Im Jahre des Herrn 1896 soll man es in Deutschland zu Papier gebracht haben: das Verbot, auf Fußballplätzen Bäume zu pflanzen. Welch anmaßender Gedanke! Als könne der Mensch die Schöpfung verordnen, als dürfe er dem Wachsen Einhalt gebieten, das aus Gottes Hand hervorgegangen ist. Mir graut vor solchem Geist, der meint, er wisse besser, wo ein Baum zu stehen habe. Hat der Herr nicht selbst die Erde ausgebreitet, das Grün aus ihr hervorgehen lassen? Und nun soll ein Paragraph bestimmen, dass sein Werk auf einem Stück Rasen keinen Platz mehr habe?
Ich sehe darin nichts Geringeres als Lästerung. Der Mensch, von Stolz geblendet, glaubt, den heiligen Boden des Sports bewahren zu müssen vor der ungezähmten Ordnung der Natur. Dabei ist diese Ordnung göttlich. Jeder Halm, der wächst, jeder Same, der sich regt, ist ein Zeichen seines Willens. Wer also wagt es, Gottes Wille durch Menschenworte zu ersetzen? Wer misst den göttlichen Atem mit dem Zollstock? Ich frage: Gibt es im Ministerium Beamte, die hinausgehen, das Feld vermessen, den Boden prüfen, damit sich ja kein kleiner Keimling erhebt?
Man darf sich nicht täuschen: Wer anfängt, den Baum zu verbieten, der wird bald den Himmel selbst regulieren wollen. Heute sind es die Fußballplätze. Morgen vielleicht das Licht, das Gott am ersten Tage erschaffen hat. Warum nicht auch die Physik verbieten, die Bewegung der Welt, das Fallen des Balles, das Rollen über den Boden? Alles, was der Mensch für selbstverständlich hält, ist Teil des göttlichen Gesetzes.
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So wandelt der Deutsche, der sich dem Formular verschrieben hat, auf dünnem Eis. Denn wo der Geist sich über den Schöpfer erhebt, da keimt die Sünde. Der Baum, den man vom Spielfeld verbannt, steht sinnbildlich für das Leben selbst, das man nicht dulden will, wenn es sich dem Plan widersetzt. Ich sage euch: Jedes Blatt, das im Wind erzittert, betet ehrlicher als ein Paragraph geschrieben werden kann. Und wer den Baum verbannt, verbannt das heilige Atmen Gottes.
Wenn man so weiter tut, wird eines Tages vielleicht das Tor verboten, weil es dem Himmel ähnelt – offen, lichtdurchflutet und unregulierbar.