Manuel Ostermann, ein Beamter der Ordnung, Vertreter eine Polizeigewerkschaft, bezahlt aus unseren Taschen, posaunt unverhohlen: „Die wahre Menschenverachtung zeigt sich dort, wo man seinen Tod feiert. Ihr seid abscheulich.“ Ernsthaft? Menschenverachtung? Nicht da, wo ein rechter Lautsprecher über Jahre Hass schürt, Frauen unterdrückt, Menschen anderer Herkunft diffamiert und Gewalt verherrlicht? Nicht da, wo er für ein System kämpfte, das Millionen entrechtet und einschüchtert? Nein, der wahre Abgrund liegt laut ihm bei denjenigen, die erleichtert aufatmen, weil einer der größten Hasslieferanten dieser Welt endlich schweigt.
So zynisch, dass es einem die Eingeweide umdreht. Und es ist ein Skandal, dass ein deutscher Ordnungshüter – der angeblich die Verfassung schützt, Neutralität bewahrt und Demokratie verteidigt – ausgerechnet einem der gefährlichsten rechten Hetzer unserer Zeit posthum einen Heiligenschein verpasst. Jemand, der in Uniform und mit Steuergeldern das Maul aufreißt, um aus blankem Hass plötzlich hehre Werte zu fabulieren.
Weißt du, was wirklich abscheulich ist, Herr Ostermann? Nicht dass Menschen dem Tod eines Brandstifters keine Träne nachweinen. Abschaulich ist, dass Sie seine Hetze verniedlichen. Abschaulich ist, dass Sie die zahllosen Opfer seiner Ideologie verschweigen. Abschaulich ist, dass ein Polizist dieses Landes laut für jemanden betet, der sein Leben lang Zwietracht, Gewalt und Hass ausgesät hat.
Der wahre Abgrund der Menschlichkeit offenbart sich genau dort, wo Vertreter des Staates Täter zu Märtyrern verklären – und die Erinnerungen der Opfer mit Füßen treten.