aufstand gegen Assad aufgestachelt, nur um hinterher eine druchaus argumentierbare 180-Grad-Wende zu machen, die den westlichen Staaten einen massiven Glaubwürdigkeitsverlust zugefügt hätte, wenn es die deutsche Grenzöffnung nicht gegeben hätte.
Auch mitspielen mag bei den anti-deutschen Ressentiments eine Art kleiner-Bruder-Minderwertigkeitskomplex, vielleicht auch manchmal eine deutsche Überheblichkeit: dass bei Gipfeln immer nur die Großmächte vorkommen, aber die Kleinstaaten nicht, kann hier verständlichen Unmut schaffen.
Dazu kommt ein Blame-Game (ein Schuldzuweisungsspiel) bzgl. Weltkriegen: in Österreich wird oft die Meinung vertreten, Hitler sei Deutscher gewesen, hingegen Mozart und Beethoven Österreicher, obwohl die Wahrheit komplexer ist: Hitler wurde in Österreich geboren, wenn auch an der deutschen Grenze, ausgerechnet in Braunau. Ebenso seien laut vielen Österreichern die "Preussen" und Kaiser Wilhelm schuld bzw. alleinschuld am ersten Weltkrieg, dass der Ausbruch des ersten Weltkriegs sehr wesentlich mit der Balkan-Expansion der Habsburger, bzw. Kaiser Franz Josefs, mit der Bosnien-Herzegowina-Annexion und dem Sarajevo-Attentat und der Kaiser-Reaktion darauf zusammenhängt, wird in Österreich meistens verschwiegen und vertuscht, schließlich will man ja mit Sissi-und-Kaiser-Merchandising Geschäfte machen. Dass der Dualismus (deutschsprachige) Österreicher und Ungarn besser stellte, und die Slawen (also Kroaten, Serben, Tschechen, Slowaken, Slowenen, Ruthenen, etc.) schlechter stellte, und dass das eine wesentliche Kriegsursache bzw. Kriegsniederlagenursache war, wird in Österreich ebenso verschwiegen wie in Orban-Ungarn, nach der klassischen "Austria is too small to make good doping"-Aussage des Ex-FIS-Präsidenten Schröcksnadel. "Wir Österreicher sind ja prinzipiell für nix verantwortlich und an nix schuld, weil wir so klein sind!"
Zum Minderwertigkeitskomplex passt auch z.B. das WM-Fußballspiel Österreich gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland in Cordoba 1978, das Österreich 3:2 gewann (dank eines Eigentors von Bertie Vogts).
Für Österreich war das Spiel eigentlich belanglos, weil Österreich sowohl bei Sieg als auch bei Niederlage als Gruppenletzter ausgeschieden wäre, hingegen für Deutschland hätte ein besseres Ergebnis den Aufstieg bedeutet statt des Abstiegs.
Die "Krone" bezeichnete das Spiel als "größten Sieg aller Zeiten" in einem seltsamen Ähnlichklang zum Adolf-Hitler-Titel "größter Führer aller Zeiten". Vielleicht hörte Krone-Eigentümer Hans Dichand (der Vater des heutigen Eigentümers), der sich 1939 freiwillig zur Nazi-Kriegsmarine gemeldet hatte, um die westlichen Demokratien zu bekämpfen, solche Nazi-Affinitäten gerne. Auch Hans Dichands Unterstützung für Konrad Lorenz, der unter dem Nazismus Karriere gemacht hatte, passt ins Bild, ebenso wie die Lobeshymnen, die Günther Nenning plötzlich für Carl Schmitt anstimmte, was Nenning früher gemacht hatte, scheinbar damit Nenning bei der Krone an führender Stelle schreiben durfte. Dichand und Präsident Kurt Waldheim mit seinem "Ich habe nur meine Pflicht getan", hatten eine mangelnde Distanz zum Nationalsozialismus, im Unterschied zum früheren deutschen Kanzler Helmut Schmidt oder auch dem früheren Wiener Bürgermeister Helmut Zilk.
In seinem Buch "Europa und ich" (ecowin Verlag) schrieb der frühere Wirtschaftskammer-Präsident Leitl, kein europäischer Staat hätte Russland nach 1989 finanziell unterstützt, was die Krise zwischen EU und Russland mitverursachte, und Leitl verschwieg bzw. vertuschte dabei den riesigen Betrag, den Deutschland im Zuge der 2+4-Verhandlungen an Russland/Sowjetunion leistete.