Neulich hat meine Frau die Pölster gewaschen, an diesem Tag hatte sie sehr viel zu tun, und hat das Mittagsessen erst sehr spät zubereitet. An irgend etwas hat mich das erinnert. Ach ja: „Fasten und hartes Lager am Jahrestag der Tat“. Bis in die 70er Jahre eine durchaus übliche Strafverschärfung. In der ursprünglichen Fassung von 1852 waren auch noch eiserne Fußfesseln und Rutenstreiche vorgesehen, die muss man schon früher abgeschafft haben. Mitgliedern der Familie gegenüber hatte der Haushaltsvorstand ein Züchtigungsrecht. Natürlich nur maßvoll und zur Aufrechterhaltung des häuslichen Friedens. Mein Vater, selbst Jurist, hat öfter auf dieses Recht hingewiesen, allerdings hat er nur selten mir gegenüber davon Gebrauch gemacht, meiner Mutter gegenüber gar nicht. Ohne Zustimmung ihres Mannes konnte eine Frau keine Arbeit annehmen, kein Konto eröffnen … 1973 hat es eine große Reform unter Kreisky – Broder gegeben, da wurde all dies abgeschafft. Eigentlich ist Österreich erst 1973 im 20. Jahrhundert angekommen, gegen den erbitterten Widerstand von ÖVP und Kirche versteht sich. Auch die Homosexualität ist seit damals (weitgehend) straffrei, die Fristenlösung folgte 1975. Übrigens, die damaligen Pascher haben ihre Teilentmachtung ganz gut verkraftet, es ist also zu hoffen, dass das bei Orientalen auch gelingen wird.

Was mir noch so einfällt:

Wenn die Eltern erlaubt haben, dass ihr minderjähriger Nachwuchs sexuelle Beziehungen hatte wurden sie wegen Kuppelei belangt.

Nach einer Scheidung hat eine gewisse Zeit für die Frau ein Eheverbot bestanden, da ja noch ein Kind des früheren Mannes im Anzug sein könnte.

Beleidigungen der Regierung oder Beamtenschaft, waren fast so gefährlich wie heute in der Türkei und wurden mit Monate langen Gefängnisstrafen oder hohen Geldstrafen geahndet. Ein Journalist ist ins Gefängnis gekommen, weil er einem Richter „einen Stil wie Courths Mahler“ nachgesagt hat. (was ja auch als Kompliment aufgefasst werden könnte).

In Bayern war es lange üblich, dass eine Frau nach ihrer Heirat eine Beamtenstelle verloren hat, war jetzt doch eh der Mann für die Versorgung zuständig.

Zu schlechter Letzt: Der allgemein so verehrte Papst, scheint nichts dabei zu finden, dass in Polen unter maßgeblicher Beteiligung der katholischen Kirche, der Rechtsstaat mit Füßen getreten wird, und die Abtreibungsverbote maßlos verschärft werden.

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Eveline I.

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Margaretha G

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