"Wo ist der Beitrag zur Produktivität bei den Pensionisten?" O-Ton Therese Niss, ihres Zeichens Vorsitzende der "Jungen Industrie"

Tja, wo ist der Beitrag dieser unnützen Alten, die doch stets nur auf die Kosten der "Jungen" leben, und das, wenn es nach ihnen ginge, noch jahrzehntelang, und zwar unter heftigster Ausnützung unseres Sozialsystems?

Was leisten sie, die doch vorwiegend unsere Parklandschaften bevölkern, sich mit den Tauben dort um die besten Plätze rangeln, oder ständig nach Mallorca fliegen, um sich dort die Sonne auf den Bauch scheinen lassen - und ansonsten dem lieben Gott den Tag stehlen?

Ich frage mich, was haben diese an LEISTUNG vorzuweisen?

So denkt also unsere Jugend, bzw. das, was sich als die Vertretung der Jungen Industrie derzeit aufspielt.

Stets adrett gekleidet, quasi direkt aus dem Döblinger Salon entfleucht, immer mit einem adretten Tüchlein im Halsausschnitt der akkurat gebügelten Bluse - so präsentiert sich die junge Dame, aus deren Mund derartige Perlen stammen. Gern gesehen übrigens auch in einschlägigen TV-Diskussionen, wo sie einem geneigten Publikum ihren Sermon zum besten gibt.

Frappant erinnernd übrigens an einen genauso sinnbefreiten Ausspruch der ehemaligen Vorsitzenden der JUNGEN ÖVP, einem Fräulein namens Silvia FUHRMANN, das dem darob bass erstaunten Publikum zu wissen kund tat, dass ein geplanter Ausgleich der Pensionen um 10,- Euro ja wohl nur dem Gegenwert von drei Wurstsemmeln entspräche. Das war übrigens 2004.

Bereits damals haben sich also die hoffnungsvollen Aspiranten einer ehemaligen Großpartei dieses Landes als weit entfernt von jeder Lebensrealität deklariert.

Nun, abseits jedes Zynismus´ - was leisten nun tatsächlich unsere Alten für das System, auf dass ihnen eine ordentliche Pensionserhöhung zustehen würde?

Liegen sie tatsächlich auf der faulen Haut, ohne irgendeinen Nutzen für die Gesellschaft zu leisten - nehmen sie den Jungen entweder die Arbeitsplätze, oder aber, im gegenteiligen Fall, durch die lange Bezugsdauer ihrer Pensionen, deren Zukunft in Form von harter Währung, indem sie die Budgetmittel zu einem guten Teil für sich verbrauchen?

Nicht zu vergessen, die immensen Kosten für das Gesundheitssystem, welches durch die exzessive Nutzung im Alter eklatant belastet wird.

Was bringen uns die Alten?

Wo läuft das viele Geld hin, welches wir über sie mit dem Füllhorn ausschütten?

Wie läuft´s denn ab in österreichischen Familien?

Sind Oma und Opa tatsächlich so nutzlos, wie behauptet - oder aber tragen sie nicht doch zum Funktionieren der Gesellschaft bei?

Wo sind die Legionen von Omas, die den Nachwuchs betreuen, die sich um verrotzte Enkelchen kümmern, wenn Mama und Papa in ihren Arbeitsstellen unabkömmlich sind? Weil ja - richtig, auch die Industrie! - auf ihre wichtige Arbeitskraft nicht verzichten kann, nicht einmal, um die Brut daheim ordentlich zu versorgen.

Wo sind die vielen Opas, die für Alleinerziehende und ihren Nachwuchs eine wichtige männliche Bezugsperson verkörpern, wenn der Herr Papa sich leider, leider lieber seinem unabhängigen Leben widmet, anstatt sich in die Niederungen des täglichen Familienwahnsinns zu begeben?

Wo sind die vielen alten Eltern, die ihre Nachkommenden durch kräftige finanzielle Zuwendungen unterstützen, wenn beim Hausbau, etc., wieder einmal die Geldmittel auf wundersame Weise entschwunden sind?

Wo sind die vielen Senioren, die durch ihren Konsum die Wirtschaft aufrecht erhalten?

Und - vor allem - WO sind die Menschen, die jahrzehntelang durch ihrer Hände Arbeit für eine sprudelnde Steuerleistung und die Aufrechterhaltung des Sozialsystems gesorgt haben - wo ist deren laute Stimme, um sich gegen solche entbehrlichen Aussagen diverser "Expertinnen" nach dem Verschnitt "gutbürgerliche Tochter/gutbürgerlicher Sohn" entsprechend zur Wehr zu setzen?

Diese jungen Hoffnungsträger, vornehmlich aus ÖVP-Kreisen, die selbst wohl noch keinen Bruchteil dessen geleistet haben, was die Alten in ihren produktiven Jahren auf die Beine gestellt haben, würden gut daran tun, mehr zu denken vor dem Sprechen.

Wo ist die Stimme der Alten?

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Silvia Jelincic

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Grossfire

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