Der Bundeskongress der GrünInnen hat nun Peter Pilz den Sessel vor die Tür gestellt, der Langzeit-Parlamentarier wurde von seiner eigenen Partei abgewählt. Durchaus ein Tag der Freude, denn Peter Pilz war einer der größten Vernaderer der II. Republik. Sein Betätigungsfeld waren die Gerichte, sein Instrument waren die Anzeigen, deren Inhalt war die Diffamierung. Größtenteils verlagerte er die politische Auseinandersetzung in den Gerichtssaal. Getrieben von einer unglaublichen Eitelkeit prangerte er Alles und Jeden in unserem Land an, auch auf die Gefahr hin, dass sich seine Vorwürfe in Luft auflösen. Sein politisches Leben war der „rauchende Colt“. Einziger Schönheitsfehler: Er fand diesen nur sehr selten. Nun ist er also politische Geschichte, dahingemeuchelt von den eigenen KameradInnen der GrünInnen, ökologische Heckenschützen brachten ihn zu Fall, erstickten seine weitere politische Karriere mit dem Jutesack. Doch wie heißt es so schön politisch unkorrekt: Toter Indianer, guter Indianer. Und daher zum Schluss auch die positive Seite des Peter Pilz: Im Gegensatz zu den Hinterbanklemuren und Siebenschläfern im Hohen Haus am Ring, war Pilz wenigstens ein Parlamentarier, der in seiner Berufung voll und ganz aufging. Er war ein parlamentarischer Idealist, der seine Überzeugungen, auch zum Missfallen anderer Parteien und seiner eigenen, ohne Wenn und Aber vertrat. Partei- und Klubzwang war ihm fremd. Er verunfallte nicht beim ersten Satz, sondern lieferte rhetorische Meisterwerke am Rednerpult. Welch schöneres Kompliment kann man einem Parlamentarier machen: Ja Herr Pilz, trotz Ihrer augenscheinlichen Defizite: Sie waren Ihr Geld wert!

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