Und wie viel Tierleid steckt in Ihrer Bettdecke?

VIER PFOTEN

Eine VIER PFOTEN-Recherche zeigt: Hersteller und Händler können Daunen von zwangsgestopften oder lebend gerupften Enten und Gänsen in ihrem Sortiment nicht ausschließen.

Aktuelles Videomaterial aus Europa und China, in dessen Besitz VIER PFOTEN ist, zeigt: Es ist immer noch gang und gäbe, mit brutalen Methoden Daunen zu gewinnen. Für die Produktion der als Delikatesse bekannten Foie gras (französisch für „Fettleber”) werden nach wie vor Gänse und Enten grausam gestopft. Der Großteil ihrer Daunen und Federn landet in der Bettwarenindustrie. Auf vielen Gänse-Mastbetrieben in Osteuropa und China ist außerdem der brutale Lebendrupf noch eine gängige Methode zur Federngewinnung. Die schlechte Nachricht für österreichische Konsumenten: Aufgrund der oftmals zu schwachen Kontrollsysteme der heimischen Bettwaren-Hersteller und –Händler können solche „Blutdaunen“ auch in heimischen Betten landen, wie VIER PFOTEN recherchierte.

Ja, leider! Die österreichischen Bettwaren-Hersteller und -Händler können Daunen von grausam gestopften und lebend gerupften Enten oder Gänsen in ihrem Sortiment nicht gänzlich ausschließen, da sie die Herkunft der Ware nicht umfassend überprüfen – so kann man das Ergebnis unserer Recherche zusammenfassen.

Ein Schlag ins Gesicht für die Konsumenten

VIER PFOTEN hat die Unternehmensrichtlinien dieser Firmen genau unter die Lupe genommen und jedes Unternehmen um Stellungnahme gebeten. Betroffen sind konkret die österreichischen Firmen Kauffmann und Seibersdorfer, aber auch deutsche Firmen wie Häussling, Paradies, Billerbeck, deren Waren hierzulande im Handel sind. Bettwaren-Produkte von diesen Firmen werden von namhaften Möbelhäusern wie Kika und Leiner, Betten Reiter, Möbelix, XXX Lutz, Mömax, Gans GmbH und Dänisches Bettenlager und damit flächendeckend im ganzen Land vertrieben.

Man kann es nicht anders sagen: Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Konsumenten. Die Bettwarenhersteller müssten strengere Kontrollen von den Lieferanten ihrer Eigen- und Fremdmarken fordern, aber das tun sie nicht. Sie verlassen sich statt dessen häufig auf schwache Standards und Lieferantenerklärungen. Schaut man aber dann genau dahinter, sind diese ungenügend oder es gibt auf den Enten- und Gänsebetrieben keine zureichenden Kontrollen.

Die Recherchen von VIER PFOTEN zeigen außerdem, dass neben den österreichischen und deutschen auch englische und Schweizer Bettwarenhersteller Daunen aus der Stopfmastproduktion oder Lebendrupf nicht gänzlich ausschließen können. Verbraucher haben ein Recht darauf zu erfahren, welches Produkt sie kaufen. Und: Hätten Sie das gewusst? In einer Daunen-Bettdecke stecken die Daunen von 40, in einem Polster die von 15 Gänsen. Wer es aus ethischen Gründen ablehnt, Leber aus Stopfmast zu verzehren, möchte mit ziemlicher Sicherheit auch keine Daunen von grausam zwangsgestopften oder gerupften Tieren in seinem Kopfpolster und seiner Bettdecke haben.

VIER PFOTEN

Start der VIER PFOTEN Kampagne „40 Lives“

VIER PFOTEN startet daher die Kampagne „40 Lives” gegen Tierleid in Bettwaren. Die Tierschutzorganisation stellt dabei, stellvertretend für alle in der Bettwarenindustrie leidenden Gänse und Enten, 40 Vögel, deren Daunen in einer Bettdecke verarbeitet wurden, ins Rampenlicht. Im Rahmen der Kampagne fordert VIER PFOTEN Bettwaren-Hersteller und Händler auf, ab sofort Verantwortung für die Tiere in ihren Lieferketten zu übernehmen und durch strenge Standards, die lückenlose Kontrollsysteme enthalten, Daunen aus Stopfmast und Lebendrupf in ihren Produkten garantiert auszuschließen. Herzstück der Kampagne ist die Website www.40lives.org. Ich lade Sie herzlich ein, diese zu besuchen. Sie können hier viele Informationen zu unseren Recherchen finden und außerdem für den Ihrer Ansicht nach grausamsten Händler stimmen, dem dann im nächsten Jahr der etwas zweifelhafte Award „Die blutige Feder 2017“ überreicht werden wird.

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