Länger arbeiten aber dafür weniger Pension bekommen

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"Wir werden die betriebliche und private Vorsorge zusätzlich stimulieren müssen", sagt Bundesfinanzminister Hartwig Löger. Er ist der Meinung, dass die derzeitigen Pensionen nicht sicher sind.

Ein Mantra, dass seitens der ÖVP schon seit Jahren regelmässig vor sich hingebetet wird. Wie es jenen geht, die sich auf die 2. oder 3. Säule verlassen haben, wissen wir. Die österreichischen Pensionskassen machen wieder Verluste und den Pensionisten drohen 2019 Bezugskürzungen bis zu 16 %.

Das weiss der ehemalige Versicherungsmanager Löger natürlich sehr gut. Aber das stört ihn nicht. Viel wichtiger scheint zu sein, dass die Gewinne bei Versicherungen und in der Finanzindustrie generell steigen.

Irgendjemand davon überrascht?

Wie sieht die Wirklichkeit aus?

Laut Berechnungen der EU-Kommission bleiben die Pensionsausgaben in Österreich bis 2070 stabil bei 14-15 %.

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Zum Verständnis der Verhältnismässigkeit:

Derzeit werden der PVA aus dem Budget 9,57 Mrd Euro zugeschossen.

Gleichzeitig gehen nach Schätzungen durch Steuerhinterziehung jährlich 12,9 Mrd an Steuereinnahmen verloren.

Die „Agenda Austria“ stösst in die gleiche Kerbe und fordert: Jedes Jahr um zwei Monate später in Pension gehen.

Auch hier ein Blick auf die Tatsachen.

statista

Diese Statistik zeigt die voraussichtliche Lebensarbeitszeit in Österreich nach Geschlecht von 2007 bis 2017. Die Lebensarbeitszeit bezeichnet die Zahl der Jahre, die eine im Erhebungsjahr 15-jährige Person während ihres Lebens erwartungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt aktiv sein wird (entweder beschäftigt oder arbeitslos). Im Jahr 2017 betrug die voraussichtliche Lebensarbeitszeit in Österreich insgesamt 37,2 Jahre; bei den Männern 39,2 Jahre und bei den Frauen 35 Jahre.

Es zeigt sich also, dass Österreicher*innen mit ihrer zu erwartenden Lebensarbeitszeit ohnehin im europäischen Spitzenfeld liegen.

Auch hier bleibt die Überraschung über die Forderung der Agenda Austria aus.

Die „Agenda Austria“ hängt sich gerne das Mäntelchen des unabhängigen „ThinkTanks“ um und wird medial breit rezipiert. Diese neoliberale Lobby-Institution der Reichen und Vermögenden dient jedoch einzig und alleine dem Klassenkampf von oben herab. Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich: Banken, Stiftungen und große Konzerne finden sich im „Förderkreis“ ebenso wie vermögende Privatpersonen.

Die Angriffe auf das österreichische Umlageverfahren führen direkt in die Altersarmut für viele betroffenen Menschen.

Dabei ist es laut ÖVP ganz einfach, der Altersarmut entgegen zu steuern:

Eigentum schütz vor Altersarmut“ meinte Sebastian Kurz im September 2017.

Oder ein Konto auf den Cayman-Inseln, Panama oder einem sonstigen Steuerparadies.

Und wenn wir kein Brot mehr haben, werden wir Kuchen essen.

In diesem Sinne:

Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

Und passt´s auf eich auf.

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