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Grexi: "Schau ma mal".

Unlängst las ich etwas zur indirekten Kommunikation von Frauen. Ich finde jedoch, dass man das nicht so verallgemeinern kann. Es gibt nämlich sehr wohl auch Männer, die eben genau so agieren.

Vorerst bleibe ich aber in diesem Kontext beim Thema Frauen. Oft hörte ich schon, dass sie ihn nicht verletzen will, indem sie "nein" sagt. Das ist ein Irrglaube, denn ein ehrliches Nein ist auf jeden Fall besser, als einfach stillschweigend abzutauchen und sich nicht mehr zu melden. Letzteres zeigt nicht von Reife, eher handelt es sich dabei um Kindergarten-Verhalten.

Wie kommt der Mann dazu, dass er hingehalten wird? Umgekehrt würden das wohl die wenigsten Frauen genauso wollen.

Vor einige Wochen ging es um ein Treffen, wo ich eben einfach ganz spontan fragte. Ich sah, dass am nächsten Tag 2 Termine ausfielen. Ist natürlich eine 50:50 Chance, ob die andere Person in so Situationen Zeit hat oder nicht. In meinem Fall war es so, dass sie an dem Tag doch recht viel zu tun hatte. Ich schaute, wann es bei mir wieder geht. Sagte also "ok, dann eben am Samstag". Und da kam es schon, dieses "schau ma". Eine Phrase, die ich persönlich sehr hasse.

Dann habe ich klargestellt, dass sie diese Ansagen bei Person X oder Person Y machen kann - aber nicht bei mir. Sie soll sich entscheiden. Wischiwaschi hat bei mir Hausverbot.

Letztendlich hat sie dann nach 5 Nachrichten für die besagte Woche "nein" gesagt. Doch warum formuliert sie das nicht von Anfang an so? Man kann doch auch sagen "ich geb dir in den nächsten 24 h Bescheid", ehe man dem/der anderen seine endgültige Antwort mitteilt. Ausgenommen sind jetzt die Fälle, die so eine Nachricht als Ausrede für eine weitere Antwort benutzen. So ein Verhalten ist nämlich letztklassig. Wenn ich sage "ich rufe dich um 18:00 Uhr an", so habe ich das um 18:00 Uhr und nicht um 19:00 Uhr zu machen.

Allgemein fällt mir auf, dass immer weniger Leute wirklich direkt kommunizieren. Eine Zusage besteht darin, dass man den anderen lange hinhält und irgendwann vielleicht doch "ja" sagt. Im Fall einer Absage meldet man sich erst gar nicht mehr, da das ja besonders angenehm ist.

Liegt das daran, dass heutzutage kaum jemand weiß, was er/sie wirklich will? Oder ist das ein Generationenproblem? Viele in meinem Alter verhalten sich nämlich genau so. Sie sind dann oft verwundert, wenn ich direkte Ansagen mache.

Was ich genauso unverschämt finde, sind die ganz kurzfristigen Absagen (meiner Erfahrung nach sind diese fast nie ehrlich). Ich habe vor ca. 1 Jahr über einen entsprechenden Fall geschrieben. Der Kollege hätte mir im Garten etwas helfen sollen. Er hatte vor 7 Jahren einen Skiunfall, Gott sei Dank kann er heute wieder alles genau so machen wie davor. Wenn er mich wegen seines Rückens nicht unterstützen kann, soll er das ruhig sagen - so mein Gedanke. Er ist erwachsen und ich verurteile ihn sicher nicht, wenn er mir rückenbedingt absagt. Es kam keine derartige Message. Doch am Vorabend vibrierte auf einmal mein Handy. Eine längere Nachricht von ihm war am Display zu sehen. Doch letztendlich wurde nicht klar formuliert, warum er nun doch nicht kann. Damit wären wir wieder beim Thema Wischiwaschi bzw. Unehrlichkeit.

Um solche Aktionen zu vermeiden, verspreche ich nur das, was ich dann auch wirklich einhalten kann. Ist doch für das eigene Ego letztendlich viel besser. Wie sieht es denn aus, wenn ich mich selbst belüge?! Manche fühlen sich dabei scheinbar wohl, wenn sie einem anderen etwas vorspielen können.

Eine Entscheidung ist auch immer irgendwie ein Verlust. Insbesondere im Thema Partnersuche. Klar kann man(n) 100 Affären gleichzeitig führen. Doch irgendwann wird das auffliegen.

Eine Pensionistin aus meinem Bekanntenkreis hat sich nun im Ruhezustand ausführlich dem Kochen gewidmet. Eine bestimmte Firma produziert Maschinen, mit denen man wirklich alles zubereiten kann. Ein Herd ist somit fast überflüssig. Jedenfalls ist sie Repräsentantin für das Produkt geworden. Sie hat mir einmal erzählt, wie oft sich Kunden plötzlich nicht mehr melden. Vorher wollen sie das Teil unbedingt kaufen und dazu eine Einschulung von einer Repräsentantin haben. Doch wenn es dann konkret wird, machen sie plötzlich auf "tod". Sie kommt deshalb zu der Vermutung, dass heute kaum jemand mehr weiß, was er/sie wirklich möchte.

Zum Schluss noch ein simples Beispiel: Wenn ihr in einem Restaurant euer Essen bestellt, nehmt ihr doch auch nur das, was euch schmeckt. Also das, was ihr wollt. Falls es z.B. eine fixe Vorspeise gibt und diese überhaupt nicht eurem Geschmack entsprechen sollte, so werdet ihr sie wohl kaum gegen euren Willen hinunterschlingen, oder? Viel mehr werdet ihr sagen "Danke, aber das schmeckt mir nicht."

Stellt euch vor, der Kellner fragt beim Aufnehmen der Bestellung: "Wollen Sie eine Suppe?". Und ihr antwortet dann "vielleicht" oder "schau ma". Mit so einer Ansage könnt ihr euch eure Suppe vermutlich in die Haare schmieren.

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